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In drei Tagen: Über hundert Mini-Erdbeben in Ostdeutschland registriert

In drei Tagen

Über hundert Mini-Erdbeben in Ostdeutschland registriert

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    Forscher registrierten in den vergangenen Tagen über 100 Mini-Beben in Ostdeutschland.
    Forscher registrierten in den vergangenen Tagen über 100 Mini-Beben in Ostdeutschland. Foto: dpa

    Allein in den letzten drei Tagen verzeichneten die Forscher über einhundert Mikro-Beben. "Dabei handelt es sich um sogenannte Erdbebenschwärme", berichtete die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Die stärkeren Beben hatten Magnituden zwischen 3 und 3,7 und lagen damit deutlich über der Spürbarkeitsgrenze.

    Erdbebenschwärme seien für die Region Vogtland/Nordwest-Böhmen typisch und träten dort schon seit Jahrhunderten auf. Zentrales Merkmal dieser Schwarmbeben sei die große Anzahl von Beben ähnlicher Magnitude, die innerhalb kurzer Zeit und nahezu am selben Ort auftreten.

    Stärkere Beben nicht ausgeschlossen

    Auch der aktuelle Schwarm zeigt dieses Verhalten. Das stärkste Erdbeben trat der Anstalt zufolge am späten Donnerstagabend auf und besaß eine Magnitude von 3,7. „Wir erwarten, dass noch weitere Schwarmerdbeben auftreten und können nicht ausschließen, dass ihre Stärke noch weiter zunimmt“, sagte BGR-Seismologe Thomas Plenefisch.

    Ursache von Schwarmbeben soll der Aufstieg von Fluiden aus dem Erdmantel in die Erdkruste sein. Wissenschaftler diskutieren einen Zusammenhang mit den bekannten Mineralquellen in Marienbad und Karlsbad.

    Die Region Vogtland/Nordwest-Böhmen gehört zusammen mit dem Oberrheingraben, der Niederrheinischen Bucht und der Schwäbischen Alb zu den vier seismisch aktivsten Regionen Deutschlands.

    Der letzte große Schwarm in der Region ereignete sich zwischen Oktober und November 2008 mit rund 20 000 Beben bei einer Maximalmagnitude von knapp 4. Das Zentrum der Aktivität befand sich in unmittelbarer Nähe der Grenze auf tschechischem Gebiet nahe Cheb. Die Herdtiefen bewegten sich zwischen zehn und zwölf Kilometern.

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