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Immer mehr Details werden bekannt: Mutmaßlicher Kinderschänder trainierte Kinder

Immer mehr Details werden bekannt

Mutmaßlicher Kinderschänder trainierte Kinder

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    Mutmaßlicher Kinderschänder leitete Jugendgruppen
    Mutmaßlicher Kinderschänder leitete Jugendgruppen Foto: DPA

    Gießen/Mayen (ddp-bay). Es werden immer mehr Details über den mutmaßlichen Kinderschänder, der sich am Donnerstag der Polizei stellte, bekannt. Offenbar stammt der 37-Jährige

    Bereits 2006 war der Mann in Daun (Kreis Vulkaneifel) wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt worden, teilte Oberstaatsanwalt Reinhard Hübner in Gießen mit. Es sei damals aber zu keinem Verfahren gekommen, weil die Geschädigten keine Angaben machen wollten.

    Der 37-Jährige, der zuletzt als Kellner im Allgäu arbeitete, hatte sich am Donnerstag in Sonthofen der Polizei gestellt. Am Mittwochabend war der Fahndungsaufruf bei der TV-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ausgestrahlt worden.

    Insgesamt waren mehr als 40 Videos aufgetaucht, die einen Mann zeigten, wie er mehrere kleine Jungen sexuell missbraucht. Die TV-Fahndungssendung zeigte einige Ausschnitte daraus, auf denen der Mann erkennbar war.

    Besonders pikant: Laut Hübner sei der 37-Jährige in seiner Heimat als Jugend- und Kindertrainer in einem Sportverein tätig gewesen. Dabei habe der Mann höchstwahrscheinlich auch mit seinen Opfern Kontakt aufgenommen. Er habe vier- bis neunjährige Jungen in Leichtathletik und Geräteturnen unterrichtet.

    Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Straftaten, die auf dem Video zu sehen sind, im Jahr 2006 in Rheinland-Pfalz begangen wurden.

    Das Verfahren wegen sexuellen Missbrauch im Raum Daun sei nicht nur wegen fehlender Angaben der Geschädigten eingestellt worden, sagte der Trierer Oberstaatsanwalt Ingo Hromada auf ddp-Anfrage. Auch ein Glaubwürdigkeitsgutachen habe den Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen den 37-jährigen damals nicht erhärten können.

    Es deute sich jedoch an, das die aufgetauchten Videos im Zusammenhang mit dem eingestellten Verfahren stehen, sagte Hromada. Deshalb werde die Staatsanwaltschaft Trier das Verfahren in diesem Fall an sich ziehen, weitere Ermittlungen einleiten und den Prozess neu aufrollen.

    Der Tatverdächtige sitzt nach Angaben von Staatsanwalt Hübner derzeit in Kempten im Allgäu im Untersuchungshaft. Am Freitag sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden.

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