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ICE-Trasse: Stuttgart 21: Eidechsen legen Bau einer ICE-Trasse still

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Stuttgart 21: Eidechsen legen Bau einer ICE-Trasse still

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    Eidechsen halten Stuttgart 21 auf.
    Eidechsen halten Stuttgart 21 auf. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Große Bauprojekte können grandios scheitern. Davon können Bauarbeiter des Flughafens Berlin-Brandenburg oder der Hamburger Elbphilharmonie ein Lied singen. Meistens fehlt es am lieben Geld oder an einer weitsichtigen Planung. Manchmal reichen aber auch ein paar unschuldige Eidechsen, um alles stillzulegen. So geschehen beim Bau der Stuttgart-21 Trasse zwischen Stuttgart und Ulm.

    Sie sind nur wenige Zentimeter groß und haben eigentlich garnichts Böses im Sinn. Und doch bremsen mehrere hundert Mauer- und Zauneidechsen derzeit das ambitionierte Stuttgart-21-Bahnprojekt. Am geplanten Albvorlandtunnel bei Kirchheim unter Teck habe man die geschützten Reptilien entdeckt, sagt Bahnsprecher Jörg Hamann. Die Tiere müssten nun aus Artenschutz-Gründen in passende Gebiete umgesiedelt werden, was zwischen 2000 und 4000 Euro pro Tier koste.

    Dafür sei ein aufwendiges Änderungsverfahren nötig, das erst vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt werden müsse, schildert Hamann. So lange ruhen die Arbeiten am Tunnel. „Es wird wohl frühestens im Oktober losgehen. Womöglich auch erst im nächsten Frühling“, sagt Hamann. Eidechsen dürfen nämlich nur in bestimmten Perioden und nicht zu Winterschlaf- und Brutphasen umgesiedelt werden.

    Eidechsen werden für Stuttgart 21 zum Problem

    Und das ist erst der Anfang der „Eidechsenplage“: In einem weiteren Bauabschnitt im Stuttgarter Raum erwarte man bis zu 6000 Reptilien, die umgesiedelt werden müssen, erklärt Hamann. Am Ende des gesamten Projekts werde die Bahn rund 10000 Eidechsen verlegt haben. So könnten die harmlosen Tierchen dem Bund noch bis zu 40 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten verursachen.

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