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Hurrikan: Hurrikan "Matthew": Über 840 Tote in Haiti, erstes Todesopfer in Florida

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Hurrikan "Matthew": Über 840 Tote in Haiti, erstes Todesopfer in Florida

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    Hurrikan "Matthew" bewegt sich immer mehr auf die Küsten Floridas zu, wie das Satellitenbild von Donnerstagabend zeigt.
    Hurrikan "Matthew" bewegt sich immer mehr auf die Küsten Floridas zu, wie das Satellitenbild von Donnerstagabend zeigt. Foto: dpa, Nasa

    Hurrikan "Matthew" schraubt sich nach und nach an der Südostküste der USA hinauf. Auf Land traf er bislang nicht. Seine Auswirkungen sind dennoch spürbar, Teile der Küste melden Windstärken von bis zu 160 Kilometern pro Stunde. 

    "Nur weil das Zentrum des Sturms auf offener See ist, heißt das nicht, dass man nicht trotzdem schwer getroffen wird", sagt Richard Knabb, Direktor der Nationalen Hurrikan-Zentrums. "Es wird erstmal noch viel schlimmer werden, bevor es eine Chance auf Besserung gibt."  Die Experten rechnen damit, dass das Zentrum in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) entweder dicht an der Küste vorbeiziehen wird oder auch auf Land treffen könnte. Am Samstag sollte der Sturm die Küsten Georgias und South Carolinas passieren.

    Ausläufer des Hurrikans "Matthew" sind am Freitag über den Nasa-Weltraumbahnhof in Cape Canaveral hinweggefegt und haben dort Schäden angerichtet. Nach ersten Erkenntnissen seien die Dächer mehrerer Gebäude im Kennedy Space Center beschädigt, Strom- und Wasserversorgung seien unterbrochen, erklärte Nasa-Sprecher Brian Dunbar.

    Hurrikan "Matthew": erstes Todesopfer in Florida

    Unterdessen meldeten die Behörden von Florida ein erstes Todesopfer in Folge des Hurrikans. Im Landkreis St. Lucie erlitt eine Frau einen tödlichen Herzstillstand, weil die Rettungskräfte sie wegen des Wirbelsturms nicht rechtzeitig erreichen konnten.

    In Haiti wurden unzählige Häuser zerstört, Straßen überschwemmt und wie Hervé Fourcand, der Senator Haitis, am Freitagnachmittag bestätigt hat, forderte der Hurrikan auch viele Tote: Die Behörden rechneten am Freitagmittag mit mindestens 400 Todesopfern, nun wurde die Zahl laut der Nachrichtenagentur Reuters sogar auf 842 Tote erhöht. Nach Angaben des Senators könnte die Zahl weiter steigen, da einige Gebiete immer noch von der Außenwelt abgeschnitten sind.

    +++ Wie entsteht eigentlich ein Hurrikan? +++

    Hurrikan "Matthew" hatte sich auf seinem Weg in nordwestlicher Richtung an Floridas Ostküste am Freitag zunächst etwas abgeschwächt. Das US-Hurrikan-Zentrum in Miami stufte ihn am Freitag von der zweithöchsten Kategorie 4 auf 3 herab. Trotzdem sei im US-Bundesstaat Florida in 600 000 Haushalten der Strom ausgefallen. Das sagte der Gouverneur des Bundesstaates, Rick Scott, am Freitag auf einer Pressekonferenz. 

    Katastrophale Zustände nach Hurrikan in Haiti

    Der Wirbelsturm der Kategorie 4 hatte Haiti am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde getroffen. Häuser wurden zerstört, Bäume knickten um, und Straßen wurden überschwemmt. Die besonders stark betroffenen Regionen Sud und Grand'Anse im Südwesten wurden vom Rest des Landes abgeschnitten.

    Die Hauptstadt der Region Grand'Anse, Jérémie, sei zu weiten Teilen zerstört, sagte der Länderdirektor der Hilfsorganisation Care, Jean-Michel Vigreux. Alle Telefonverbindungen und die Stromversorgung seien zusammengebrochen. "80 Prozent der Häuser liegen in Trümmern. Die einzige Verbindungsstraße ist unpassierbar, und den Menschen gehen langsam Nahrung und Geld aus."

    1,5 Millionen Menschen in Haiti von Hurrikan "Matthew" betroffen

    Die UN-Blauhelmmission Minustah veröffentlichte Fotos aus Jérémie, die Straßen voller Schlamm und Schutt sowie eingestürzte Mauern zeigen. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren 1,5 Millionen Menschen in Haiti von dem Hurrikan betroffen, 350.000 benötigten Soforthilfe.

    Experten nannten "Matthew" den möglicherweise gefährlichsten Sturm seit "Andrew", der vor 24 Jahren Florida getroffen hatte. Er richtete damals schwere Verwüstungen an und riss 65 Menschen in den Tod.

    "Bringt euch in Sicherheit, dies ist eure letzte Chance. Bleibt weg von den Stränden. Der Sturm wird euch töten", appellierte Gouverneur Scott an die Küstenbewohner. Erwartet würden schwerste Sturmfluten, Überschwemmungen, Zerstörungen, heftiger Regen und Stromausfälle für Hunderttausende Haushalte. AZ/dpa/afp

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