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Hunderte Tote: Erdbeben in China: Helfern rennt die Zeit davon

Hunderte Tote

Erdbeben in China: Helfern rennt die Zeit davon

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    Nach dem verheerenden Erdbeben in Chinas südwestlicher Provinz Yunnan behindern Platzregen und Nachbeben die Rettungs- und Bergungsarbeiten. Mindestens 381 Menschen starben bei dem 

    Unglücksorte nach Erdbeben abgeschnitten

    Erdbeben-Stärke: So wird sie gemessen

    Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude).

    Jeder Punkt bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Bebenstärke. Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 ist demnach zehnmal so stark wie eines mit 4,0.

    Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet.

    Heute wird die Skala nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert.

    Durchgesetzt hat sich immer mehr die Momentmagnitude. Als einzige bezieht sie sich direkt auf die Vorgänge am Erdbebenherd.

    Weltweit treten jährlich zwischen 1500 und 2000 Erdbeben mit Stärken über 5,0 auf.

    Mit einer Stärke höher als 8,0 bebt die Erde durchschnittlich einmal pro Jahr.

    Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile.

    Die Bergung stellte die Retter vor große Herausforderungen. Das Beben hatte zahlreiche Straßen verschüttet. "Die blockierten Straßen und Platzregen haben einige Unglücksorte abgeschnitten. Die Rettungsfahrzeuge kommen dort nicht hin", sagte ein Parteifunktionär aus der Stadt Zhaotong der Agentur Xinhua.

    Das Epizentrum des Erdbebens lag in zwölf Kilometern Tiefe unter dem Ort Longtoushan in der Gemeinde Ludian rund 370 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Kunming. Anschließend registrierte Chinas Erdbebenwarte Dutzende Nachbeben.

    Die schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte

    2011: Japan wird von einem Beben der Stärke 9,0 erschüttert, das einen gewaltigen Tsunami auslöst. Mehr als 18.000 Menschen sterben. Die Flutwelle trifft auch das Atomkraftwerk Fukushima und löst die schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986 aus.

    2005: Bei einem Erdbeben der Stärke 8,6 nahe der indonesischen Insel Nias vor Sumatra kommen 900 Menschen ums Leben, 6000 weitere werden verletzt.

    2004: Ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras löst am Zweiten Weihnachtstag eine gigantische Tsunami-Welle aus. In mehreren Anrainerstaaten des Indischen Ozeans sterben etwa 220.000 Menschen.

    1964: Alaska wird von einem Erdbeben der Stärke 9,2 und einem Tsunami heimgesucht. Mehr als 100 Menschen kommen ums Leben.

    1960: Ein Erdbeben der Stärke 9,5 erschüttert Chile. Der Erdstoß löst einen Tsunami aus, der in vielen Pazifik-Staaten schwere Zerstörungen verursacht. In Chile kommen 5700 Menschen ums Leben, 130 sterben in Japan und 61 auf Hawaii.

    1952: Die Halbinsel Kamtschatka im Osten der damaligen Sowjetunion wird von einem Erdbeben der Stärke 9 erschüttert. Die Tsunami-Wellen richten sogar in Chile und Peru Zerstörungen an, mehr als 2300 Menschen kommen ums Leben.

    Fernsehbilder zeigten eine gewaltige Zerstörung. Häuser waren nur noch Schutthaufen. Überall rannten verstörte Anwohner durch die Gegend. Zerfetzte Kleidungsstücke lagen auf den Straßen.

    Tausende Rettungskräfte aus China im Einsatz

    Tausende Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden zu Bergungsmissionen in die Provinz Yunnan geschickt. Ministerpräsident Li Keqiang machte sich auf den Weg in die Erdbebenregion, um sich ein Bild von der Zerstörung zu machen. Staats- und Parteichef Xi Jinping wies die Rettungsmannschaften an, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Menschenleben zu retten.

    Nutzer im Internet luden Dutzende Bilder hoch, die Szenen aus dem Erdbebengebiet zeigen sollen. Einige beklagten sich, die gewaltige Zerstörung der Häuser sei ein Zeichen, dass es Pfusch am Bau gegeben haben. Anderenfalls hätten die Gebäude aus Beton besser den Erschütterungen Stand halten müssen. dpa/AZ

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