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"House of Cards": Netflix feuert Kevin Spacey nach neuer Missbrauchs-Vorwürfe

"House of Cards"

Netflix feuert Kevin Spacey nach neuer Missbrauchs-Vorwürfe

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    Nach neuen Vorwürfen gegen Kevin Spacey hat sich Netflix von dem Schauspieler getrennt. Er wird aus der weiteren Produktion von "House of Cards" ausgeschlossen.
    Nach neuen Vorwürfen gegen Kevin Spacey hat sich Netflix von dem Schauspieler getrennt. Er wird aus der weiteren Produktion von "House of Cards" ausgeschlossen. Foto: Jordan Strauss/Invision/AP, dpa

    Kevin Spacey ist am Set von "House of Cards" nicht mehr willkommen: Nach neuen Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den Schauspieler hat der Streamingdienst Netflix die Notbremse gezogen und sich von Spacey getrennt. Acht ehemalige und aktuelle Mitarbeiter von "House of Cards" hatten über sexuelle Belästigungen durch Hauptdarsteller Spacey (58) gesprochen.

    Netflix schloss ihn von der weiteren Mitarbeit an der Serie aus. "Netflix wird an keiner weiteren Produktion von "House of Cards" beteiligt sein, bei der Kevin Spacey dabei ist", hieß es in der von US-Medien zitierten Mitteilung des Streamingdienstes. Man wolle weiter mit der Produktionsfirma Media Rights Capital (MRC) über die Zukunft der Serie nachdenken.

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    MRC untersuche weiter die Vorwürfe gegen Spacey, zitierte der TV-Sender CNNdie Produktionsfirma. Der Schauspieler sei mit sofortiger Wirkung suspendiert. In der erfolgreichen Politserie, die mit der kommenden sechsten Staffel enden sollte, spielt Spacey den rücksichtslosen US-Präsidenten Frank Underwood. Die Dreharbeiten für die sechste Staffel von "House of Cards" liegen derzeit auf Eis.

    "Es war ein vergiftetes Umfeld für junge Männer in Reihen der Crew, der Besetzung und der Statisten, die mit ihm zu tun hatten", hatte ein ehemaliger Produktionsassistent am Donnerstag CNNgesagt. "Kevin hatte wenig bis gar keine Skrupel, seinen Status und seine Position auszunutzen." Männer hätten aus Angst, ihren Job zu verlieren, geschwiegen, so Crewmitglieder. Oscar-Preisträger Spacey selbst äußerte sich zu den neuen Vorwürfen zunächst nicht.

    Scotland Yard in London soll gegen Spacey ermitteln

    Spaceys Rauswurf bei "House of Cards" ist nicht die einzige Konsequenz, die Netflix nach den neuen Missbrauchsvorwürfen zog: Der Streamingdienst kündigte zudem an, man werde den von Spacey produzierten Film "Gore", in dem Spacey selbst die Rolle des Autoren Gore Vidal spielt, nicht veröffentlichen. Am Donnerstag hatten sich auch Spaceys Sprecherin und seine Agentur von ihm getrennt.

    Angefangen hatte alles mit Vorwürfen des Schauspielers Anthony Rapp (46, "Star Trek: Discovery"), der von sexuellen Übergriffe durch Spacey berichtet hatte. Daraufhin hatte sich der 58-Jährige in einem Tweet als schwul geoutet - und mit der Verbindung der beiden Themen Empörung ausgelöst.

    Seitdem überschlugen sich die Ereignisse: Der britische Guardian berichtete auch von Ermittlungen in London. Das Scotland Yard bestätigte die Ermittlungen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, nannte aber keinen Namen. Es gehe um Vorwürfe aus dem Jahr 2008. Spacey war zu der Zeit Direktor des Old Vic Theatre in Lambeth. Der Schauspieler selbst gab am Mittwoch über eine Sprecherin bekannt, sich in therapeutische Behandlung zu begeben.

    Vorwürfe gegen Regisseur Weinstein häufen sich

    Spacey ist einer von mehreren Hollywood-Stars, denen aktuell sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden. Auch gegen den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein, mit dem die ganze Missbrauchsdebatte in Hollywood ihren Anfang nahm, kamen neue Anschuldigungen ans Licht. Die Schauspielerin Paz de la Huerta ("Boardwalk Empire") sagte dem TV-Sender CBS, dass Weinstein sie 2010 zweimal vergewaltigt habe. Die New Yorker Polizei bestätigte, dass die Vorfälle untersucht würden. Bei früheren Vorwürfen hatte Weinstein nicht-einvernehmlichen Sex bestritten. dpa/AZ

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