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„Hobbit“-Regisseur: Porträt Peter Jackson: Der Mittelerde-Mann

„Hobbit“-Regisseur

Porträt Peter Jackson: Der Mittelerde-Mann

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    Schon früh machte Peter Jackson seine ersten Erfahrungen mit der Handkamera. Mit der Verfilmung von "Hobbit" möchte er an seine erfolgreiche Triologie von „Der Herr der Ringe“ anknüpfen.
    Schon früh machte Peter Jackson seine ersten Erfahrungen mit der Handkamera. Mit der Verfilmung von "Hobbit" möchte er an seine erfolgreiche Triologie von „Der Herr der Ringe“ anknüpfen. Foto: David Maung/ dpa

    Es ist immer noch eine genauso wundersame Geschichte wie die, die er gewöhnlich verfilmt: Dass es diesem Peter Jackson aus Wellington gelang, Ende der 90er einen großen Haufen Geld aus Hollywood loszueisen, um „Der Herr der Ringe“ zu verfilmen und damit über Nacht vom quasi Unbekannten zum neuen Starregisseur des Blockbuster-Kinos zu werden . . . Und es ist wie immer in diesen wundersamen Geschichten, dass da einer auszieht, um seine vom Schicksal oder selbst auferlegte Aufgabe zu erfüllen – und sich dabei verändert, manchmal zum Helden wird, manchmal zum Gegenteil  … Doch der Reihe nach.

    Peter Jacksons Weg von "Braindead" zum "Hobbit"

    Schon früh machte der Filmfreak Jackson seine ersten Erfahrungen mit der Handkamera, gräbt schon mal Mutterns Garten um, um ein Weltkriegsdrama in Szene zu setzen, und beweist bei all seinen Projekten vor allem eines: Durchhaltevermögen und Mut zu einer Art fröhlichem Dilettantismus. Eine Konsequenz dieser Herangehensweise ist die Low-Budget-Produktion „Braindead“ (1992), ein wilder Mix aus Kunstblut und schrägem Humor, der in Deutschland aufgrund der Gewaltdarstellungen verboten wurde. Dabei handelt es sich in „Der Zombie-Rasenmähermann“, so der deutsche Untertitel, eher um die psychoanalytisch angereicherte (Muttersöhnchen muss Übermutter überwinden) Parodie eines Horrorfilms denn um einen solchen, egal: Tugendwächter sehen eben lieber nordische Helden über dunkle, affenartige Wesen siegen – womit wir wieder beim „Herrn der Ringe“ wären.

    Bereits zu Rasenmäher-Zombie-Zeiten hat Jackson nämlich damit begonnen, die monumentale Romanvorlage von J.R.R. Tolkien für den Film umzuarbeiten, diese Übermutter aller Fantasy-Literatur endlich ins Kino zu bekommen (1978 war lediglich ein Teil davon als Zeichentrick erschienen); und endlich, 1999, begannen die Dreharbeiten in Jacksons Heimat Neuseeland.

    Herr der Ringe: 17 Oskars für die Triologie

    Das Ergebnis? Ebenso eingängige wie bombastische Bilder, drei Filme, 17 Oscars, knapp zwei Milliarden Dollar an den Kinokassen. Und? Viele, die begeistert und einige, die nach dem ersten Teil relativ schnell genervt waren von den immer gleich kreisenden Kamerafahrten, dem Flötengedudel, dem pathetischen Ernst der Heldensaga (was aber auch an der Vorlage liegt). Und Jackson? Galt fortan als Blockbuster-Gott und vor allem der Mann, der Mittelerde, jenem Schauplatz der Tolkien’schen Romane, ein Gesicht gab. Und so ist es nur folgerichtig, dass er nun auch den „Hobbit“, die Vorgeschichte zum „Herr der Ringe“, in die Kinos bringt.

    Im Gegensatz zu diesem handelt es sich allerdings um ein eher humorvolles, warmes Buch, und man darf gespannt sein, was Jackson daraus macht. Held oder Gegenteil – in diesen Geschichten, im Kino zumal, befindet darüber aber ohnehin das Publikum.

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