Hitzewelle in Deutschland: "Das wird eine unerträgliche ja teils mörderische Hitzewelle sein", hatte Dominik Jung von wetter.net vergangene Woche bereits angekündigt - und Recht behalten. Seit Montag steigen die Temperaturen ständig an.
Wie heiß wird es diese Woche? Und wie lange dauert die erste Hitzewelle 2019 in Deutschland? Die wichtigsten Informationen im Überblick.
Wie heiß wird es heute am Mittwoch?
- Deutschland könnte heute tropische Hitze um die 40 Grad erleben. Hoch "Ulla" dürfte besonders im Südwesten die Temperaturen hochtreiben. Vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach hieß es, im Saarland und im Rheintal kratze man an der 40-Grad-Marke.
- In Nordrhein-Westfalen und im Norden sollen die Temperaturen dagegen etwas zurückgehen. Dort waren in Düsseldorf am Dienstag 36,8 Grad gemessen worden - bisher Höchsttemperatur 2019.
- In Schwaben werden wohl 36 bis 38 Grad erreicht werden.
Was ist der bisherige Hitze-Rekorde in Deutschland?
Den Rekord in Deutschland hält das bayerische Kitzingen: Sowohl am 5. Juli 2015 als auch am 7. August 2015 registrierte der DWD an der dortigen Messstation 40,3 Grad Celsius.
Allerdings sind die Werte für den Frühsommer sehr hoch. Deshalb ist wahrscheinlicher, dass ein Allzeit-Juni-Rekord aufgestellt wird. Für den Monat wurde der höchste Wert am 27. und 28. Juni 1947 mit 38,5 Grad im baden-württembergischen Bühlertal gemessen.
Wie lange dauert die Hitzewelle diese Woche?
Am Donnerstag wird es dem DWD zufolge ein starkes Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd geben. Während in Hamburg nur noch Werte um die 20 Grad erwartet werden, ist es etwa am Oberrhein weiterhin brütend heiß mit Temperaturen von 37 bis 38 Grad.
Und im Südwesten ist auch kaum Änderung in Sicht. Laut der aktuellen Prognosen des DWD bleiben die Temperaturen bis zum 4. Juli tagsüber oberhalb der 30-Grad-Marke.
Im Raum Schwaben sinken die Temperaturen am Donnerstag leicht auf "nur noch" 31 Grad am Mittag. Freitag sollen bis zu 26 Grad erreicht werden, Samstag dann wieder um die 32 Grad.
Sahara-Hitze in Deutschland: Wie kommt es dazu?
Eine Südströmung führt diese Woche heiße Sahara-Luft aus Nordwestafrika bis nach Mittel- und Westeuropa und damit auch zu uns nach Deutschland. Dank Hoch Ulla ist gleichzeitig eine Wolkenbildung kaum möglich.
Gibt es Tipps für die Hitzewelle?
Der Deutsche Wetterdienst empfiehlt für Hitzewellen, ganz besonders auf sich zu achten. Hier die Tipps der Experten:
- Trinken Sie viel an heißen Tagen. Besonders geeignet sind mineralstoffhaltige Getränke, wie Wasser oder Tee. Alkohol besser vermeiden.
- Achten Sie vor allem auf ältere Personen und Kinder, die durch die Hitze besonders belastet sind. Sie brauchen gezielte Aufmerksamkeit.
- Sport an heißen Tagen besser in den frühen Morgen- oder späteren Nachmittags- und Abendstunden.
- Vermeiden Sie während der Mittagshitze starke körperliche Anstrengungen.
- Achten Sie auf einen angemessenen Schutz gegen ultraviolette Strahlung.
- Der beste Sonnenschutz sind geeignete Kleidung, Sonnenhut und Sonnenbrille. Haut, welche nicht mit Kleidung bedeckt ist, muss gut mit Sonnenschutzmittel eingerieben werden.
Welche Gefahren drohen bei einer Hitzewelle?
Schon in den vergangene Jahren gab es mehrfach Hitzewellen - mit entsprechenden Konsequenzen und Gefahren:
- Gesundheit: Im Sommer steigt regelmäßig die Zahl der Patienten mit Herzinfarkt oder anderen kardiologischen Problemen. Kreislaufprobleme kommen häufig vor, weil Menschen zu wenig trinken.
- Autobahnen: Auf älteren Autobahnen können sich bei extremer Hitze sogenannte Blow-Ups bilden. Dabei hebt sich die Fahrbahndecke gefährlich an, was vor allem Motorradfahrern zum Verhängnis werden kann.
- Deutsche Bahn: Die Bahn hatte bei Hitzewellen in den vergangenen Jahren immer wieder damit zu kämpfen, dass in den Zügen die Klimaanlagen ausfielen.
- Dürre: Je länger die Hitze mit wenig Regen dauert, umso mehr steigt die Gefahr einer Dürre. Zudem machen den Waldbesitzern noch die Dürreschäden von 2018 zu schaffen.
War 2018 nicht auch schon ein Mega-Sommer mit Hitzewellen?
Tatsächlich: Der deutsche Sommer 2018 war der zweitheißeste seit Beginn der regelmäßigen Messungen im Jahr 1881. Nur 2003 waren die Temperaturen noch höher. (AZ)