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Hitze: Hochsommer macht Pause - ab heute drohen heftige Gewitter

Hitze

Hochsommer macht Pause - ab heute drohen heftige Gewitter

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    Der Bodensee bei Lindau am Dienstagabend: Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern wühlten das Wasser so auf, dass es aussah wie im Atlantik. Wassersportler gerieten da in Seenot. Ob die vorhergesagten Gewitter eine solche Heftigkeit erreichen werden, bleibt abzuwarten.
    Der Bodensee bei Lindau am Dienstagabend: Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern wühlten das Wasser so auf, dass es aussah wie im Atlantik. Wassersportler gerieten da in Seenot. Ob die vorhergesagten Gewitter eine solche Heftigkeit erreichen werden, bleibt abzuwarten. Foto: Armin Jacobs

    Nach der Hitze kann es gewaltig blitzen und donnern: „Kräftige Sommergewitter, Hagel, Starkregen – damit müssen wir rechnen“, sagt Lothar Bock von der agrarmeteorologischen Außenstelle des Deutschen Wetterdienstes in Freising-Weihenstephan. Großflächige Überschwemmungen wie zum Monatswechsel seien allerdings nicht zu befürchten. Es werde bei „Punktniederschlägen“ bleiben, wie sie für den wechselhaften Sommer in unseren Breiten normal sind. Ob es örtlich so schlimm werden wird, wie bei einem Unwetter mit Sturmböen am Dienstagabend in Lindau, kann Bock nicht konkret vorhersagen.

    Höchsttemperaturen in Bayern bis 37 Grad

    Mit Höchsttemperaturen zwischen 32 Grad Celsius in Memmingen bis 34 Grad in Augsburg, Kempten, Landsberg und Neuburg an der Donau war der Mittwoch noch weit von einem Hitzerekord entfernt. Der liegt in Bayern bei 40,2 Grad Celsius und ist am 27. Juli 1983 in Gärmersdorf in der Oberpfalz gemessen worden.

    Der heißeste Ort Deutschlands lag gestern in Unterfranken. In Kitzingen wurden 37,1 Grad gemessen, es folgte laut Deutschem Wetterdienst Waghäusel (Baden-Württemberg) mit 36,5 Grad.

    Unwetter nach extremer Hitze: Viel Schaden in Lindau

    Tipps bei Hitze von Meteorologe Dominik Jung

    Den Tag im Einkaufszentrum verbringen, denn die haben meist eine Klimaanlage!

    Leichte Kost zu sich nehmen und keine fettigen Sachen.

    In der Sonne eine Kopfbedeckung tragen!

    Wer nicht auf seinen Outdoor- Sport verzichten möchte, der sollte seine Aktivitäten in die frühen Morgenstunden legen, dann ist es am kühlsten! Bitte nicht am Abend joggen gehen, denn dann ist es noch sehr heiß. Die Höchstwerte werden derzeit erst zwischen 17 und 18 Uhr erreicht!

    Wohnungen morgens ganz früh durchlüften, dann die Rollläden runter- sofern man welche hat!

    Viel trinken ist bei hohen Temperaturen wichtig.

    Im Freibad oder am Badesee Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen.

    Wenn man im Freibad oder am Badesee ist, nicht aus der prallen Sonne heraus mit heißem Körper ins Wasser springen. Den Körper langsam an das kühle Nass gewöhnen!

    Die pralle Mittagssonne meiden. Gerade in mitten in der Sonne ist es oftmals noch sehr viel heißer!

    Darauf achten, dass auch alte Menschen und Kinder viel trinken!

    Die „gefühlte“ Temperatur – ein Wert, der von der Sonneneinstrahlung, der Luftfeuchtigkeit und dem Wind mitbestimmt wird – lag allerdings am Mittwoch bei bis zu 38 Grad. Das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung hat für diese „extreme Wärmebelastung“ eine amtliche Warnung ausgesprochen, die auch noch am heutigen Donnerstag gilt. Bewusst viel trinken und wenig bewegen – das ist der Rat vor allem an ältere Menschen, deren Durstempfinden bereits nachgelassen hat.

    Eine richtig kalte Dusche ist nach den Tropentagen noch nicht zu erwarten. Die Temperaturen gehen bis Samstag kontinuierlich zurück auf 20 bis 22 Grad. Selbst in Lindau, das am Dienstagabend noch von einem heftigen Gewitter heimgesucht worden war, heizte sich die Luft gestern noch einmal auf 33 Grad Celsius auf. Die Schäden an einer Oberleitung der Bahn, auf die bei Sturmböen von bis zu 130 Stundenkilometern ein Baum gefallen war, sind im Lauf des Mittwochs repariert worden. Auch Autos wurden von umstürzenden Bäumen beschädigt, Keller und eine Turnhalle liefen voll Wasser, Straßen waren zeitweise unpassierbar. Eine Fischerhütte auf der Insel Lindau wehte der Sturm einfach weg. Surfer und Segler gerieten in Seenot.

    Trotz starkem Wind keine Tornado-Gefahr in Bayern

    Dass sich die Sturmböen bei den erwarteten Gewittern zu Tornados auswachsen könnten, sei in Südbayern eher unwahrscheinlich, erläutert der Agrarmeteorologe Lothar Bock. Im hügeligen Gelände seien die Voraussetzungen zur Entstehung solcher „Windhosen“ nicht so günstig wie im Flachland. Aber ausgreifend ist der Wind allemal. Ein Tiefdruckwirbel über Spanien hat aus Nordafrika feinen Sahara-Sand mitgebracht, der vermischt mit Blütenstaub auf Autos und Gartenmöbeln eine gelbliche Schicht hinterlässt.

    Die weiteren Aussichten für den offiziellen Sommeranfang am 21. Juni sind typisch mitteleuropäisch: Zum Wochenende hin ist bei Bergwanderungen Regenschutz im Rucksack unverzichtbar. Richtiges Badewetter ist bei den durchwachsenen Vorhersagen auch nicht zu erwarten. Nächste Woche zieht sich der Hochsommer ganz zurück. „Wir werden wohl kaum 20 Grad erreichen“, sagt Bock. „Aber eine lange zusammenhängende Badesaison ist bei uns sowieso ungewöhnlich.“

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