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Hessen: Familie aus Hessen bei Flugzeugunglück getötet

Hessen

Familie aus Hessen bei Flugzeugunglück getötet

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    Das Kleinflugzeug hatte bei einer missglückten Landung auf Hessens höchstem Berg eine Absperrung des Flugplatzes durchbrochen und Passanten auf einem Gehweg erfasst.
    Das Kleinflugzeug hatte bei einer missglückten Landung auf Hessens höchstem Berg eine Absperrung des Flugplatzes durchbrochen und Passanten auf einem Gehweg erfasst. Foto: Joscha Reinheimer, dpa

    Die Opfer der tödlichen Flugzeuglandung auf der Wasserkuppe in Hessen sind identifiziert. Es handelt sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Osthessen um eine Familie aus der Nähe von Fulda. Der Pilot der Cessna kommt nach dem derzeitigen Ermittlungsstand aus Ludwigshafen, wie Polizeisprecher Martin Schäfer am Montag berichtete. Die Maschine sei in Mannheim gestartet.

    Bei den drei Getöteten handelt es sich nach Polizeiangaben um eine 39 Jahre alte Mutter und ihre beiden Kinder: ein Sohn im Alter von 11 Jahren und "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" eine 12 Jahre alte Tochter. Mutter und Kinder lebten in einem nicht genauer benannten Ort südöstlich von Fulda.

    Flugplatzbetreiber vermutet Pilotenfehler

    Die Piste ist nach Angaben des Flugplatzbetreibers rund 800 Meter lang, etwa 600 Meter davon seien asphaltiert. Unmittelbar hinter der Piste verläuft quer eine Landstraße. Der Flugplatz-Chef und Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, zeigte sich schockiert von dem Unfall. Er arbeite seit 1988 auf dem Flugplatz, sagte er. In dieser Zeit habe es keinen tödlichen

    Er selbst sei zum Zeitpunkt des Unglücks nicht auf dem Flugplatz gewesen, aber der diensthabende Flugleiter im Tower des Flugplatzes habe ihm berichtet, dass die Wetterverhältnisse "perfekt" gewesen seien. "Das muss ein Pilotenfehler gewesen sein", vermutete er. "Wahrscheinlich hat sich (der Pilot) zu spät entschieden durchzustarten." Womöglich sei die Maschine auch zu schwer beladen gewesen.

    Der Polizei zufolge stammte die Unglücksmaschine aus dem Raum Mannheim/Ludwigshafen und hatte vier Männer an Bord. "Die wollten bei dem schönen Wetter einen Ausflug auf die Wasserkuppe machen und dann zurückfliegen", sagte ein Sprecher. Alle vier erlitten ebenso wie eine Augenzeugin des Unfalls einen schweren Schock. Die vier Männer seien vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden, die Augenzeugin wurde an der Unglücksstelle betreut.

    Wasserkuppe ist beliebt bei Flugsportlern

    Auch am Abend war der Flugplatz noch weiträumig abgesperrt, die Unglücksstelle wurde mit großen Scheinwerfern ausgeleuchtet. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen waren noch am Sonntag zur Unglücksstelle gereist und untersuchten das Flugzeug. Auch die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf.

    Die Wasserkuppe im Drei-Länder-Eck von Hessen, Bayern und Thüringen ist mit rund 950 Metern Hessen höchster Berg. Der Flugplatz liegt am Nordhang und wird von der Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf der Wasserkuppe/Rhön betrieben. 

    Der Berg ist beliebt bei Flugsportlern jeder Art. Dort heben Segelflieger ab, kleine Motorflugzeuge und -segler starten zu touristischen Rundflügen. Auch Ultraleichtflugzeuge, Gleitschirm-, Drachen- und Modellflieger gehen dort in die Luft. Der Flugplatz zählt nach eigenen Angaben rund 15.000 Starts und Landungen pro Jahr.

    Die hessische Landesregierung zeigte sich von dem Unglück tief betroffen. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung. Zudem danken wir den Rettungskräften und der Polizei für ihren Einsatz", erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) über Twitter. (dpa)

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