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Herne: Kindermord in Herne: Polizei wertet Audiobotschaft aus

Herne

Kindermord in Herne: Polizei wertet Audiobotschaft aus

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    Ein Polizist steht am 07.03.2017 in Herne Nordrhein-Westfalen vor einem Waldstück.
    Ein Polizist steht am 07.03.2017 in Herne Nordrhein-Westfalen vor einem Waldstück. Foto: Marcel Kusch/dpa

    Im Zuge der Ermittlungen nach dem Kindermord von Herne wertet die Polizei eine digitale Audiobotschaft mit Schilderungen zu der Tat aus. "Wir nehmen an, dass sie vom Täter stammt", sagte ein Sprecher der Polizei Dortmund. Dieser beschreibe in der Aufnahme seine Eindrücke nach dem Mord an dem neunjährigen Jaden. Auffallend sei die Gefühlskälte, sagte der Sprecher. Die Polizei machte keine Angaben, wie sie auf die Audiobotschaft stieß.

    Am Donnerstagvormittag hatte die Polizei ein Krankenhaus in Mönchengladbach durchsucht. Ein Großaufgebot war vor Ort. Eine Zeugin wollte den 19-Jährigen zuvor gesehen haben. Die Durchsuchungen blieben allerdings ohne Erfolg.

    Hinweise zu Kindstötung in Herne

    In der Nacht zu Donnerstag gingen - wie in etlichen anderen Regionen auch - bei der Leitstelle der Polizei in Siegen mehrere Hinweise zum gesuchten Marcel H. ein, teilte am Morgen die Kreispolizeibehörde  Siegen-Wittgenstein mit. Im Raum Wilnsdorf liefen deshalb umfangreiche Fahndungsmaßnahmen. Es seien zahlreiche Streifenwagen, Diensthunde und auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die Polizei warnt erneut: H. sei möglicherweise bewaffnet und gefährlich.

    Am Mittwoch hatten Polizisten in Wetter an der Ruhr, nicht weit von Herne entfernt, stundenlang eine Schule durchsucht. Ein Passant hatte die Polizei alarmiert, weil er glaubte, den Marcel H. dort gesehen zu haben. Er wurde aber nicht in dem Gebäude gefunden.

    Fahndung: Marcel H. soll an der rechten Hand verletzt sein

    Am späten Mittwochabend hatte die Polizei ihren Fahndungsaufruf noch einmal erweitert: Sie geht nun einerseits davon aus, dass Marcel H. sich bei der Tat an der rechten Hand verletzt haben könnte. Deshalb sucht sie besonders nach Zeugen, die ihn in oder um Herne bei einem Arzt, in einem Krankenhaus oder einer Apotheke gesehen haben.

    Wer kann Angaben zu diesem Hund und dessen Besitzer macht?
    Wer kann Angaben zu diesem Hund und dessen Besitzer macht? Foto: Polizei/dpa

    Außerdem veröffentlichte die Polizei das Foto eines Hundes. Sie fragte, wer Angaben zu dessen Besitzer machen könne. "Das könnte uns in unseren Ermittlungen ein Stück voranbringen", sagte Weigandt. Wie der Hund mit Tat oder mutmaßlichem Täter in Verbindung steht, wollte sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

    Der 19 Jahre alte mutmaßliche Mörder gilt als gefährlich. Er ist seit Montagabend auf der Flucht und hat angedeutet, dass er weitere Verbrechen verüben könnte. Im Internet tauchen immer wieder Bilder auf, die ihn auf seiner Flucht zeigen sollen. "Der Polizei liegen insgesamt mehrere Fotos vor, auf denen angeblich der Tatverdächtige zu sehen sein soll", sagte Weigand. Die Polizei prüfe jedes Foto, könne aber noch nichts zu den Ergebnissen sagen.

    Die Hinweise auf ein mögliches zweites Opfer haben sich bislang nicht bestätigt. Am Mittwoch hatte sich ein Unbekannter im Internet als der Gesuchte vorgestellt und beschrieben, wie er eine Frau überwältigt habe, um an Daten für einen Bankzugang sowie Computer und Telefon zu gelangen. "Wir nehmen das sehr ernst, allerdings gibt es bislang keine Hinweise auf eine vermisste Frau, auf die die Beschreibung passt", hieß es dazu von der Polizei.

    Jaden (9) wurde durch mehrere Messerstiche getötet

    Ein neunjähriger Junge ist am Montag in Herne in der Nähe von Bochum erstochen worden. Der mutmaßliche Täter ist weiter auf der Flucht.
    Ein neunjähriger Junge ist am Montag in Herne in der Nähe von Bochum erstochen worden. Der mutmaßliche Täter ist weiter auf der Flucht. Foto: Marcel Kusch/dpa

    Wegen der Großfahndung galten an Schulen und Kindergärten der Stadt Herne am Mittwoch besondere Sicherheitsvorkehrungen. Das Jugendamt hatte als Vorsichtsmaßnahme die städtischen Kindergärten aufgefordert, mit den Kindern nur drinnen zu spielen.

    Marcel H. soll am Montagabend in Herne den neun Jahre alten Nachbarsjungen Jaden erstochen haben, Fotos von dem Verbrechen soll er danach online verbreitet haben. Der 19-Jährige soll den Jungen unter einem Vorwand in sein Haus direkt nebenan gelockt haben, sagte der Anwalt von Jadens Familie, Reinhard Peters. Marcel H. sei herübergekommen und habe gefragt, ob der Junge eine Leiter halten könne. Das Obduktionsergebnis bestätigte laut Polizei, dass Jaden durch mehrere Messerstiche getötet wurde. dpa/AZ

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