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Jahreszeiten: Herbst 2018: Gibt es eigentlich mehrere Herbstanfänge?

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Herbst 2018: Gibt es eigentlich mehrere Herbstanfänge?

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    Wann ist Herbstbeginn 2018? Ein Blick aus dem Fenster scheint zu sagen: genau jetzt. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen kalendarischem und meteorlogogischem Herbstbeginn?
    Wann ist Herbstbeginn 2018? Ein Blick aus dem Fenster scheint zu sagen: genau jetzt. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen kalendarischem und meteorlogogischem Herbstbeginn? Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Die Blätter verfärben sich, Kastanien fallen runter, im Supermarkt gibt es Kürbisse und sogar schon die ersten Lebkuchen. Morgens wachen wir zu beschlagenen Fensterscheiben auf: Ganz klar: Der Herbst ist da. Aber ist das tatsächlich so? Hat der Herbst schon begonnen?

    Wann geht der Herbst 2018 los? Es gibt gleich mehrere Antworten

    Den einen einzigen Tag, an dem der Herbst beginnt, gibt es gar nicht. Wir unterscheiden zwischen dem meteorologischen Herbstanfang und dem kalendarischen Herbstanfang. Zwischen diesen beiden Daten liegen knapp drei Wochen.

    Wann ist 2018 meteorologischer Herbstbeginn?

    Für Meteorologen beginnt der Herbst am 1. September und endet am 30. November. Diese Spanne von genau drei Monaten ist jedes Jahr dieselbe - das ist praktisch für Statistiken und Vergleiche. Genauso verhält es sich aus meteorologischer Sicht für Winter-, Frühlings- und Sommeranfang.

    Der kalendarische Herbstanfang 2018 liegt schon hinter uns

    Im Kalender finden wir es ein anderes Datum für den Herbstanfang, das sich nach astronomischen Verhältnissen richtet. Zum kalendarischen Herbstanfang steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator. An diesem Tag sind Tag und Nacht überall auf der Erde genau gleich lang. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und bis zum nächsten -aufgang vergehen genau zwölf Stunden. Dieser Zeitpunkt lässt sich nicht nur tages-, sondern minutengenau berechnen. 2018 begann der Herbst am 23. September um 03:54 Uhr (MESZ).

    Fällt der Herbstanfang eigentlich jedes Jahr auf den 23. September?

    Nein. Der kalendarische Herbstanfang fällt auf den Tag im September, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht und Tag und Nacht somit genau gleich lang sind. Das ist entweder am 22., 23. oder am 24. September der Fall. Ab diesem Tag nimmt die Tageslänge bis zum Winteranfang dann weiter ab. Mit weniger als acht Stunden erreicht sie dann am Tag der Wintersonnenwende (21. oder 22. Dezember) ihre geringste Dauer.

    Phänologischer Herbstanfang: Wann und woran erkennt man den Herbst in der Natur?

    Unser Standard-Kalender teilt das Jahr in vier Jahreszeiten ein. In der Phänologie gibt es eine noch feinere Einteilung in zehn biologisch begründete „phänologische Jahreszeiten“, die sich an Erscheinungen in der Pflanzenwelt orientieren. Die Phänologie unterscheidet zwischen Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst. Im Unterschied zum astronomischen oder kalendarischen Herbstanfang gibt es kein konkretes Datum für den phänologischen Herbstbeginn.

    Wenn Quitten reifen, ist der Herbst in vollem Gange.
    Wenn Quitten reifen, ist der Herbst in vollem Gange. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Für Phänologen beginnt der Frühherbst mit dem Blühen der Herbstzeitlosen sowie der Reife von Schwarzem Holunder und Haselnuss. Im Vollherbst reifen Rosskastanien, Quitten und Walnüsse. Wildbäume wie Rotbuche, Eiche, Esche und Rosskastanie beginnen ihr Laub zu verfärben. Obstbäume verlieren zu dieser Zeit bereits ihre Blätter. Der Spätherbst beginnt, wenn auch die Wildbäume ihre Blätter abwerfen.

    Was bedeutet eigentlich das Wort "Herbst"?

    Das Wort Herbst hat denselben Ursprung wie das germanische Wort harbista sowie das englische Wort harvest: "Ernte(zeit)". Die Wurzel beruht auf dem lateinischen Verb carpere, was "pflücken" bedeutet, und dem griechischen karpós, das "Frucht, Ertrag" heißt. Ursprünglich bedeutete das Wort Herbst also „Erntezeit“.

    Die landwirtschaftliche Bedeutung ist im englischen Wort harvest erhalten geblieben. Im Deutschen verschob sich die Bedeutung des Wortes Herbst zur allgemeinen Bezeichnung der Jahreszeit. (sli)

    Bauernweisheiten zum Herbst

    Wenn im September die Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen.

    Matthäus, wenn er weint statt lacht, Essig aus dem Wein er macht.

    Regnet's an Sankt Dionys, wird der Winter nass gewiss.

    Je mehr Schnee im November fällt, desto fruchtbarer wird das Feld.

    Hat der November einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.

    Blühen im Herbst die Bäume auf`s neu, währet der Winter bis zum Mai.

    Fällt das Laub im Wald sehr schnell, ist der Winter bald zur Stell`.

    Hält der Baum die Blätter lang, macht ein später Winter bang.

    Hat der Herbst zum Donnern Mut, wird das nächste Jahr wohl gut.

    Ist im Herbst das Wetter hell, bringt es Wind und Winter schnell.

    Sitzen die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.

    Viele Buchnüsse und Eicheln, dann wird der Winter auch nicht schmeicheln.

    Wenn die Zugvögel sich vereinen, wird der Winter bald erscheinen.

    Wenn rau und dick der Hasen Fell, dann sorg für Holz und Kohle schnell.

    Wird das Obst sehr langsam reif, gibt's im Winter statt Eis nur Reif.

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