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Helene Fischer: Echo 2018: Helene Fischer findet Echo-Skandal "beschämend"

Helene Fischer

Echo 2018: Helene Fischer findet Echo-Skandal "beschämend"

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    Kollegah (rechts) und Farid Bang beim Echo: Die Proteste werden immer lauter.
    Kollegah (rechts) und Farid Bang beim Echo: Die Proteste werden immer lauter. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Helene Fischer hat lange nicht auf den Wirbel um die Echo-Verleihung reagiert. Nun äußerte sich auch die Sänger über den Preis für Kollegah und Farid Bang, denen antisemitische Texte vorgeworfen werden. Die Schlagersängerin hat insgesamt 17 Mal den Musikpreis gewonnen - wohl auch deshalb haben viele Medien ihr Schweigen kritisiert. Am Donnerstag postete Fischer nun doch ein Statement, und das obwohl sie politische Äußerungen bisher vermied - was ihr Spitznamen wie "Fräulein Zuckerguss" und "Germany's Goldkehlchen einbrachte.

    Helene Fischer kritisiert Kollegah und Farid Bang nach Echo 2018

    Nun schrieb die Rekord-Preisträgerin auf Facebook an ihre Fans: "Ich möchte euch sagen, wie unangemessen und beschämend ich es fand, die beiden bei der Preisverleihung auf der Bühne in dieser Art performen zu sehen." Einen Echo zu gewinnen, sei vielleicht das eine, die beiden dort auch noch auftreten und ihre Show machen zu lassen, sei aber bedrückend.

    Helene Fischer kritisierte auch die Medien, die den Rappern mit ihrer Berichterstattung eine Plattform geboten hätten: "Schade, dass durch diese Provokation so viel Promotion entsteht". Traurig mache sie auch, dass der Echo davon überlagert wurde.

    Von den Fans gab es dafür bei Facebook Tausende "Gefällt mir"-Daumen und Kommentare wie: "Danke für deine klaren Worte. Der Echo dieses Jahr hatte einen faden Beigeschmack und du hast die passenden Worte gefunden." Andere fanden die Reaktion zu spät: "Bewundernswert wäre es gewesen, das am Echo-Abend zu sagen, aber solche Courage darf man in der Schlager-Szene nicht erwarten.

    Echo 2018: Voelkel springt als Echo-Sponsor ab

    Der Echo für Kollegah und Farid Bang hat viele Konsequenzen. Auch ein Sponsor springt ab. Der Safthersteller Voelkel kündigte am Mittwoch seinen Rückzug an. Das niedersächsische Unternehmen hatte für die Preisverleihung am Donnerstag vergangener Woche Geld, Saft und Kühlschränke bereitgestellt.

    Voelkel kritisierte, die Preisträger Kollegah und Farid Bang zögen in einem prämierten Song "auf beschämende Weise Vergleiche zu Opfern des Holocausts". Das Unternehmen sprach von einer schmerzhaften Grenzüberschreitung. "Die rein auf Verkaufszahlen basierte und im Vorfeld inhaltlich nicht ausreichend kritisch beurteilte Honorierung eröffnet auf das Echo-Komitee eine fragwürdige Perspektive", hieß es.

    Dass der Bundesverband der deutschen Musikindustrie diese Mechanismen erneuern wolle, sei ein wichtiges Signal. Voelkel wolle dennoch bis auf weiteres alternative und unabhängige Musikveranstaltungen ohne Diskriminierung und Diffamierung sponsern.

    Auch der Autohersteller Skoda, der Stars und Gäste in 75 Fahrzeugen fuhr, erwartet "eine rasche und eindeutige Aufarbeitung durch den Veranstalter", teilte ein Sprecher mit. "Sollte uns das Ergebnis nicht überzeugen, werden wir den bestehenden Sponsorvertrag bei diesem Event auf jeden Fall nicht fortführen."

    Preisträger geben Echo zurück

    Zudem haben zahlreiche Preisträger angekündigt, ihre Echos aus Protest zurückzugeben. Klaus Voormann, der 2018 mit dem Echo für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, gab die Trophäe am Montag zurück. Zuvor hatte bereits das Notos-Quartett aus Berlin angekündigt, seinen Echo Klassik vom vergangenen Herbst zurückgeben zu wollen. Auch Pianist Igor Levit und Dirigent Enoch zu Guttenberg trennen sich von ihren Preisen. Rockstar Peter Maffay fordert härtere Konsequenzen. Er möchte, dass die Verantwortlichen zurücktreten.

    Der langjährige Musikmoderator Peter Illmann ("Formel Eins") zeigte sich über die Auszeichnung für Kollegah und Farid Bang "entsetzt". Er hätte den Preis den Musikern vor die Füße geworfen, so Illmann. "Ich fordere auch die jüngeren Künstler wie Helene Fischer oder Mark Forster auf, sich wie Maffay und Westernhagen von Texten, die Gewalt verherrlichen oder antisemitisch sind, zu distanzieren." Illmann rief zudem dazu auf, das umstrittene Album zu boykottieren. (AZ/dpa)

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