Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Heilbronn: Horrorunfall auf A6: Vater und drei Kinder verbrennen in Wrack

Heilbronn

Horrorunfall auf A6: Vater und drei Kinder verbrennen in Wrack

    • |
    Feuerwehrleute löschen die Zugmaschine eines Lasters  der an einem Unfall auf der Autobahn A6 bei Öhrungen verwickelt war.
    Feuerwehrleute löschen die Zugmaschine eines Lasters der an einem Unfall auf der Autobahn A6 bei Öhrungen verwickelt war. Foto: Oliver Färber/dpa

    Die Einsatzkräfte können erst nach und nach erkennen, welches Ausmaß der schwere Unfall auf der A6 bei Heilbronn hat. Ein Familienvater und seine drei Kinder sind in ihrem Autowrack verbrannt.

    Der Unfall passierte am Samstag gegen 18 Uhr auf der Autobahnbrücke am Ortsrand von Öhringen (Hohenlohekreis). Zwei Stunden nach dem Unfall herrscht dort Chaos. Blaulichter sind zu sehen, immer wieder fahren Einsatzfahrzeuge mit Martinshorn heran. Es nieselt. Der Geruch von verbranntem Kunststoff breitet sich aus. Scheinwerfer beleuchten die Szenerie. Auf einer Strecke von 50 Metern liegen Haufen aus Blech und Stahl.

    Vater und seine drei Kinder verbrannten

    Sie waren einmal ein Auto, in dem am Samstagabend auf der A6 fast eine gesamte Familie verbrannte: der 43 Jahre alte Vater, zwei Mädchen und ein Junge im Alter zwischen sieben und 13 Jahren. Nur die 41 Jahre alte Mutter überlebt schwer verletzt. Schwarze Plastikplanen verdecken die Todesopfer, die noch nicht geborgen wurden. Auch auf der Straße liegen Leichenteile.

    Die Feuerwehr löscht die Zugmaschine eines Sattelzugs, der durch die Leitplanke gebrochen ist und quer über beide Fahrbahnen der Gegenrichtung liegt. Auch er ist völlig ausgebrannt. In das Flammeninferno raste der Familienvater mit seinem Auto. "Als wir angekommen sind, standen das Führerhaus und Teile des Lasteraufliegers in Flammen. Auch das Auto brannte", sagt Öhringens stellvertretender

    Unfallhergang rekonstruieren

    Der Alarm hatte die Einsatzkräfte gegen 18.05 Uhr am Samstagabend erreicht. Die Mitarbeiter von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk und Polizei konnten nur noch der schwer verletzen Beifahrerin im Auto und dem schwer verletzten Lkw-Fahrer helfen.

    Gegen 19.30 Uhr trifft der Sachverständige ein. Er macht viele Bilder, bespricht sich mit den Polizisten. An ihm ist es nun, den Unfallhergang zu rekonstruieren. "Da wird es am Wochenende wohl aber keine Ergebnisse mehr geben", sagt Polizeisprecher Schüttler. Noch am Sonntag wird die Polizei immer wieder für ein paar Minuten die Autobahn sperren, damit Spuren gesichert werden können.

    Zwei Leichenwagen rollen an die Unfallstelle. "Es ist schrecklich", sagte selbst der erfahrene Bestatter, nachdem er unter die schwarzen Planen gesehen hat. Feuerwehrleute helfen ihm bei der Bergung der Toten.

    "Außergewöhnliche Belastung"

    "Das ist schon außergewöhnlich", sagt Hermann Schüttler von der zuständigen Polizeidirektion Schwäbisch Hall über das Ausmaß. "Das ist auch eine außergewöhnliche Belastung." Seelsorger kümmern sich um die Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte. Zwar lerne man auch in der Ausbildung, mit solchen Unfällen umzugehen, erklärt Schüttler. "Aber auf alles kann man ja nie vorbereitet sein."

    Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks haben noch viel zu tun. Mit vereinten Kräften räumen sie die Ladung - gekühlte Lebensmittel - aus dem Sattelschlepper. Erst als diese auf Fahrzeuge des Abschleppdienstes umgeladen sind, kann der Laster entfernt werden. Das dauert aber bis spät in die Nacht. So lange bleibt die Autobahn in beide Fahrtrichtungen dicht. dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden