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Heidenheim: Entführte Frau: Augsburger Rettungshunde suchen mit

Heidenheim

Entführte Frau: Augsburger Rettungshunde suchen mit

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    Augsburger Hundestaffel
    Augsburger Hundestaffel Foto: Bayerisches Rotes Kreuz

    Bei der Suche nach der entführten Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim beteiligt sich auch die ehrenamtliche Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes der Stadt Augsburg.

    Wie das Rote Kreuz am Donnerstag mitteilt, wurde die Rettungshundestaffel aus Augsburg am vergangenen Wochenende zum Sucheinsatz in das baden-württembergische Neresheim alarmiert. Dort suchte die Polizei nach der vor über Woche entführten Ehefrau des Vorstands der Heidenheimer Kreissparkasse. Die Suche konzentrierte sich auf ein Waldstück zwischen dem Wohnhaus der Entführten und der Ablagestelle des Lösegeldes.

    Gemeinsam mit über 100 Rettungshunden aus ganz Süddeutschland durchkämmten fünf Rettungshunde der Augsburger Staffel mit insgesamt zwölf Einsatzkräften an zwei Tagen einen Wald in Ostschwaben, wo die Polizei das Entführungsopfer vermutet hatte. Jeder Hund bekam ein Teilstück zum Schnüffeln zugeteilt.

    Derweil sind nach der ZDF-Sendung "

    Aktenzeichen XY

    " bei der Heidenheimer

    Polizei

    91 Hinweise zum Fall der entführten Bankiersfrau eingegangen. Es gebe aber keine neuen Erkenntnisse, wo sich die 54-jährige Frau befinde, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Er bestritt, dass es bei der gescheiterten Lösegeldübergabe vor einer Woche zu einer schweren Panne kam. Nach einem Bericht der

    "Bild"-Zeitung

    sammelten die Angestellten der Autobahnmeisterei den Müllsack mit den 300_000 Euro Lösegeld ein, der 16 Stunden zuvor dort platziert worden war. Zivilpolizisten hätten den Sack kurze Zeit später zurückgebracht.

    Die Polizei bestätigte zwar, dass der Sack unbeabsichtigt von der Autobahnmeisterei abtransportiert wurde. Er sei aber nicht zurückgebracht, sondern von der Polizei sichergestellt worden. "Wir hätten das Geld kurze Zeit später ohnehin abgeholt", sagte der Polizeisprecher. Die Autobahnmeisterei wollte sich dazu nicht äußern.

    Nach Ansicht eines Kriminalpsychologen haben die Entführer keinen Plan B. Die Tat sei einfach "schlicht geplant" worden, sagte Prof. Rudolf Egg am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa: "Der oder die Täter melden sich vermutlich deshalb nicht mehr, weil sie nach der gescheiterten Übergabe keinen zweiten Plan haben." Es sei gut möglich, dass sie bei der verabredeten Geldübergabe gestört wurden. "Sie ist der heikelste Punkt bei einer Entführung, weil die Täter hier aus dem Verborgenen heraustreten müssen." Die meisten Entführungen würden genau daran scheitern.

    Noch am Abend der Fernsehsendung überprüfte die Polizei sieben eingegangene Hinweise. Doch auch diese Ermittlungen blieben erfolglos. Die Bankiersfrau war am Mittwoch vergangener Woche aus dem Haus der Familie entführt worden. Die meisten Zeugen, die sich nach der TV-Sendung meldeten, hatten das im Kloster Neresheim im Ostalbkreis gefundene Auto oder die Deutschlandflagge am Ort der gescheiterten Geldübergabe an der

    Insgesamt gibt es mittlerweile mehr als 1100 Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall. Die Polizei setzte am Donnerstag ihre Suche in den Wäldern der Region fort. Die engmaschige "Flächensuche" werde aber vermutlich demnächst eingestellt, sagte ein Polizeisprecher. Danach würden die Ermittler die Hinweise weiter auswerten und auf deren Grundlage nur noch gezielt in der Region suchen.

    Mit einem verzweifelten Appell hatte sich die Familie der entführten Bankiersfrau Maria B. in der Fernsehsendung an die Täter gewandt. "Wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden", sagte der Sohn. Seine Schwester ergänzte weinend: "Bitte geben Sie uns ein Zeichen, wo unsere Mutter ist." AZ

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