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ARD-Talkshow: "Hart aber fair": Diskussion über Armut und Tafeln in Deutschland

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"Hart aber fair": Diskussion über Armut und Tafeln in Deutschland

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    Bei "hart aber fair" vom 5. März leitete Frank Plasberg die Diskussion seiner Gäste über die Essener Tafel.
    Bei "hart aber fair" vom 5. März leitete Frank Plasberg die Diskussion seiner Gäste über die Essener Tafel. Foto: WDR/Klaus Görgen (Archiv)

    "Hart aber fair" am 5. März 2018 befasste sich mit dem Thema "Fremde gegen Deutsche, Arme gegen Arme: Was zeigt der Fall der Essener Tafel?" Frank Plasberg und seine Gäste diskutierten die Entscheidung der Essener Tafel, Lebensmittel vorerst nur noch an Deutsche auszugeben.

    Frank Zander: "Da riecht es nach Schweiß, Tränen und Alkohol."

    Zu Gast waren unter anderem Musiker Frank Zander, der sich verstärkt für Bedürftige einsetzt, und Michael Hüther, Wirtschaftsiwssenschaftler und Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Beide lieferten sich einie hitzige Diskussion darüber, wie es nun tatsächlich in Einrichtungen für Bedürftige zuginge. Zander warf Hüther vor, er habe in der Hinsicht keinen Bezug zur Realität - Zander selbst hingegen wisse aus Erfahrung, wie stark die Angebote der Tafeln beansprucht werden: "Wenn wir die reinlassen, riecht es - wie bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes - nicht nach Parfum, sondern nach Schweiß, Tränen und Alkohol."

    Hüther argumentierte mit Fakten: Die zeigten nämlich, dass der Staat seiner Verantwortung nachkomme - und zudem gebe es immer mehr Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und so ihren Teil zur Hilfe der Bedürftigen beitragen. Auch CSU-Politiker Stephan betonte, die Zahlen seien Beweis für ein stabiles Deutschland, das entgegen der Erwartungen nicht immer ärmer würde. Nur drei Prozent aller Menschen über 65 Jahren beanspruchten eine Grundsicherung, so der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktione. Dagegen hielt Manfred Baasner: "Das ist nicht die Wirklichkeit." Er erzählte von seinen Erfahrungen als Vorsitzender der Wattenscheider Tafel.

    Diskussion rund um die Entscheidung der Essener Tafel

    Die Essener Tafel betreut rund 6000 Bedürftige und verteilt Lebensmittel, die ansonsten vernichtet würden. Der Andrang ist groß, das verfügbare Angebot begrenzt. Drei Viertel der in Essen registrierten Hilfsempfänger sind Ausländer und Flüchtlinge. Der Aufnahmestopp war erfolgt, weil einheimische Bedürftige – alleinerziehende Mütter, Rentnerinnen – von der ausländischen Klientel in den Warteschlangen teils bedrängt und weggeschubst wurden und zunehmend leer ausgingen.

    Über die Entscheidung der Tafel wurde nun bei "hart aber fair" disktuiert: "War das ein fremdenfeindliches Signal oder ein verständlicher Hilferuf? Werden ehrenamtliche Helfer bei uns allein gelassen, Arme gegen Arme ausgespielt?"

    Hart aber fair" vom 05. März 2018  mit diesen Gästen

    Das sind die Gäste, mit denen Frank Plasberg das Thema diskutierte:

    • Manfred Baasner(Vorsitzender der Wattenscheider Tafel e.V.)
    • Frank Zander (Musiker, engagiert sich für Obdachlose)
    • Sahra Wagenknecht (Die Linke, Fraktionsvorsitzende)
    • Stephan Mayer (CSU, Innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion)
    • Michael Hüther(Wirtschaftswissenschaftler, Direktor des Instituts  der deutschen Wirtschaft Köln)

    Zuschauer können bei "Hart aber fair" mitdiskutieren. Interessierte konnten sich auch während der Sendung per  Telefon, Fax, Facebook und Twitter an der Diskussion beteiligen und über die Internet-Seite www.hart-aber-fair.de ihre Meinung und Fragen an die Redaktion übermitteln. Die "Zuschaueranwältin" Brigitte Büscher sorgte in der Sendung dafür, dass einzelne Beiträge von Zuschauern in die Sendung mit einfließen konnten.

    Wer "Hart aber fair" mit Frank Plasberg um 21.45 Uhr verpasst hat, kann die Sendung auch später ansehen. Die ARD veröffentlicht die Folgen immer in der Mediathek. (AZ)

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