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Harry und Meghan Markle: Prinz Harry und Meghan Markle: Die Faszination royaler Hochzeiten

Harry und Meghan Markle

Prinz Harry und Meghan Markle: Die Faszination royaler Hochzeiten

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    Prinz Harry, der am 19. Mai Meghan Markle heiratet, ist von Rang fünf verdrängt worden.
    Prinz Harry, der am 19. Mai Meghan Markle heiratet, ist von Rang fünf verdrängt worden. Foto: Alastair Grant/PA Wire/dpa

    Haben Sie schon mal eine königliche Hochzeit angeguckt? Kein Grund zum Schämen. Nur warum machen wir das, wenn wir weder Braut noch Bräutigam kennen? Dem Psychologen Lothar Hellfritsch fallen da einige Gründe ein: 

    Warum faszinieren royale Hochzeiten in Deutschland ein großes Publikum - besonders die im britischen Königshaus? 

    Lothar Hellfritsch: Es gibt eine Vielzahl von möglichen Ursachen, wobei die Themen Königtum, Reichtum und Prunk sehr häufig eine Rolle spielen. Das ist etwas Fiktionales. Wie im Märchen. Allein schon diese alten Kutschen und das viele Gold - da kommt bei Erwachsenen oft unbewusst ein Stück aus den Geschichten der Kindheit wieder hoch. Viele von uns sind mit Märchen aufgewachsen. Und die hatten mit Königen und Königinnen zu tun, mit Glück und Unglück. Und wenn Blaublütige, wie hier, Bürgerliche heiraten, ist das auch immer interessant - es ist wie ein Aschenputtel-Motiv. Selbstverständlich aber wissen die meisten bei royalen Hochzeiten: Das ist eine ganz andere Welt, das hat nichts mit mir zu tun. Aber sie bestaunen es eben - oder schimpfen darüber. Das gibt es ja auch.

    Steckt bei all der Inszenierung dieser Hochzeiten auch die Sehnsucht nach glücklichen Partnerschaften dahinter? 

    Lothar Hellfritsch kennt als Psychologe die Faszination, die von königlichen Hochzeiten wie der von Prinz Harry und Meghan Markle, für die Bevölkerung ausgeht.
    Lothar Hellfritsch kennt als Psychologe die Faszination, die von königlichen Hochzeiten wie der von Prinz Harry und Meghan Markle, für die Bevölkerung ausgeht. Foto: Privat, dpa

    Hellfritsch: Glücklich? Das kann man bei den Royals in Großbritannien ja nun nicht immer sagen. Aber es spielt natürlich eine Rolle: Dieses öffentliche Zugucken - wie läuft die Beziehung denn bei denen? Die Tragödie von Diana hat das Interesse am britischen Königshaus in dieser Hinsicht langfristig befeuert. Sie war für breite Kreise der Bevölkerung eine Sympathieträgerin, auch von ihrer äußeren Attraktivität her. Und Diana und ihre Söhne - das war immer eine besondere Beziehung. Nun geht es um die Hochzeiten dieser Söhne. Partnerwahl geschieht nicht zufällig, sie hat viel mit dem Elternhaus zu tun. Insofern ist es nachvollziehbar, dass Dianas Söhne attraktive Partnerinnen gewählt haben. Der Bezug zu Diana ist so immer da - und er wird wohl auch bewusst gesucht.

    Auch von den Medien?

    Hellfritsch: Ja sicher. Die britische Monarchie ist seit Diana wie eine Show, wie eine Soap in Staffeln. Die Medien befeuern das bewusst, obwohl auch diese Hochzeit kein Ereignis ist, das objektiv wichtig für unser Leben wäre. Die Royals halten eben die Einschaltquoten hoch, ganz gleich auf welcher Stufe der Thronfolge die Beteiligten stehen. 

    Zur Person: Lothar Hellfritsch (70) ist Diplom-Psychologe, Hochschullehrer und ehemaliger Präsident des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Heute arbeitet er freiberuflich als Psychologe. (Ulrike von Leszczynski, dpa)

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