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Harry Potter: Das Geheimnis des letzten Bandes ist gelüftet

Harry Potter

Das Geheimnis des letzten Bandes ist gelüftet

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    Auch in Berlin war der Ansturm auf den letzten Harry Potter-Band groß.
    Auch in Berlin war der Ansturm auf den letzten Harry Potter-Band groß. Foto: DPA

    London/Hamburg (dpa) - Die Fans von Harry Potter sind erlöst: Rund um den Globus stürmten die Anhänger des Zauberlehrlings die Buchläden, um ein Exemplar des siebten und letzten Bandes der Saga zu bekommen.

    Pünktlich eine Minute nach Mitternacht britischer Zeit war in der Nacht zum Samstag der Verkauf von "Harry Potter and the Deathly Hallows" gestartet. Ob in London oder Berlin, Sydney oder São Paulo - vielerorts standen Leser in langen Schlangen an. Bei der britischen Buchhandelskette Waterstone's gingen nach Auskunft einer Sprecherin allein in den ersten beiden Stunden nach Mitternacht rund 100.000 Bücher über die Ladentische.

    Die Verlage erwarteten, dass sich der englischsprachige Roman schon in den ersten Stunden mehrere Millionen Mal verkaufen und alle bisherigen Rekorde brechen wird. Die deutsche Übersetzung erscheint am 27. Oktober und wird als "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes"erscheinen, wie der Hamburger Carlsen Verlag mitteilte.

    "Das ist unglaublich", sagte die Waterstone's-Sprecherin. "Wir hatten über das ganze Wochenende eine viertel Million Menschen in unseren Läden erwartet. Jetzt hatten wir aber schon in der ersten Nacht so viele Besucher." Für Liebhaber der Geschichten aus der Zauberschule Hogwarts war es die Nacht der Nächte: Vor einer Buchhandlung am Piccadilly Circus in London warteten bis zu 6000 Menschen auf das neue Abenteuer. Einige lieferten sich kleinere Rangeleien, ansonsten aber feierten Fans eine friedliche Party.

    Harrys Schöpferin Joanne K. Rowling trug bei ihrer Mitternachts-Lesung im Londoner Naturkundemuseum sichtlich bewegt das erste Kapitel vor. Wer nicht zu den 500 Ticket-Inhabern zählte, konnte ihr nur zwölf Minuten lang live im Internet lauschen. Der größte deutsche Harry-Potter-Fanclub feierte in der Zitadelle Spandau in Berlin, die im 16. Jahrhundert auf den Fundamenten einer Burg gebaut worden war.

    In Berlin, Frankfurt/Main, Düsseldorf oder Aachen legten Buchhandlungen Nachtschichten ein. Der Verkauf begann hier wegen der Zeitverschiebung zur Potter-Metropole London nicht um Mitternacht, sondern eine Stunde später. Im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann wurden die Käufer von einem Zauberer und einer Wahrsagerin begrüßt. Mit Butterbier, Schokofröschen und Zauberwasser ließ sich die Zeit überbrücken. Auch vor der Mayerschen Buchhandlung in

    Am Frankfurter Flughafen konnten sich Fans ebenfalls schon nachts mit Lesestoff versorgen. "Bei uns ist die Hölle los", sagte Michael Lambert, Regionalverkaufsleiter bei der Handelsgruppe Valora, über den Andrang im dortigen "k Bookstore". "Die Nachfrage ist exorbitant hoch und übertrifft deutlich unsere Erwartungen." Großer Trubel herrschte ebenfalls in der Buchhandlung Lehmanns in Leipzig. In das Buchhaus Stern-Verlag in Düsseldorf waren fast 1000 Besucher gekommen. Auch in Hannover hatten Hunderte für den Band angestanden. In Sachsen-Anhalt und Thüringen lief das Geschäft dagegen verhalten an. Viele Leser warteten auf die deutschsprachige Ausgabe, hieß es.

    Während die 55-jährige Schnell-Leserin Anne Jones aus dem britischen Leicester gerade mal 47 Minuten brauchte, um die 199.900 Wörter auf 607 Seiten zu lesen, begann für alle anderen Anhänger eine lange Nacht. "Ich schließe mich gleich zusammen mit meiner Schwester im Badezimmer ein", sagte Sophia Papanicols (16) aus London. Die 23 Jahre alte Anna Gallen legte gleich in der Londoner U-Bahn mit der Lektüre los. "Ich habe zwei Jahre darauf gewartet", betonte sie.

    Auch in Österreich, den Niederlanden, Belgien und Frankreich machten sich die Freunde des Zauberlehrlings zur nächtlichen Geisterstunde über das neue Buch her. Der Ansturm in Spanien hielt sich dagegen in Grenzen. In Australien hatte eine Buchhandelskette eine Fahrt mit einer Dampflok für rund 1500 Potter-Fans organisiert.

    In Tokio dagegen war von der großen Potter-Faszination zunächst nichts zu spüren. Nur rund 20 Käufer warteten vor dem Maruzen Bookstore im Zentrum der City. In der chinesischen Hauptstadt Peking zählte ein Buchladen mehr als 100 Käufer, die das siebte Abenteuer von Harry Potter, genannt "Hali Bote", lesen wollten.

    Der britische Botschafter in Thailand, auf dem Kopf einen Zauberhut, überreichte in Bangkok das Buch an den ersten Kunden. In Buchhandlungen Brasiliens herrschte teilweise Ärger, weil die Exemplare schnell vergriffen waren. Ungestört verlief der Verkaufsstart in Israel: Zuvor hatte es Proteste wegen der Störung der Sabbat-Ruhe gegeben.

    "Alle Geheimnisse, die ich so lange mit mir herumgetragen habe, werden nun auch Eure sein", schrieb Rowling auf ihrer Internetseite. Die Saga um den Zauberlehrling und seinen Kampf gegen das Böse nimmt im letzten Band der Reihe ein glückliches Ende. Allerdings lässt die Autorin auf Harrys Weg zum persönlichen Glück einige lieb gewonnene Charaktere sterben. Dennoch endet das Werk mit dem Satz: "Alles war gut."

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