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Hape Kerkeling: Hurz, Königin Beatrix, Horst Schlämmer - Hape Kerkeling wird 50

Hape Kerkeling

Hurz, Königin Beatrix, Horst Schlämmer - Hape Kerkeling wird 50

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    Ein unvergesslicher Auftritt:  Hape Kerkeling als Königin Beatrix 1991 vor Schloss Bellevue in Berlin.
    Ein unvergesslicher Auftritt: Hape Kerkeling als Königin Beatrix 1991 vor Schloss Bellevue in Berlin. Foto: Hammer/Archiv (dpa)

    Es sind unvergessliche TV-Momente, die Hape Kerkeling den Deutschen beschert hat. Stichworte gefällig: "Lecker Mittagessen" - mit holländischem Akzent von ihm als vermeintliche Königin Beatrix am Schloss Bellevue gesagt. Oder "Hurz" - ausgerufen von ihm als angeblicher Neue-Musik-Sänger aus Polen vor einem kulturbeflissenen Bildungsbürger-Publikum. Oder "Schätzelein" - gegrunzt als Zeitungsjournalist Horst Schlämmer. Und auch als Autor hat

    Hape Kerkeling ist eine Institution in Deutschland

    Der Komiker Hape Kerkeling, der am Dienstag 50 wird, ist eine Institution geworden. Zu Deutschland gehört er wie Heino, Thomas Gottschalk, Herbert Grönemeyer, Angela Merkel oder die Altkanzler Helmut Schmidt oder Kohl.

    Das ist Hape Kerkeling

    Geboren: Als Hans-Peter Wilhelm Kerkeling am 9. Dezember 1964 in Recklinghausen.

    Karriere-Anfänge: Start mit einem Misserfolg: 1977 bewarb sich der damals 12-Jährige bei Loriot für die Rolle des moppeligen Kindes Dicki („Zicke Zacke Hühnerkacke“) im Sketch Weihnachten bei Hoppenstedts. Die Rolle bekam ein Mädchen.

    Karriere: 1984/1985: „Kerkelings Kinderstunde“mit der bekannten Figur des Vorschulkindes Hannilein. 1989: Durchbruch mit „Total Normal“ – „Hurz!“ und Königin Beatrix wurden Kult. 1989 bis 1991: Von Kritikern gelobte Moderation des deutschen Vorentscheids zum Eurovision Song Contest. 2005 bis 2006: „Hape trifft!“ Kerkeling unter anderem als Reporter Horst Schlämmer und Siegfried Schwäbli.

    Bücher: „Ich bin dann mal weg – meine Reise auf dem Jakobsweg“ (2006). Millionenseller, der den Zeitgeist traf. Und: „Der Junge muss an die frische Luft – Meine Kindheit und ich“ (2014). (rup)

    Allerdings hat Hape Kerkeling zuletzt mehrfach betont, dass mit der Showbühne jetzt Schluss sein soll. "Ich habe viele Pläne, aber nichts Konkretes in der Pipeline", sagte Kerkeling im "Hörzu"-Interview vor kurzem. Auf den runden Geburtstag freue er sich, weil er "ganz glücklich" auf 30 Jahre Bühnenkarriere zurückblicken könne.

    Im März sagte Hape Kerkeling, er mache sich nicht rar, um begehrter zu sein. Und im Frühling brachte er das Schlageralbum "Ich lasse mir das Singen nicht verbieten" heraus - für ihn die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Und als wäre das nicht schon Nostalgie genug, erschienen Anfang Oktober erschienen seine Memoiren, in denen er viel aus seiner Kindheit im Ruhrgebiet erzählt, von seinen prägenden Omas, der bunten Verwandtschaft, lieben Schulfreunden, aber auch bewegenden Begegnungen als Erwachsener, etwa mit dem Dalai Lama.

    Hape Kerkeling wird immer mehr zum nachdenklichen Schriftsteller

    Hape Kerkeling sucht nach seinen Erfolgen in Fernsehen und Kino mehr und mehr die Rolle des nachdenklichen Schriftstellers. Er wird zu einem TV-Altmeister. Hape Kerkeling lebt seit einigen Jahren in Berlin (statt Düsseldorf), außerdem ist er oft und gern in Italien. Das Land nannte er in einem "Stern"-Interview "unbelastete Zweitheimat". Zu seinem Privatleben verliert er wenige Worte: In seiner Autobiografie ist diskret von seinem "Freund Henning" die Rede, mit dem er seit 2010 zusammen ist.

    Hape Kerkeling gegen seinen Willen als schwul geoutet

    Dass Hape Kerkeling schwul ist, wurde vor 23 Jahren ganz plötzlich öffentlich. Damals trat der Schwulenaktivist Rosa von Praunheim bei RTL auf und outete den TV-Liebling gegen seinen Willen als homosexuell. 

    Dem Magazin "Der Spiegel" sagte Hape Kerkeling etwa ein Jahr nach dem Outing: "Sensiblere Naturen als ich hätten sich in einer Kurzschlusshandlung womöglich mit dem Fön in die Badewanne gelegt." Doch das Publikum habe "irre normal reagiert". "Sogar in der tiefsten bayerischen Provinz, wo ich kurz nach dem Outing auf Tournee war, bin ich nie dumm angequatscht worden. Es gibt in unserem Gewerbe so viele Untergrund-Schwule, die teilweise zur Tarnung in die Ehe geflüchtet sind. Ich kann nur jedem raten, sich nicht zu verstellen."

    Heute geht Hape Kerkeling offen mit dem Thema um. "Seitdem ich denken kann, denke ich schwul", heißt es etwa in seiner Autobiografie. "Schwul oder lesbisch zu denken bedeutet für mich, über Kreuz zu denken, vorsichtiger zu denken, aber auch mutiger, großräumiger und schlicht bunter. Es ist mir in die Wiege gelegt worden und nach meiner Überzeugung, auch wenn das einigen nicht in den Kram passen mag, von Gott gewollt." dpa

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