Kann das funktionieren? Da wurde einer „Tatort“-Kommissar, dessen Name den meisten TV-Zuschauern wenig sagen dürfte – im Gegensatz zu dessen Gesicht, das vielen wiederum bekannt sein wird. Einer noch dazu, der meint, er könne mit TV-Krimis nicht allzu viel anfangen. Es kann funktionieren, schreiben Kritiker, die den neuen Schwarzwald-„
"Tatort": Hans-Jochen Wagner ist für die Zuschauer kein Unbekannter
Was maßgeblich an Wagner und seiner Art liegt. Und an der Entscheidung der Verantwortlichen, einmal nicht auf die ganz, ganz großen Namen zu setzen wie so oft, wenn es eine Stelle im ARD-„Tatort“ zu besetzen galt: Makatsch, Ulmen, Brambach...
Erstaunlich viele Krimi-Rollen für einen, der kein Krimi-Fan ist? Nein, das ist kein Widerspruch. Wagner hat ein feines Gespür dafür, welche Rolle zu ihm passt. Besonders passt die Rolle des „Normalos“ zu ihm, die er perfekt verkörpern kann – und an „
Das Theater ist Hans-Jochen Wagners zweite Heimat
Auf der Theaterbühne ist davon nichts zu bemerken. Wagner studierte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, zählt aktuell zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Ohnehin ist er Theatermann durch und durch mit beeindruckenden Stationen: Burgtheater Wien, Deutsches Theater Berlin, Stadttheater Freiburg, Maxim Gorki Theater Berlin, Düsseldorfer Schauspielhaus. Seine erste Hauptrolle in einem Film spielte er erst im Jahr 2003 in „Sie haben Knut“.
Wagner – Jahrgang 1968, Wohnsitz Berlin, Größe 188 cm – kann, auch das ist seinem Profil bei einer Schauspieler-Agentur zu entnehmen: Klavier, Trompete, Fußball (er war mal Torwart), Tauchen. Sowie: Bairisch, Wienerisch, Schwäbisch. Ein Mann mit vielen Talenten. Wobei: Als Sohn eines Lehrerpaars aus Tübingen mit zwei Geschwistern sollte Schwäbisch ja kein Problem sein. Der „Tatort“ wird ihn künftig häufiger zurück nach Baden-Württemberg führen – wenn auch wohl nicht zur Schwäbischen Alb, nach der er sich, warum auch immer, jeden Herbst sehne, wie er einmal sagte.
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