"Waldlust" heißt der neue Tatort aus Ludwigshafen der heute (20.15 Uhr) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie die Handlung, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt.
Handlung: Darum geht es beim Tatort aus Ludwigshafen heute
Was macht Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ohne ihren suspendierten Kollegen Mario Kopper (Andreas Hoppe)? Sie fährt mit den verbliebenen Mitarbeitern der Mordkommission zum Team-Coaching in den Schwarzwald, wenn auch nicht ganz freiwillig. Ein "Schnäppchen" sei das Angebot gewesen, rechtfertigt sich die Organisatorin und Sekretärin Frau Keller (Annalena Schmidt), als die Ermittlertruppe auf der Suche nach ihrem Hotel durch den tief verschneiten Forst irrt.
Bei der Ankunft wird klar, warum das Hotel so günstig zu bekommen war: Die guten Tage des "Lorenzhofs" sind definitiv vorbei. Der eine Betreiber, Bert Lorenz (Heiko Pinkowski) genannt Humpe, wirkt ausgesprochen abweisend; die andere, seine Nichte Doro (Eva Bay), dafür überaus beflissen. Eine hauseigene Diva gibt es auch: die als Dauergast durchs Hotel geisternde alte Schauspielerin Lilo Viardot (Ruth Bickelhaupt).
Zwar lassen sich die Kommissare von den Seltsamkeiten erst mal nicht schrecken. Als sie aber im vegetarischen Abendessen einen menschlichen Knochen finden, ist ihre Ermittlerneugier geweckt. Von dem ortsansässigen Polizistenpärchen Jörn (Jürgen Maurer) und Elli Brunner (Christina Grosse) erfahren sie, dass Hotelbetreiber Humpe wegen Mordes an seiner Schwägerin zwölf Jahre Gefängnis abgesessen hat und seit seiner Rückkehr eine Privatfehde gegen Jörn Brunner führt.
Die Kommissare lassen das Coaching Coaching sein und konzentrieren sich auf die Suche nach Indizien. Hat jemand sie mit Absicht in den Lorenzhof gelockt? Und gibt es tatsächlich einen unaufgeklärten Mordfall? Während draußen ein Schneesturm das Hotel von der Welt abschneidet, ermitteln Lena Odenthal und ihr Team in einem Fall, der nicht nur immer mysteriöser, sondern auch gruseliger wird.
Trailer: Vorschau auf den Ludwigshafen-Tatort am Sonntag
Kritik: Lohnt es sich, bei "Waldlust" einzuschalten?
"Waldlust" mutet an wie ein „Romantic Thriller“ ohne Romantik, wie ein von Agatha Christie geschätzter geschlossener Ort, aber ohne skurrile Charaktere. Viele Zuschauer werden gar nicht merken, dass der SWR zum zweiten Mal nach der Folge „Babbeldasch“, die im Februar 2017 grandios floppte, einen Tatort mit improvisierten Dialogen präsentiert. Denn grob skizziert waren die Szenen bereits. Ob die Beschreibung der Region („500 Einwohner, zwei Nachnamen“) wirklich auf dem Mist von Peter Espeloer (Kriminaltechniker Peter Becker) gewachsen ist – wer weiß es.
Was wir wissen: Kein Kopper mehr, viele Tote und ein Durcheinander-Showdown, für das sich jeder Western-Regisseur geschämt hätte. „Waldlust“ schafft Waldesunlust.
Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?
Der Tatort ist derzeit auf der Erfolgsspur: Axel Milberg als Kommissar Borowski hatte vergangenen Sonntag einen sehr besonderen Fall zu lösen - und brach fast den eigenen Zuschauerrekord. "Borowski und das Land zwischen den Meeren" hatte 10,24 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei starken 27,9 Prozent. Und auch die Kritiker waren voll des Lobes (zu den Pressestimmen).
Der Tatort räumt bei den Einschaltquoten in den vergangenen Wochen regelmäßig ab, Werte über der 10-Millionen-Marke gab es gleich mehrfach. Für Milberg war es nach 14 Episoden mit Sarah Brandt (Sibel Kekilli) an seiner Seite die erste Folge, in der er wieder auf sich gestellt war und es dabei gleich mit mehreren merkwürdigen Todesfällen auf der fiktiven Insel Suunholt zu tun bekam.
Der Kommissar aus Kiel hatte damit Spitzenwerte - mehr Zuschauer gab es für Borowski nach den Daten der ARD-Medienforschung nur einmal: "Der Himmel über Kiel" im Januar 2015 lag mit 10,64 Millionen und 28,3 Prozent Marktanteil noch etwas über dem jüngsten Fall, der sich auch inhaltlich abhob - nicht nur, weil eines der Todesopfer beim Sex in der Badewanne ertränkt und ein anderes von seinen Schweinen angefressen wurde. Borowski, der einsame Einzelgänger aus dem hohen Norden, kam auch der Geliebten des ersten Toten (Christiane Paul) näher als für ihn sonst üblich.
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
11. März: "Tatort: Im toten Winkel" (Bremen)
18. März: "Tatort: Mitgehangen" (Köln)
25. März: "Polizeiruf 110: Starke Schultern" (Magdeburg)
01. April: "Tatort: Ein Fuß kommt selten allein" (Wdh., Münster)
08. April: "Tatort: Unter Kriegern" (Frankfurt)
15. April: "Tatort: Ich töte niemand" (Franken)
drs