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Handlung und Kritik: Tatort heute: Lohnt sich "Der rote Schatten" aus Stuttgart?

Handlung und Kritik

Tatort heute: Lohnt sich "Der rote Schatten" aus Stuttgart?

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    Lohnt sich das Einschalten beim Tatort am Sonntag? Hier die Kritik zu "Der rote Schatten".
    Lohnt sich das Einschalten beim Tatort am Sonntag? Hier die Kritik zu "Der rote Schatten". Foto: SWR-Presse/Bildkommunikation/dpa

    "Der Rote Schatten" heißt der neue Tatort aus Stuttgart, der heute (20.15 Uhr, hier geht's zum Trailer) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt.

    Tatort heute: Handlung bei der Folge aus Stuttgart

    40 Jahre liegen der "Deutsche Herbst" und "die Todesnacht von Stammheim" zurück. Dennoch beeinflussen die Folgen dieser Zeit den aktuellen Fall der Stuttgarter Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare).

    Eine Frau kam angeblich bei einem Badewannenunfall ums Leben. Ihr Ex-Mann Christoph Heider (Oliver Reinhard) glaubt jedoch, dass sie von ihrem Lebensgefährten Wilhelm Jordan (Hannes Jaenicke) ermordet wurde.

    Für Thorsten Lannert und Sebastian Bootz sollte das gar kein Fall sein - immerhin hat die Staatsanwaltschaft ihn bereits als Unfall zu den Akten gelegt - und trotzdem gehen sie der Sache nach. Dabei stellen die Ermittler fest, dass Wilhelm Jordan in den 70er Jahren als V-Mann für den Verfassungsschutz gegen die RAF eingesetzt war. Ist das der Grund dafür, dass die Kommissare ständig auf Widerstand aus Polizeibehörde und

    Tatort-Kritik: Lohnt es sich, bei "Der rote Schatten" einzuschalten?

    Ja. Dieser Tatort ist nicht nur etwas für Zeitzeugen des "Deutschen Herbsts". Auch jüngere Zuschauer können einschalten. Regisseur Dominik Graf ordnet den komplexen Sachverhalt spannend und verständlich ein. Er beweist seine Hand für gesellschaftlich brisante Stoffe und intelligente Bildführung.

    40 Jahre liegen der "Deutsche Herbst" und die Todesnacht von Stammheim zurück. Die Folgen dieser traumatischen Zeit beeinflussen den aktuellen Fall der Stuttgarter Ermittler.
    40 Jahre liegen der "Deutsche Herbst" und die Todesnacht von Stammheim zurück. Die Folgen dieser traumatischen Zeit beeinflussen den aktuellen Fall der Stuttgarter Ermittler. Foto: SWR-Presse/Bildkommunikation/dpa

    Aufgefallen: Gibt es etwas Besonderes im Tatort heute?

    Regisseur Dominik Graf nutzt historisches Material, das er virtuos mit nachgedrehten Szenen verschränkt. Die Filmschnipsel machen in ihrer Direktheit deutlich, wie der aggressive Protest den gewaltsamen Widerstand gebar, bis hin zum Terrorismus.

    Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?

    Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) ermittelten im Tatort "Hardcore" aus München im Pornogewerbe. Kritiker fandan das Ergebnis größtenteils gut (zu den Pressestimmen).

    Im Schnitt 9,12 Millionen Zuschauer verfolgten, wie die Kommissare in der Pornoszene auf Mörderjagd gingen. Der Marktanteil lag bei 25,5 Prozent. Das waren angesichts der starken Konkurrenz - ab 20.45 Uhr verfolgten im Schnitt 8,99 Millionen Zuschauer das WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan auf RTL - ausgesprochen gute Zahlen.

    Wissenswertes zum "Tatort"

    Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".

    DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.

    GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.

    DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.

    DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.

    DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.

    DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.

    Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag

    22. Oktober:  "Zurück ins Licht" (Bremen)

    29. Oktober: "Fürchte dich" (Frankfurt)

    5. November: "Der Fall Holdt" (Hannover)

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