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Hamburg: Das Warten hat ein Ende: Hamburger Elbphilharmonie öffnet

Hamburg

Das Warten hat ein Ende: Hamburger Elbphilharmonie öffnet

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    In der Elbphilharmonie steht am 11. Januar 2017 das Eröffnungskonzert auf dem Programm.
    In der Elbphilharmonie steht am 11. Januar 2017 das Eröffnungskonzert auf dem Programm. Foto:  Iwan Baan (dpa)

    Nach zehn Jahren hat das Warten endlich ein Ende und die Eröffnung steht bevor: Die Hamburger Elbphilharmonie wird eingeweiht. Die Chancen der Elbphilharmonie, sich in der Reihe der Wahrzeichen neben dem Brandenburger Tor in Berlin oder dem Eifelturm in Paris einzureihen, stehen nicht schlecht - immerhin wird das "Architekturwunder" mittlerweile mit Lob überhäuft.

    Die Geschichte der Elbphilharmonie ist von Bauverzögerungen und Kostenexplosionen geprägt. Mit der Grundsteinlegung im April 2007 nahm die scheinbar unendliche Geschichte des Projekts seinen Lauf. So wurde der Eröffnungstermin mehrfach verschoben - aus 2010 wurde 2012, daraus wiederum 2014 und letztlich ist doch erst der 11. Januar 2017 zum alles entscheidenden Tag geworden.

    Auch die Kosten stiegen im Laufe der Jahre immer weiter. Die erste Machbarkeitsstudie ging von Gesamtkosten in Höhe von 186 Millionen Euro aus, letztendlich wurde für den Jahrhundertbau jedoch die stolze Summe von 789 Millionen Euro ausgegeben.

    Das Architekturwunder Elbphilharmonie?

    Der Architekt Alexander Gérard und die Kunsthistorikerin Jana Marko hatten die Idee eine Kombination aus Konzerthaus, Hotel und Wohnungen direkt am Rand von Deutschlands größtem Seehafen entstehen zu lassen. Ein Mix aus Backstein-Klassik und Glasfassaden sollte es werden. Die Plänen der Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron wurden schließlich zur Vorlage.

    Elbphilharmonie: Millionenprojekt und Dauerbaustelle

    Oktober 2001: Der Architekt Alexander Gérard tritt an den Hamburger Senat mit der Idee heran, eine neue Konzerthalle auf dem Kaispeicher A zu realisieren.

    Juni 2003: Die Schweizer Star-Architekten Herzog & de Meuron präsentieren den ersten Entwurf der Elbphilharmonie.

    Juli 2005: Die erste Machbarkeitsstudie geht von Gesamtkosten in Höhe von 186 Millionen Euro aus. Der Anteil der öffentlichen Hand soll bei 77 Millionen Euro liegen.

    August 2005: Das Ehepaar Helmut und Hannelore Greve spendet 30 Millionen Euro für den Bau.

    Weitere Spenden in Höhe von 10 Millionen Euro kommen vom Unternehmer Michael Otto und der Reemtsma-Stiftung.

    Juni 2006: Der Österreicher Christoph Lieben-Seutter wird als Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle vorgestellt.

    November 2006: Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gibt bekannt, dass die Elbphilharmonie teurer wird als geplant.

    Die Kosten steigen auf 241,3 Millionen Euro, der Anteil der Stadt auf 114,3 Millionen Euro.

    April 2007: Grundsteinlegung Elbphilharmonie.

    November 2008: Kultursenatorin Karin von Welck räumt ein, dass sich die Kosten für den Steuerzahler um 209 Millionen Euro auf 323 Millionen Euro erhöhen.

    Neuer Eröffnungstermin ist im Mai 2012.

    Mai 2010: Der eingesetzte parlamentarische Untersuchungsausschuss nimmt seine Arbeit auf, um die Ursachen der exorbitanten Kostensteigerungen herauszufinden.

    Mai 2010: Richtfest auf der Baustelle der Elbphilharmonie. Die Feierlichkeiten werden von Protesten begleitet.

    Juli 2011: Der Baukonzern kündigt erneut eine Verzögerung an. Nun soll die Elbphilharmonie am 15. April 2014 übergeben werden.

    November 2011: Stillstand auf der Baustelle: Hochtief stellt die Arbeiten am Dach wegen Sicherheitsbedenken ein.

    2. Februar 2012: Ex-Bürgermeister Ole von Beust (CDU) sagt vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss aus.

    14. April 2012: Der Senat legt einen Plan zum Weiterbau der Elbphilharmonie vor. Gleichzeitig setzt die Stadt Hochtief ein Ultimatum, das Dach bis zum 31. Mai abzusenken.

    15. Dezember 2012: Die Stadt Hamburg will die Elbphilharmonie gemeinsam mit Hochtief zu Ende zu bauen. Das komplette Gebäude mit Hotel und Parkhaus kostet nun 575 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für Herbst 2016 geplant, die Eröffnung dann für das Frühjahr 2017.

    1. März 2013: Die Stadt Hamburg gibt bekannt, dass sie sich mit Hochtief vertraglich auf den gemeinsamen Weiterbau der Elbphilharmonie geeinigt hat.

    Die Glasfassade Hamburger Elbphilharmonie besteht aus 1100 Glaselementen mit 2200 Scheiben und der höchste Punkt des Baus ist 110 Meter hoch. Die atemberaubende Architektur der "gläsernen Welle" auf einem alten Kaispeicher an der Spitze der Hafencity soll nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein neuer Besuchermagnet Hamburgs sein. "Die Elbphilharmonie ist ein Weltwunder geworden. Das spricht sich rum", sagt Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle, im dpa-Interview.

    Was hat die Elbphilharmonie zu bieten?

    Die Elbphilharmonie ist mit drei Konzertsälen ausgestattet, wobei der Große Saal mit 2100 Plätzen ähnlich wie die Berliner Philharmonie nach dem Weinberg-Prinzip aufgebaut ist: Einer Bühne in der Mitte, die von terrassenförmigen Publikumsrängen umgeben ist - nur viel höher und viel steiler. Die Form des Saals vergleichen die Architekten mit antiken Amphitheatern, mit Stadien und einem Zelt. Dank der Akustik des Japaners Yasuhisa Toyota, der die spektakuläre Innenverkleidung, die sogenannte Weiße Haut, entworfen hat, sollen die Besucher von allen Plätzen gleich gut hören können. 

    Die Plaza auf 37 Metern Höhe hält für Hamburger, Touris, Hotelgäste oder Konzertbesucher einen einzigartigen 360° Panoramablick über die Stadt und den Hafen bereit. Da die Kapazität begrenzt ist, müssen die Besucher vorher Tickets ziehen, nur Konzertbesucher kommen ohne Ticket zur Plaza. Von hier kommen die Besucher über geschwungene Treppen zum Großen und zum Kleinen Konzertsaal, zur Gastronomie und zur Lobby des Hotels. Durch riesige Windschotts gelangt man zum Balkon, der einmal rund um die Elbphilharmonie führt.

    Spektakuläres Programm zur Elbphilharmonie-Eröffnung?

    Definitiv haben sich die Hamburger für den Eröffnungstag so einiges einfallen lassen. Während des Eröffnungskonzerts im Großen Saal wird die Fassade des Konzerthauses in Echtzeit beleuchtet. Die Musik des NDR Elbphilharmonie Orchesters findet sich draußen auf der roten Backsteinwand in Formen und Farben wieder. Auch prominenten Gäste wie Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben sich für die Feierlichkeiten angekündigt. lur/dpa

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