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H5N8: Vogelgrippe H5N8 auch am Bodensee nachgewiesen

H5N8

Vogelgrippe H5N8 auch am Bodensee nachgewiesen

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    Mitarbeiter des Bauhofes sammelt tote Wasservögel am Ufer des Großen Plöner Sees ein.
    Mitarbeiter des Bauhofes sammelt tote Wasservögel am Ufer des Großen Plöner Sees ein. Foto: Carsten Rehder (dpa)

    Eine schwere Form der Vogelgrippe ist in Schleswig-Holstein und in Baden-Württemberg an toten Wildvögeln nachgewiesen worden. Die Tiere an mehreren Plöner Seen in

    Vogelpest: Auch am Bodensee ist die Vogelgrippe ausgebrochen

    Minister Peter Hauk (CDU) will sich am Nachmittag über den aktuellen Stand ein Bild machen und über das weitere Vorgehen informieren. Nahe Konstanz am westlichen Bodenseeufer waren mehr als 30 tote Reiherenten gefunden worden. Nun steht fest, dass es sich um die hochpathogene und für Geflügel ansteckende Variante handelt, die auch als Geflügelpest bezeichnet wird.

    In Schleswig-Holstein bemühen sich nach dem Tod zahlreicher Vögel durch die Vogelgrippe Behörden und Geflügelzüchter weiter darum, ein Ausbreiten der Krankheit zu verhindern. Der Geflügelzüchterverband rief die Betriebe auf, Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Dazu zählen unter anderem das Anlegen von Schutzkleidung, das Desinfizieren des Schuhwerks und das Waschen der Hände vor Betreten des Stalles. Die landesweite Stallpflicht für sämtliche Geflügel sei zu begrüßen.

    Vogelgrippe: Subtyp H5N8 in Schleswig-Holstein nachgewiesen

    "Das akute Krankheitsgeschehen bei den Wildvögeln ist in dieser massiven Ausprägung besorgniserregend", sagte Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Als Vorsichtsmaßnahme ordnete Habeck für sein Bundesland ein Stallpflicht für Geflügel wie Hühner, Puten oder Gänse sowie Sperr- und Beobachtungsgebiete an. Ihm sei bewusst, dass dies ein harter Eingriff sei, sagte Habeck. "Aber der Ausbruch in einem Bestand hätte noch gravierendere Folgen." Im Kreis Plön richtet das Veterinäramt einen Sperrbezirk von mindestens drei und ein Beobachtungsgebiet von mindestens weiteren sieben Kilometern um die Fundstellen der Wildvögel ein.

    Vogelgrippe H5N8, H5N1 H7N9, H5N8: Zahlen und Fakten

    Viele Vogelgrippe-Viren können Symptome beim Menschen auslösen. Als besonders gefährlich haben sich in den vergangenen Jahren H5N1 und H7N9 erwiesen.

    Durch natürliche Genveränderungen entstehen fortwährend neue Varianten der Vogelgrippe-Viren.

    Die Ziffern hinter H und N stehen für Oberflächenstrukturen, anhand derer die Viren Subtypen zugeordnet werden.

    Eine Infektion eines Menschen mit H5N1 war erstmals 1997 in Hongkong nachgewiesen worden.

    Von 2003 bis 2013 seien etwa 650 Infektionen mit dem Erreger registriert worden, berichten Wissenschaftler. In insgesamt 15 Ländern seien mehr als 380 Menschen daran gestorben.

    Bei H7N9 ist der erste Nachweis im März 2013 erfolgt.

    Im Januar 2014 starb in Nordamerika erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe. Eine Kanadierin, die China besucht hatte, erlag den Folgen einer Infektion mit dem Virus H5N1.

    China ist wegen des oft engen Miteinanders von Mensch und Vieh besonders von Übertragungen auf den Menschen betroffen.

    Experten befürchten, dass auf diese Weise einmal eine globale Pandemie ihren Ursprung nehmen könnte.

    Auf einem Geflügelhof im Münsterland wurden bei einer Pute im Herbst 2014 Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N2 entdeckt. Einige Tiere waren zuvor auch in den Handel gelangt.

    Im Herbst 2016 wurde in mehreren europäischen Ländern eine gefährliche Vogelgrippen-Variante vom Typ H5N8 nachgewiesen.

    Mehr als 200 tote Vögel wurden seit dem Wochenende im Großen Plöner See und angrenzenden Seen entdeckt. Bei diesen handelt es sich laut Umweltministerium überwiegend um gut genährte Reiherenten. Es sind aber auch andere Arten wie Blässhuhn, Schwan, Gans und Möwe betroffen. Am Dienstag bargen mit Mundschutz und Gummihandschuhen geschützte Mitarbeiter der örtlichen Stadtwerke etwa 50 weitere Kadaver.

    Starke Fälle der Vogelgrippe: Behörden sprechen von Vogelpest

    Etwa 500 Kilometer von Plön entfernt an der deutsch-polnischen Grenze in der Nähe von Stettin (Szczecin) ist die Vogelgrippe ebenfalls ausgebrochen. Das polnische Veterinäramt schloss einen Zusammenhang zu den jüngst entdeckten Vogelgrippe-Fällen in Deutschland nicht aus. Das Ausbreiten des Virus durch Zugvögel sei nicht zu kontrollieren.

    Auch im österreichischen Vorarlberg sind nach Behördenangaben kürzlich bei fünf toten Wildvögeln Erreger der Vogelgrippe des Subtyps H5N8 nachgewiesen worden. (dpa/afp)

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