Warum wünschen wir uns kurz vor der Silvesternacht einen guten Rutsch? Diese Redewendung gibt es in keinem anderen Land als in Deutschland. Mit dem guten Rutsch soll man die Silvesternacht gut überstehen und unbeschadet ins neue Jahr kommen.
Auch wenn es viele glauben: Mit Glatteis und Schneematsch in der Neujahrsnacht hat der oft gebrauchte Silvesterwunsch "Guten Rutsch!" nichts zu tun. Doch damit endet auch schon die Einigkeit der Sprachforscher. Beim Versuch, die Herkunft des im deutschen Sprachraum weit verbreiteten Ausdrucks zu klären, gibt es im Kern zwei Richtungen.
Einige Forscher vermuten, die Redensart guten Rutsch ergab sich aus einer Eindeutschung des jüdischen Jahresgrußes "guten rosch" (einen guten Kopf). Das jüdische Neujahr heißt Rosch ha Schanah, wörtlich übersetzt "Kopf des Jahres".
Allerdings feiern Juden das Neujahrsfest bereits im September (das genaue Datum wechselt jährlich). Deshalb ist es möglich, dass der gute Rutsch einfach aus dem Verb rutschen zurückzuführen ist. Damit ist ein sanftes Hinübergleiten ins neue Jahr gemeint.
Guten Rutsch: Heißt der Wunsch "gute Reise"?
Andere Forscher vermuten, dass das Wort „Rutsch“ für "Reise" stehen soll. Sie verweisen dabei auf den schon im 19. Jahrhundert vor allem in norddeutschen Dialekten gebräuchlichen Abschiedsgruß "Guten Rutsch" im Sinne von "Gute Reise".
Abstecher, Ausflug, Besuch, Spritztour, Spazierfahrt oder Landpartie führt auch der Duden als Synonyme für das "umgangssprachlich veraltende" Wörtchen "Rutsch" an.
Also dann: "Gute Reise" ins neue Jahr! froo