Playboy und Lebemann Gunter Sachs hatte seinem Leben selbst ein Ende gesetzt, weil er glaubte an Alzheimer erkrankt zu sein. Sachs hatte Angst vor einem unwürdigen Leben. Freunde und Angehörige sind bestürzt.
Das letzte Gespräch mit Gunter Sachs
Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn war eine enge Freundin von Gunter Sachs. Gegenüber der Bild berichtete sie von ihrem letzten Gespräch mit Gunter Sachs. "Gunter klang so wehmütig", sagte sie der Zeitung. "Er sagte mir: 'Wir werden wieder schöne Zeiten haben'. Die 91-Jährige habe gespürt, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Besorgt sei sie nach dem Telefonat gewesen. Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn habe Gunter Sachs dann einen Brief mit aufmunternden Worten geschrieben.
Gunter Sachs Angehörige sind tief getroffen. "Sein Tod ist für die Familie ein großer Schock. Gleichzeitig sind wir sehr dankbar, dass mein Vater ein so großartiges Leben führen konnte", sagte Sachs' Sohn Christian Gunnar (39) dem Schweizer Boulevardblatt "Blick". "Wir hoffen, dass er jetzt an einem Ort ist, wo er seine Angst vor der Vergesslichkeit überwinden kann."
Der 78 Jahre alte Unternehmer und Künstler Sachs nahm sich laut Abschiedsbrief das Leben wegen der "ausweglosen Krankheit A.". Sachs war am Samstag tot in seinem Haus in Gstaad in der Schweiz gefunden worden. Er hat sich aus Angst vor der Alzheimer-Krankheit das Leben genommen. Gunter Sachs soll an diesem Freitag im engsten Familienkreis in Schweizer Promi-Ort Gstaad bestattet werden.
Auch Prominente äußerten sich nun nach dem Tod des Lebemanns. In der "Bild"-Zeitung vom Dienstag sagt Udo Jürgens (76): "Das muss man respektieren. Da gehört viel Mut dazu und das passt zu ihm. Er war ein sehr stolzer Mann und wollte nicht seine Würde verlieren."
Formel-1-Legende und Unternehmer Niki Lauda (62) sagte der Zeitung: "Wir können nicht in andere Menschen hineinschauen, was sie fühlen, denken. Wir haben Gunters Entscheidung zu akzeptieren und zu respektieren." Der Star-Koch Eckart Witzigmann (69) sagte: "Ich finde es schade, dass er diesen Weg gewählt hat. Aber trotz allem passt dieser Abgang zu seinem stets so konsequenten Lebensstil."
Der Ururenkel des Opel-Gründers Adam Opel war seit 1969 in dritter Ehe mit der Schwedin Mirja Larrsson verheiratet. Sie soll Medienberichten zufolge zum Zeitpunkt des Selbstmordes auf Reisen gewesen sein. Aus der Verbindung mit Mirja stammen die Söhne Christian Gunnar (geboren 1971) und Claus Alexander (1982), aus erster Ehe hatte Sachs den 1955 geborenen Sohn Rolf. dapd/dpa