Eines kann man RTL nicht vorwerfen: Die Kandidaten der ersten „500- Die Quizarena“ waren definitiv nicht nach einem weichgezeichneten Einheitsbrei-Filter ausgewählt. Am Montagabend strahlte
Dementsprechend ungewohnt wirkten sie in dem futuristisch anmutenden Fernsehstudio, durch das Scheinwerferstrahlen ihre dramatischen Bahnen zogen und Fragen an dunklen Wänden aufleuchteten. Auf diese Wand starrten die Kandidaten fast ohne Unterlass. Weil Günther Jauch eigentlich neben und nicht vor dem Platz der Kandidaten saß, wirkte das etwas befremdend. Doch der bauchhohe Stehtisch, auf die sich die Kandidaten stützten, gibt diese Position vor.
Apropos Bauch: Die Kandidaten verhalten sich nicht nur wie echte Menschen, sie sehen auch so aus. RTL hat das Konzept "Mensch" konsequent durchgezogen. Wie durch Zufall entdeckte Jauch das Tattoo von Brigitte Karger – obwohl es auf dem ihm abgewandten Arm gestochen ist.
Dann der nerdige Student mit dick eingefasster Brille. RTL zeigt: Huhu, wir haben echte Menschen. Zum Beweis errät Jauch spontan – dafür hat er offensichtlich einen Fühler - dass die gar nicht so schiefe Nase von Knastaufseher und Kandidat Akis Konstantinidis von Gefangenen gebrochen wurde. Wieder: Huhu, echte Menschen!
Kandidaten von "500 - Die Quizarena" bilden Querschnitt durch die Gesellschaft
Nicht ganz so echt wirkte dagegen der Einstieg der Sendung: Seelenruhige Kandidaten, Antworten, so entspannt wie am heimischen Couchtisch. Dann die frühe Überraschung: Zwei falsche Antworten - bei der dritten fliegt man raus! Doch glücklicherweise kann der – immernoch entspannte – Kandidat die nächste Frage richtig beantworten. Spannend, mannomann. Aber vielleicht nicht ganz so echt wie die Kandidaten.
Die bilden – wie von RTL angekündigt – einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Nach dem robusten Gefängniswärter, der Wochenmarktverkäuferin (Brigitte Karger), dem Dauerstudenten (Michael Marji) und der Sportlerin (Vicktoria Heineck) fragt man sich: Wer kann jetzt noch kommen? Ein Rentner? Eine Wasserstoffblondine? Herein kam Alexander Purrucker und man fragte sich: Na, der wirkt aber normal. Doch der löste die Verwirrung schnell auf, indem er sich auf den Boden kniete und „den heiligen Quizboden“ küsst. Na also.
Jedoch: Für ein „heilig“ jedenfalls scheint es ein wenig früh. Dafür muss sich die Quiz-Arena erst noch beweisen.