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Günter Wallraff: Enthüllungsjournalismus auf RTL: Undercover aus deutschen Jobcentern

Günter Wallraff

Enthüllungsjournalismus auf RTL: Undercover aus deutschen Jobcentern

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    Mit seinen Kollegen ist Enthüllungsjournalist Günther Wallraff für die aktuelle Sendung des "Team Wallraff" den Zuständen in deutschen Jobcentern auf den Grund gegangen.
    Mit seinen Kollegen ist Enthüllungsjournalist Günther Wallraff für die aktuelle Sendung des "Team Wallraff" den Zuständen in deutschen Jobcentern auf den Grund gegangen. Foto: RTL, Stefan Gregorowius

    Aufgrund von Personalmangel und hohen Krankenständen sind Mitarbeiter deutscher Jobcenter heillos überfordert. Deshalb können sie ihrem Auftrag, Langzeitarbeitslose zu beraten und wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, kaum nachkommen. Das sind die Thesen der jüngsten Undercover-Recherchen des Teams um enthüllungsjournalist Günter Wallraff . Auf RTL präsentieren sie heute Abend ab 21.15 Uhr die Ergebnisse.

    "Team Wallraff" auf RTL: Überlastung der Jobcenter zulasten der Steuerzahler

    Die Überlastung der Jobcenter gehe zulasten ihrer Kunden und auch der Steuerzahler. Weil sich Auszahlungen an Hartz IV-Empfänger teilweise monatelang verzögern, geraten Betroffene in Existenznot. Reporter des "Team Wallraff" wollen zudem erlebt haben, dass gezielt Vorschriften umgangen worden seien, weil es für zu viele Kunden zu wenig Mitarbeiter gegeben habe.

    Undercover recherchiert ein TV-Journalist mehrere Monate lang als Praktikant in Jobcentern. Dort erlebt er, wie groß Wut und Stress bei Mitarbeitern sind - und wie dringend ihr Wunsch nach Veränderungen. Der Reporter spricht im Laufe seiner Recherche mit rund 30 Job-Vermittlern. Alle betreuen eigenen Angaben nach einen Kundenstamm von jeweils 250 bis 500 Langzeitarbeitslosen. Den Vorgaben der Bundesagentur für Arbeit nach soll ein Arbeitsvermittler maximal 150 Kunden über 25 Jahren zu einem neuen Job verhelfen.

    Undercover-Recherchen: Günter Wallraff und Kollegen erhalten Hinweise

    Das Leben von Günter Wallraff

    Der Schriftsteller Günter Wallraff wurde am 1. Oktober 1942 in Burscheid (Nordrhein-Westfalen) geboren.

    Zwischen 1963 und 1965 war Wallraff als Arbeiter in Großbetrieben tätig, unter anderem in einem Stahlwerk von Thyssen. Er konnte seine Recherchen unerkannt fortsetzen, indem er stets eine andere Identität annahm.

    So erschienen 1969 „13 unerwünschte Reportagen“, für die er beispielsweise in die Rolle eines Alkoholikers in einer psychiatrischen Klinik, eines Obdachlosen oder eines Studenten auf Zimmersuche schlüpfte.

    1977 arbeitete Wallraff dreieinhalb Monate lang als Redakteur bei der „Bild“-Zeitung in Hannover.

    In dem Bestseller „Der Aufmacher. Der Mann, der bei ,Bild‘ Hans Esser war“, schilderte er seine Erfahrungen in der Lokalredaktion und wies der Zeitung schwere journalistische Versäumnisse nach.

    1979 erschien das Buch „Zeugen der Anklage. Die ,Bild‘-Beschreibung wird fortgesetzt“.

    Ab 1983 arbeitete Wallraff zwei Jahre lang als türkischer Gastarbeiter „Ali“ bei verschiedenen Unternehmen, unter anderem bei McDonald’s und Thyssen.

    Außerdem nahm er an klinischen Studien im Bereich der Pharmaforschung teil. Seine als äußerst negativ empfundenen Erfahrungen, vom Umgangston gegenüber Gastarbeitern bis hin zur Verletzung von Arbeitsschutzregeln, beschrieb er in dem Buch „Ganz unten“. (dmai)

    Enthüllungsjournalist Günter Wallraff sagt: „Was wir bei unseren Recherchen aufgedeckt haben, sind keineswegs Einzelfälle. Die Mitarbeiter der Jobcenter sind völlig überfordert mit ihrem Auftrag, Hartz IV-Empfänger qualifiziert zu beraten. Mit Steuergeldern werden absurde und entwürdigende Maßnahmen durchgeführt, Statistiken geschönt und Mängel verwaltet. Die Politik ist jetzt gefordert und ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Rechercheergebnissen eine klare Diskussionsgrundlage geschaffen haben.“

    Im Januar 2005, also vor gut zehn Jahren, wurde das umstrittene Arbeitslosengeld II eingeführt. Heute sind insgesamt etwa sechs Millionen Deutsche auf Hartz IV-Leistungen angewiesen. Das „Team Wallraff“ folgte in seinen Recherchen Hinweisen frustrierter Jobcenter-Mitarbeiter und verzweifelter Hartz IV-Empfänger. Ergebnisse präsentiert RTL in der Sendung am heutigen Montagabend ab 21.15 Uhr. zian

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