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Guatemala: 332 Vermisste nach Vulkanausbruch

Guatemala

332 Vermisste nach Vulkanausbruch

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    Der Vulkan südwestlich von Guatemala-Stadt ist vor vier Wochen ausgebrochen.
    Der Vulkan südwestlich von Guatemala-Stadt ist vor vier Wochen ausgebrochen. Foto: Rodrigo Abd/AP, dpa

    Rund einen Monat nach dem Ausbruch des Volcán de Fuego in Guatemala ist die Zahl der Vermissten deutlich gestiegen. 332 Menschen galten als nicht aufgefunden, wie der Katastrophenschutz des lateinamerikanischen Landes (Conred) am Mittwoch mitteilte. Zuvor war die Zahl 197 angegeben worden. 

    Das Conred hatte nach eigenen Angaben alle Meldungen nach dem Unglück geprüft und diese mit den Belegungslisten in den Notunterkünften und den Leichenhallen abgeglichen. Die offizielle Zahl der Todesopfer liege weiterhin bei 113, so der Katastrophenschutz auf Twitter. 

    85 Todesopfer wurden identifiziert

    Von den Todesopfern habe das forensische Institut Guatemalas erst 85 identifizieren können, hieß es in der Mitteilung des Conred. Der auch Feuervulkan genannte Berg war am 3. Juni ausgebrochen und hatte ganze Dörfer mit Strömen aus Lava, Dreck und Geröll bedeckt, zudem legte sich eine dicke Ascheschicht über das Gebiet.

    Rund 1,7 Millionen Menschen waren laut Katastrophenschutz von der Katastrophe betroffen, mehr als 12 000 mussten in Sicherheit gebracht werden. 

    Tausende haben ihre Häuser und ihren Besitz verloren

    Die aktivsten Vulkane der Welt

    Der Kilauea auf Hawaii ist der aktivste Vulkan der Erde. Er stößt mit Abstand das meiste Magma aus. Zu explosiven Ausbrüchen kommt es aber in der Regel nicht.

    Der Popocatepetl in Mexiko stößt seit 1994 immer wieder Asche und bisweilen auch Lava aus. Zuvor hatte er eine rund 50-jährige Ruheperiode.

    Der Ätna auf der Insel Sizilien gilt als einer der aktivsten Vulkan Europas.

    Der Stromboli auf der gleichnamigen italienischen Insel ist der aktivste Europas.

    Der Vesuv mit seinen derzeit 1281 Metern Höhe ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, jedoch seit 1944 in einer Ruhephase. Er liegt am Golf von Neapel. Im Jahr 79 n. Chr. verschüttete ein Ausbruch des Vesuvs die Stadt Pompeji.

    Der Mount St. Helens im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada gilt als sehr aggressiv und unberechenbar. Spektakulär war sein großer Ausbruch 1980. Im Herbst 2004 brach er wieder aus - ebenso überraschend wie beim Mal davor.

    Schwierig auszusprechen, dennoch in aller Munde: Der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island spuckte im März 2010 kilometerhohe Aschewolken in die Luft und löste damit ein Chaos im weltweiten Flugverkehr aus.

    Der Mount Sinabung auf Sumatra brach im Sommer 2010 eher überraschend aus. Die Eruption des Vulkans, der zuvor 400 Jahre schlief, war rund acht Kilometer weit zu spüren.

    Der Mayon auf den Philippinen liegt rund 330 Kilometer östlich der Hauptstadt Manila. Er brach in den letzten Jahrhunderten immer wieder aus. Besonders folgenschwer war eine Eruption 1993. Dabei starben 79 Menschen.

    Der Nyiragongo mit seinen knapp 3500 Metern Höhe gilt als einer der gefährlichsten Vulkane Afrikas. Er steht im Grenzgebiet zwischen Demokratischer Republik Kongo und Ruanda.

    Der Kelud auf der indonesischen Insel Java brach zuletzt 2014 aus. Mehrere Menschen starben. Bei einem Ausbruch 1990 kamen 30 Menschen um, 1919 kamen mehr als 5000 Menschen um.

    Gut vier Wochen nach dem Unglück sind noch mehr als 3500 Menschen in Notunterkünften untergebracht - fast alle von ihnen haben ihre Häuser und sämtlichen Besitz bei dem Vulkanausbruch verloren. Am schlimmsten wurde der Bezirk Escuintla getroffen, wo nach Conred-Angaben 325 Menschen vermisst werden. Das Gebiet rund 70 Kilometer von der Hauptstadt Guatemala-Stadt entfernt gilt als unbewohnbar. 

    Laut Katastrophenschutz wird darüber nachgedacht, die Gegend um den Feuervulkan in Escuintla zum "Friedhof" zu erklären. (dpa)

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