„Guardians of the Galaxy“: So stellt man sich die Beschützer der Galaxie bestimmt nicht vor. Die fünf „Guardians of the Galaxy“ sind ein kurioses Team von Außenseitern: Ein schießwütiger, rotzfrecher Waschbär namens Rocket Racoon, ein einsilbiger Baumriese, der nur den Satz „Ich bin Groot“ murmelt, die grünhäutige Killer-Amazone Gamora und der tätowierte Muskelprotz Drax the Destroyer.
Allen voran jettet der Abenteurer und Gesetzlose Peter Quill, der sich „Star-Lord“ nennt, in seinem Raumschiff durch das All. Am liebsten mit einem alten Kassettenspieler und großen Kopfhörern, aus denen 60er-Oldies und Pop-Hits der 70er Jahre dröhnen. Kein Wunder, das dieses Comicspektakel ganz anders ist, als die gewohnten Superhelden-Abenteuer aus dem Marvel-Universum. Guardians of the Galaxy – Trailer 1
„Guardians of the Galaxy“: Ganz anders als die anderen Marvel-Comics
Der legendäre US-Verlag Marvel brachte Figuren wie Captain America, Hulk, Iron Man, Thor und Spider-Man hervor. Die Guardians, die 1969 erstmals im Comic-Heft erschienen, waren stets Superhelden zweiter Klasse. Mit dem Film haben sie ihr Schattendasein abgelegt. „Guardians of the Galaxy“ ist eine witzig-schrille Achterbahnfahrt durch eine bunte Weltraumlandschaft. Natürlich gibt es auch bombastische Explosionen und laute Kampfszenen, aber das 122 Minuten lange Spezialeffekte-Spektakel besticht mehr durch Humor, überraschende Wendungen und kuriose Figuren.
Das Abenteuer beginnt 1988 auf der Erde. Ein neunjähriger Junge wird nach dem Tod seiner Mutter von Aliens entführt. Seinen Walkman und Kassetten mit ihren Lieblings-Songs hütet Peter Quill wie einen Schatz. 26 Jahre später braust er als selbst erklärter „Star-Lord“ durch die Galaxie. Chris Pratt gibt nach einigen Nebenrollen eine gute Hauptfigur ab. Er ist ein Outlaw, der für seinen blauhäutigen Alien-Boss Yondu (Michael Rooker) im Universum nach brauchbarem Schrott stöbert. Zu lauter Musik legt der Einzelkämpfer auch mal Tanzschritte auf einem zerstörten Planeten hin. Nach dem Fund einer mysteriösen Kugel, deren Energie den Kosmos zerstören könnte, wird Quill zum Gejagten. Die Kinostarts vom 28. August
„Guardians of the Galaxy“: Peter Quill wird zum Gejagten
Oberbösewicht Ronan (Lee Pace) stellt ihm mit seinen galaktischen Kriegern nach, um die Waffe in sein düsteres Reich zu holen. Auch der genmanipulierte Waschbär Rocket Racoon und sein Freund, der Baumriese Groot, heften sich als Kopfgeldjäger auf Quills Fersen. Killer-Frau Gamora (Zoe Saldana) schlägt ebenfalls zu. Um die Galaxie zu retten, müssen sich die Sonderlinge am Ende gegen den finsteren Ronan verbünden. Ex-Wrestler Dave Bautista („Riddick“) stößt als rachsüchtiger Drax zu der schrägen Truppe.
Regisseur und Drehbuchautor James Gunn ist nun in die Riege von Hollywoods Blockbuster-Machern aufgestiegen. 170 Millionen Dollar gab der 44-jährige Regisseur für den durchgeknallten Spezial-Effekte-Spaß aus, doch Fantasie und Witz von "Guardians of the Galaxy" halten mit dem riesigen Budget Schritt.
In „Guardians of the Galaxy“ nimmt sich kein Star wirklich ernst
Oscar-Preisträger Benicio Del Toro ist als weißhaariger Sammler von irdischen Schätzen kaum wiederzuerkennen. Glenn Close kommandiert als toughe Chefin Nova Prime eine Art Weltraum-Polizei. John C. Reilly schlüpft als Polizist in eine galaktische Uniform. Keiner der Stars nimmt sich richtig ernst. Sie sei von den „größten Idioten“ des gesamten Universums umgeben, flachst selbst die tödliche Gamora auf der Leinwand.
Die „Guardians of the Galaxy“ sind eher Anti-Helden mit Herz als Super Heroes mit tödlichen Waffen. Das macht die zweite Garde der Marvel-Figuren so liebenswert und erfolgreich. In den USA stürmten sie die Kinocharts und spielten in zwei Wochen über 200 Millionen Dollar ein. Natürlich kehrt die abgefahrene Truppe zurück. James Gunn will „Galaxy 2“ im Sommer 2017 auf die Leinwand bringen. Ein Lichtblick am Fortsetzungs-Himmel. ****