Schon wieder sorgt eine brutale Gruppenvergewaltigung einer Frau in Indien für Schlagzeilen. Am Dienstag sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP, dass eine 30 Jahre alte US-Touristin im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh von drei Männern sexuell missbraucht wurde. Bereits einen Tag zuvor hatte die Polizei in Kalkutta den mutmaßlichen Vergewaltiger einer jungen Irin festgenommen.
Männer vergewaltigten Touristin fast eine Stunde lang
Polizeisprecher Abhimanyu Kumar erklärte, die US-Touristin habe sich nahe Manali, 500 Kilometer von der Hauptstadt Neu Delhi entfernt, von einem Lkw-Fahrer mitnehmen lassen. "Sie fuhren mit ihr an einen abgelegenen Ort und vergewaltigten sie fast eine Stunde lang." Dem Sprecher zufolge kann sich die Frau nicht an das Kennzeichen des Lastwagens erinnern.
Alle Lkw-Fahrer in Manali seien nun aufgefordert, sich auf der örtlichen Polizeiwache zu melden, sagte Kumar. Die Behörden hoffen demnach, dass die Frau den Täter identifizieren kann. Ein Sprecher der US-Botschaft in Neu Delhi bestätigte den Vorfall. Indien-Touristinnen in Angst
Geschäftsmann soll Irin vergewaltigt haben
Am Montag hatte die Polizei in der östlichen Metropole Kalkutta einen Geschäftsmann festgenommen, der am Wochenende eine 21-jährige Irin vergewaltigt haben soll. Die Angestellte einer Wohltätigkeitsorganisation war nach Polizeiangaben von dem Mann auf ihrer Geburtstagsfeier unter Drogen gesetzt und missbraucht worden.
Sexuelle Gewalt gegen Frauen in Indien
Die sich häufenden Berichte über sexuelle Gewalt gegen Frauen in Indien haben laut der Untersuchung eines Unternehmerverbandes dazu geführt, dass 35 Prozent weniger ausländische Touristinnen den indischen Subkontinent bereisen. Im laufenden Jahr waren im zentral gelegenen Bundesstaat Madhya Pradesh eine Schweizer Fahrradtouristin im Beisein ihres Mannes sowie eine Südkoreanerin vergewaltigt worden.
In Indien wird seit Monaten über die weit verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen debattiert. Die Diskussion war Mitte Dezember an der Gruppenvergewaltigung einer indischen Studentin in Neu Delhi entflammt. Die 23-Jährige erlag später ihren schweren Verletzungen. Seitdem wurden zahlreiche weitere Vergewaltigungsfälle bekannt.
Indien: Strafen für Sextäter verschärft
Im März verschärfte Indiens Regierung die Strafen für Sextäter empfindlich: Die Teilnahme an einer Gruppenvergewaltigung soll nun mit mindestens 20 Jahren Haft geahndet werden. Allerdings werfen Kritiker Polizei und Justiz vor, viele Fälle von Vergewaltigungen gar nicht erst aufzunehmen oder die Ermittlungen rasch einzustellen. AFP/AZ Vergewaltiger einer Fünfjährigen verhaftet