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Großbritannien: Von wegen Einigkeit: Weihnachtskrise bei den Royals

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Von wegen Einigkeit: Weihnachtskrise bei den Royals

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    Die Prinzen im Anzug, die Queen mit Handtasche: Bei der Arbeit an einem traditionellen "Christmas Pudding" wirken die Royals ein wenig steif - bis auf den kleinen Prinz George.
    Die Prinzen im Anzug, die Queen mit Handtasche: Bei der Arbeit an einem traditionellen "Christmas Pudding" wirken die Royals ein wenig steif - bis auf den kleinen Prinz George. Foto: Chris Jackson/Press Association Images, dpa

    Angesichts der vielen kleinen und großen Krisen, die das britische Königshaus in diesem Jahr zu bewältigen hatte, wirkt das Bild fast ein wenig rührend: Vier Generationen von Royals, einträchtig versammelt hinter großen Teigschüsseln, hinter ihnen ein Weihnachtsbaum.

    Das Foto, auf dem Königin Elizabeth II. (93), Thronfolger Prinz Charles (71), sein Sohn Prinz William (37) und der sechsjährige Prinz George beim Anrühren eines "Christmas Puddings" zu sehen sind, entstand im Rahmen der Wohltätigkeitsinitiative "The Royal British Legion's Together at Christmas". Man kennt solche Bilder aus früheren Weihnachtskampagnen der Royal Family - doch in diesem Jahr scheint sich der britische Hochadel besonders darum zu bemühen, der Öffentlichkeit gute Bilder zu präsentieren.

    Royal Family: Queen Elizabeth II. muss zahlreiche Krisen ertragen

    Denn die Krisen und Zwischenfälle des ausgehenden Jahres lasten schwer auf der Familie, die in dem vom Streit um den Brexit gebeutelten Land noch immer das Staatsoberhaupt stellt. Angesichts der Missbrauchsvorwürfe gegen den zweitältesten Sohn der Queen, Prinz Andrew (59), des schlechten Gesundheitszustands ihres Gatten Prinz Philip und des Bruderzwists zwischen William und Lieblingsenkel Harry (35) dürfte die Regentin froh sein, wenn 2019 in wenigen Tagen endet.

    Der größte Aufreger der vergangenen Monate dürfte die mutmaßliche Verwicklung Andrews in die Epstein-Affäre gewesen sein: Eine US-Amerikanerin wirft dem Prinzen vor, sie als 17-Jährige mehrmals missbraucht zu haben. Der Duke of York weist die Vorwürfe der Frau, die im Fall des US-Investmentbankers und verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein als Hauptzeugin aufgetreten war, zurück.

    Vieles spricht in dem Fall gegen Andrew: Der Prinz war lange mit dem inzwischen verstorbenen Epstein befreundet, hielt auch nach seiner Verurteilung zu ihm. Auf Epsteins Anwesen in der Karibik und auf Partys in London und New York war er ein gerngesehener Gast. Zudem existiert ein Foto von ihm und dem mutmaßlichen Missbrauchsopfer - trotzdem behauptete Andrew in einem wirren Auftritt bei der BBCim vergangenen November, sich an die Frau nicht zu erinnern. Die Queen hält trotzdem öffentlich zu ihrem Sohn.

    Harry und William: Wie tief geht der Bruderzwist der Prinzen?

    Auch der Streit zwischen den beiden Prinzen William und Harry scheint nicht gelöst. "Wir sind sicherlich im Moment auf unterschiedlichen Pfaden", hatte Harry in einem ITV-Interview über das Verhältnis zu seinem Bruder gesagt - und damit indirekt zugegeben, dass die Spekulationen der traditionell voreiligen britischen Yellow Press über einen Bruderzwist zumindest nicht komplett frei erfunden waren.

    Ob Harry, Meghan (38) und Sohn Archie Weihnachten deswegen mit der Mutter der Herzogin in Kanada verbringen, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass die so oft beschworene Einheit der Königsfamilie durch das Fehlen des Duke of Sussex zusätzliche Risse erhält.

    Ebenfalls verzichten muss die Queen wahrscheinlich auf Ehemann Philip, der kurz vor Weihnachten in einem Londoner Krankenhaus behandelt wird - eine Vorsichtsmaßnahmne, wie es heißt. Es darf bezweifelt werden, dass der 98-Jährige im Anschluss an die Therapie noch die Reise auf den Landsitz Sandringham auf sich nimmt, wo die Royals traditionell die Festtage verbringen.

    Großbritannien hält weiter zur Royal Family

    Immerhin zeigte die Royal Family 2019 auch, dass sie durchaus noch in der Lage ist, das Land in Begeisterung zu versetzen. Die Geburt von Archie im Mai sorgte nicht nur bei königstreuen Briten für Verzückung - und das, obwohl Archie Harrison Mountbatten-Windsor, so der volle Name, für die Thronfolge kaum Bedeutung erlangen wird. (dfl, mit dpa)

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