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Großbritannien: Prinz Philip wird 95 Jahre alt: Der Mann im Schatten der Queen

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Prinz Philip wird 95 Jahre alt: Der Mann im Schatten der Queen

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    Queen Elizabeth II. und Prinz Philip sind seit 1947 verheiratet. Zu ihrem goldenen Hochzeitsjubiläum bezeichnete sie ihn als „meine Stärke und mein Halt in all den Jahren“.
    Queen Elizabeth II. und Prinz Philip sind seit 1947 verheiratet. Zu ihrem goldenen Hochzeitsjubiläum bezeichnete sie ihn als „meine Stärke und mein Halt in all den Jahren“. Foto: Andy Rain/dpa

    Immer einen Schritt hinter seiner Frau, Königin Elizabeth II., verläuft das Leben von Prinz Philip streng nach Protokoll und im Schatten der Queen. Und das schon sehr lange: 95 Jahre alt wird Philip, Herzog von Edinburgh, Graf von Merioneth und Baron Greenwich, an diesem Freitag. Er nahm die Begleiterrolle an, füllte sie aus und alle Beobachter sind sich einig, dass ohne ihn die Queen nicht das enorme Pensum ableisten könnte, das sie selbst im Alter von 90 Jahren noch erbringt.

    „Lass es uns angehen“, sei einer seiner meistgebrauchten Sätze, heißt es. Und das tut er seit mehr als sechs Jahrzehnten. Bei einer Feierlichkeit zum goldenen Hochzeitsjubiläum bezeichnete die Queen ihren Gatten denn auch vor 300 Gästen liebevoll als „meine Stärke und mein Halt in all den Jahren“.

    Das, obwohl Philip sich jede Menge Patzer und Skandale erlaubte. Sein Humor ist berühmt-berüchtigt. „Wenn ihr noch viel länger hierbleibt, bekommt ihr alle Schlitzaugen“, bemerkte er etwa 1986 gegenüber britischen Studenten in China. Auf der Insel fand man den derben Spruch vielleicht witzig, im Reich der Mitte nicht. Den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl begrüßte der „Duke of Hazard“, der „Risiko-Herzog“, einmal als „Herr Reichskanzler“. Die Liste ähnlicher Sprüche ist schier endlos lang. Doch es sind gerade seine kleinen und großen Unverschämtheiten, die ihn bei den Briten so beliebt machten.

    Prinz Philip: 1921 auf der Insel Korfu geboren

    In den vergangenen Jahren sorgten sie sich zunehmend um seine Gesundheit. Philip musste mehrmals ins Krankenhaus, sagte Termine ab. Erst letzte Woche ließ er sich bei einer Gedenkveranstaltung von Tochter Anne vertreten. Als er vor einigen Tagen Bundespräsident Joachim Gauck im Buckingham-Palast begrüßte, erschien er geschwächt mit tiefen Augenringen.

    1921 wurde Prinz Philip als Philippos Andreou, Sohn des Prinzen Andreas von Griechenland und Dänemark und Prinzessin Alice, auf der Insel Korfu geboren. Väterlicherseits hat er Wurzeln im Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, seine Mutter war eine Battenberg – ein deutscher Name, der anglifiziert wurde: Die Royals heißen offiziell Mountbatten-Windsor. Noch während seiner militärischen Ausbildung traf Philip bei einer Hochzeit auf Elizabeth – es war Liebe auf den ersten Blick. Die 13-Jährige und er begannen, sich Briefe zu schreiben. Im November 1947 heirateten sie schließlich.

    Und er wurde zum „Mann an ihrer Seite“ – und das ist selbst an seinem 95. Geburtstag so. Denn heute beginnt ein dreitägiger Feiermarathon. Zu Ehren der Queen. Die wurde bereits am 21. April 90 Jahre alt, die offiziellen Feierlichkeiten werden jedoch traditionell auf den Juni terminiert. Eine echt britische Eigenart. Der Grund: Weil das Wetter meist schlecht ist auf der Insel, dürfen britische Könige und Königinnen generell im Juni feiern. Heute und morgen bleiben dazu etwa die Pubs länger geöffnet. Höhepunkt des „offiziellen Geburtstags“ der Königin wird am Samstag ab 12 Uhr deutscher Zeit eine Parade sein. Das Erste überträgt sie live.

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