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Großbritannien: Nach dem Tod von Diana: Prinz Harry hatte psychische Probleme

Großbritannien

Nach dem Tod von Diana: Prinz Harry hatte psychische Probleme

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    Prinz Harry hat erstmals über den Tod seiner Mutter, Lady Di, und seine psychischen Probleme gesprochen.
    Prinz Harry hat erstmals über den Tod seiner Mutter, Lady Di, und seine psychischen Probleme gesprochen. Foto: Nic Bothma (dpa)

    Nach dem Tod seiner Mutter Diana vor knapp 20 Jahren hat Prinz Harry unter starken psychischen Problemen gelitten. Er habe fast die ganze Zeit jeglichen Gedanken an seine Mutter unterdrückt, bis er vor wenigen Jahren dann in ein "totales Chaos" gestürzt sei, sagte Harry (32) in einem Interview mit der Zeitung "The Telegraph". Nie zuvor hat er öffentlich detailliert über seine Gefühle gesprochen.

    Mit 28 Jahren nahm Prinz Harry psychologische Hilfe an

    "Ich steckte den Kopf in den Sand und habe mich geweigert, an meine Mutter zu denken", sagte Harry. "Das hatte sehr ernsthafte Auswirkungen nicht nur auf mein persönliches Leben, sondern auch auf meine Arbeit." Er habe Angstzustände erlebt und wahrscheinlich mehrmals kurz vor einem Zusammenbruch gestanden.

    Erst mit 28 Jahren habe er schließlich professionelle psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Sein Bruder William (34) habe ihn dazu ermuntert. "Er war eine riesige Unterstützung für mich."

    Harry begann mit dem Boxen, um Aggressionen abzubauen

    Seine psychischen Problem hätten nichts mit seinem früheren Einsatz in Afghanistan zu tun gehabt, sagte Harry. Er habe glücklicherweise nicht direkt miterleben müssen, wie Kameraden im Einsatz starben. Harry verließ im Mai 2015 die britische Armee.

    Heute sei er wieder in guter Verfassung. Die Gespräche über seine Gefühle hätten ihm gezeigt: "Du bist eigentlich Teil eines großen Clubs." Außerdem habe er mit dem Boxsport angefangen, um seine Aggressionen abzubauen, erzählte Harry.

    Beim Tod von Prinzessin Diana war Prinz Harry zwölf Jahre alt

    Prinz Harry war zwölf Jahre alt, als seine Mutter 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Ein Jahr zuvor hatte sich die populäre Diana nach einem Rosenkrieg von Prinz Charles scheiden lassen. Thronfolger Charles heiratete später seine Geliebte Camilla.

    Skandale um Prinz Harry

    Auch Königliche Hoheiten treten mitunter ins Fettnäpfchen. Der britische Prinz Harry zeigt darin ein besonderes Talent.

    Kriegsrhetorik: Nach knapp fünf Monaten Einsatz in Afghanistan sorgt Harry Anfang 2013 mit flapsigen Sprüchen für Empörung. Er habe das Zielen schon bei Computerspielen geübt, sagt er dem Sender BBC. «Ich glaube, meine Daumen können ganz nützlich sein.» Als Schütze in einem Kampfhubschrauber hatte er auch tödliche Schüsse abgegeben. Der britische «Guardian» taufte ihn ironisch «Killer Captain».

    Nacktfotos: Ein US-Promiportal zeigt den Prinzen völlig entblößt im Internet. Er hatte im August 2012 an einer freizügigen Party in Las Vegas teilgenommen, ein Gast lichtete ihn dabei ab. Dass auch ein britisches Boulevardblatt die Bilder einer Warnung des Königshauses zum Trotz veröffentlicht, löst eine Diskussion über Pressefreiheit aus. Immerhin: Über Harrys nackten Po war ein Krönchen gedruckt.

    Heißes Eisen: Im Januar 2009 bringen Presseberichte über rassistische Äußerungen Harrys das britische Königshaus in arge Bedrängnis. Beim Militär soll er einen Kameraden «Paki» genannt haben - ein Wort, das in Großbritannien abwertend für Pakistaner gebraucht wird. Der Prinz entschuldigt sich öffentlich. «Paki» sei als Spitzname gemeint gewesen.

    Wiederholungstäter: Kurz danach geht es wieder um Rassismus: «Sie klingen gar nicht wie ein Schwarzer» soll Harry zu dem dunkelhäutigen Komiker Stephen Amos gesagt haben. Die Aussage fiel nach Medienberichten am Rande einer Show zum 60. Geburtstag von Prinz Charles. Anti-Rassismus-Verbände kritisieren die angebliche Äußerung. Ein Sprecher des Prinzen bestätigt sie nicht.

    Schlüpfriges Pflaster: Im April 2006 feiert Harry den Abschluss seiner Offiziersausbildung ausgerechnet in einem Nackttanz-Lokal. Wie Boulevardmedien berichten, legt er vor den Augen anderer Absolventen der Militärakademie seinen Kopf zwischen die Brüste einer Stripperin.

    Schlechter Geschmack: Ein Auftritt im Nazi-Kostüm löst internationale Empörung aus. Harry war Anfang 2005 mit einer roten Hakenkreuzbinde zu einer Kostümparty gekommen. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum nennt sein Verhalten «beschämend». «Dieses Kostüm war schlecht gewählt, und ich entschuldige mich», teilt der Prinz schriftlich mit.

    Gemeinsam mit William und seiner Schwägerin Kate (35) setzt sich Harry für den offenen Umgang mit psychischen Problemen ein. Die drei engagieren sich dafür in der Initiative "Heads Together".

    Harry wirkt gereift. Früher war er eher als Party-Prinz bekannt und verursachte zum Beispiel mit Nacktfotos aus Las Vegas einen Skandal. Seine Freundin ist die US-Schauspielerin Meghan Markle. dpa/AZ

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