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Großbritannien: Aktenzeichen Diana ungelöst

Großbritannien

Aktenzeichen Diana ungelöst

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    Prinzessin Diana kam vor 16 Jahren bei einem Autounfall in Paris ums Leben.
    Prinzessin Diana kam vor 16 Jahren bei einem Autounfall in Paris ums Leben. Foto: James Fraser/dpa

    Die hunderte Rosen, die Untröstliche zu Dianas 16. Todestag auch am Samstag wieder am Kensington-Palast abgelegt haben, wollen nicht welken. So wenig wie die wilden Theorien um die letzten Lebensminuten der Prinzessin. Selbst Scotland Yard ermittelt wieder. Denn: Ein Elitesoldat will wissen, dass eine Geheim-Einheit Dianas Unfalltod 1997 in Paris irrtümlich provoziert hat.

    Tod von Prinzessin Diana: Mord oder Unfall?

    Zwei Untersuchungskommissionen, tausende Seiten Papier, ein klares Fazit: Dianas Tod war Folge eines Unfalls. So beschieden Experten es den zweifelnden Briten schon 2008. Keine Verschwörung, kein Mord, sondern eine Verkettung unglücklicher Umstände. Die Prinzessin war nicht angeschnallt, der Fahrer angetrunken, Paparazzi rücksichtslos in ihrer Verfolgungsjagd durch jenen Tunnel in Paris, in dem Diana schließlich verblutete. So simpel der Unfallhergang, so klar die Sündenböcke. Und doch: Die Fragen verstummen nicht.

    Nun lässt ein siebenseitiger, handschriftlicher Brief einer besorgten Schwiegermutter die Spekulationen munter weiterranken. In dem Schriftstück an Kommandeure der britischen Militär-Eliteeinheit SAS ging es der Dame vor allem um die Sicherheit ihrer Tochter, die unter einem gewalttätigen Ehemann, Soldat in jener Einheit, litt. Der Mann ist mittlerweile wegen des illegalen Privatbesitzes von Waffen und Munition zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Doch vor Gericht sind auch andere pikante Details des Briefes ausgebreitet worden. So soll ein befreundeter Elitesoldat des Mannes damit geprahlt haben, dass seine Einheit Dianas Unfall eingeleitet und vertuscht habe. Ziel sei jedoch gewesen, Diana nur eine Lektion zu erteilen. Ihr Tod war nicht geplant. So will es die Schwiegermama erzählt bekommen haben.

    Wer steckt hinter dem Tod von Lady Di?

    Das war Lady Diana

    Die spätere "Königin der Herzen" wird am 1. Juli 1961 als Diana Spencer in England geboren.

    Vor ihrer Hochzeit mit Prinz Charles arbeitet Diana in einem Londoner Kindergarten.

    Märchenhochzeit: Im Juli 1981 heiratet die 20-jährige Diana Prinz Charles. Er war zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alt.

    Im Juni 1982 kommt ihr Sohn William zur Welt.

    Vier Jahre später, im Jahr 1986 bringt Diana den zweiten Sohn, Harry, zur Welt.

    Ihrem Engagement für die Dritte Welt verdankt sie den Beinamen "Königin der Herzen".

    Anfang der Neunziger Jahre steht fest: Dianas Ehemann Charles hat sie wohl immer wieder betrogen. 1992 lassen sich die beiden scheiden.

    Am 31. August 1997, kommen Lady Diana und ihr neuer Liebhaber Dodi Al Fayed bei einem Autounfall in Paris ums Leben.

    Die Anteilnahme der Bevölkerung an ihrem Tod ist riesig. Die ganze Welt scheint um Diana zu trauern.

    Am 6. September 1997 wird Diana nach einer weltweit übertragenen Trauerfeier beigesetzt.

    Seitdem ranken sich immer wieder Verschwörungstheorien um Lady Dianas Unfalltod. Sogar von Mord ist die Rede.

    Gerüchte, dass kleine Spezialeinheiten des Militärs auf Anordnung des britischen Geheimdienstes arbeiten, halten sich in der Tat schon länger. Auch die Methode, Autofahrer mit einem Laserlicht zu blenden und auf diese Weise von der Straße abkommen zu lassen, soll unter den Spezialkräften kein Geheimnis sein. Scotland Yard hat nun bestätigt, die neuen „Informationen auf Relevanz und Glaubwürdigkeit zu prüfen“.

    Ob hier ein geltungssüchtiger Elitesoldat nur geflunkert oder doch im Familienkreis brisantes Geheimwissen ausgeplaudert hat, bleibt die Frage. Klar ist indes, dass der Unfallhergang in jenem Pariser Tunnel nie vollständig plausibel nachvollzogen werden konnte. Viele bislang unerklärte Phänomene, die Zeugen beobachtet haben wollen, würden sich decken mit den Prahlereien der Sondereinsatzkräfte – ein gleißendes Licht im Tunnel etwa oder ein flüchtiges Motorrad, das mit keinem Paparazzo am Tatort in Verbindung gebracht werden konnte. Verwandte des Unglücksfahrers, der wie Diana im Wrack starb, haben zudem standhaft betont, er hätte im Dienst nie getrunken – was Zweifel an der offiziellen Version seines Blutalkoholspiegels aufkommen lässt.

    Verschwörungstheoretiker haben Konjunktur

    Ein Motiv für einen womöglich staatlich sanktionierten Mord an Diana haben Verschwörungstheoretiker freilich längst parat. Hätte sich die Prinzessin mit Dodi Fayed, ihrem Liebhaber, der neben ihr auf dem Rücksitz saß, verlobt, so hätte sie mit großer Wahrscheinlichkeit die Thronfolger William und Harry aus Großbritannien mit ins Ausland genommen – ein weiterer, empfindlicher Schlag, den die mediengewandte Diana der bröckelnden Monarchie verpasst hätte. Andere indes glauben, dass sie mit ihrer Kampagne gegen Produktion und Einsatz von Landminen einflussreiche Militärfabrikanten gegen sich aufgebracht und sich so in Gefahr gebracht hat. Nur das Naheliegende will kaum jemand für möglich halten: ein temporeicher Verkehrsunfall, bei dem die Opfer tragischerweise nicht angeschnallt waren.

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