Im Kampf gegen das Coronavirus erschwert Österreich massiv die Einreise aus Italien. Diese sei nur noch mit ärztlichem Attest möglich. Österreicher, die aus Italien zurückkehrten, müssen nach der Ankunft für zwei Wochen in häusliche Isolation. Am Brenner, an den Grenzen in Sillian und am Reschenpass sowie in Kärnten werden ab sofort Gesundheitschecks durchgeführt.
Mobile Teams aus Ärzten und Sanitätern sind dafür im Einsatz. Polizisten kontrollieren Autos und Lkw, die im Schritttempo an ihnen vorbeirollen, und lotsen stichprobenartig Fahrzeuge aus der Schlange.
Grenze zu Italien: Bei mehr als 37,5 Grad Körpertemperatur gibt es Befragungen
In einem Kontrollbereich misst dann eine Amtsärztin im Schutzanzug die Temperatur der Reisenden. Ist diese höher als 37,5 Grad, kommt es zu eingehenderen Befragungen und einem Coronatest. Verdachtsfälle werden in ein Zelt geführt und von Sanitätern betreut. Im Idealfall dauert das maximal eine Stunde, faktisch ist mit größeren Verzögerungen zu rechnen. Die Durchreise für deutsche Urlauber auf dem Heimweg ist möglich, wenn in Österreich keine Pause gemacht wird.
Dazu könne unter anderem vor der Einreise die Tankanzeige kontrolliert werden, heißt es. Andernfalls ist auch hier ein Gesundheitsattest nötig. Inzwischen hat die Regierung für alle Universitäten und Fachhochschulen in Österreich den Lehrbetrieb eingestellt. Als erste Uni stellte Innsbruck den Lehrbetrieb auf digitale Fernlehre um. Dort studieren mehr als 1000 junge Leute aus Italien.
Österreich: Bundeskanzler Kurz ruft auf, soziale Kontakte einzuschränken
Veranstaltungen dürfen bis zum 3. April nur stattfinden, wenn unter freiem Himmel nicht mehr als 500 Personen teilnehmen. In geschlossenen Räumen dürfen sich maximal 100 Personen gleichzeitig aufhalten. Bundeskanzler Sebastian Kurz rief die Österreicher auf, ihre sozialen Kontakte einzuschränken. Dazu gehört auch, auf Konzerte, Theatervorstellungen und Fußballspiele zu verzichten. Die Staatsoper, das Konzerthaus in Wien und das Theater in der Josefstadt schlossen gestern zumindest bis Ende März.
Junge Menschen sollten Kontakt mit besonders gefährdeten Älteren vermeiden, um so die Ausbreitung des Virus so lange zu verzögern, bis die Grippewelle vorbei ist und die Krankenhäuser neue Patienten aufnehmen können. Im zweitgrößten Wiener Krankenhaus hat eine Patientin sowohl andere Patienten als auch Personal angesteckt, sodass die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe gesperrt werden musste.
Bis Dienstagvormittag meldete Österreich 158 Erkrankte.
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