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Google: Sidonie Werner: Google ehrt jüdische Frauenrechtlerin mit einem Doodle

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Sidonie Werner: Google ehrt jüdische Frauenrechtlerin mit einem Doodle

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    Google feiert den 161. Geburtstag von Sidonie Werner.
    Google feiert den 161. Geburtstag von Sidonie Werner. Foto: Google

    Sidonie Werner machte sich im 19. und 20. Jahrhundert als Kämpferin für die Rechte von Frauen verdient. Heute, am 16. März 2021, würde sie ihren 161. Geburtstag feiern.

    Die Politikerin wurde im Jahr 1860 in der Hansestadt Hamburg geboren. Dort wuchs in als Teil einer besonders gebildeten und sozial orientierten Familie auf. Durch regelmäßige Konzert- und Theaterbesuche, literarische Lesungen und zahlreiche Reisen konnte auch Tochter Sidonie ihre Allgemeinbildung intensivieren und vertiefen.

    Nachdem sie die höhere Töchterschule besuchte, entschloss sie sich, dieses erlangte Wissen auch beruflich weiterzugeben und absolvierte das Lehrerinnenseminar. Nach dem erfolgreichen Abschluss war Sidonie Werner bis zur ihrer Pensionierung in einer Volksschule in Hamburg als Volksschullehrerin tätig.

    1893 erwachte das politische Interesse der Hamburgerin. In diesem Jahr gründete sie gemeinsam mit anderen den Israelitisch-humanitären Frauenverein. Dort engagierte die sich als zweite Vorsitzende, ehe sie 1908 den ersten Vorsitz übernahm.

    Sidonie Werner: Mitbegründerin des Jüdischen Frauenbunds

    Ihr Aktionismus beschränkte sich nicht nur auf den Frauenverein: Im Jahr 1904 gründete sie gemeinsam mit Bertha Pappenheim den JFB, den Jüdischen Frauenbund.

    Dort kämpfte sie vornehmlich:

    • gegen den Antisemitismus 
    • für die Stärkung des jüdischen Gemeinschaftsgefühls
    • für die Verbesserung der Situation arbeitender Frau und Mädchen
    • für die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten für jüdische Mädchen und Frauen
    • gegen Mädchenhandel

    Besonders im Kampf gegen den Mädchenhandel machte sich Sidonie Werner verident. Sie wehrte sich inständig gegen die breit vertretene Ansicht, dass sich jeder Mädchenhandel durch die Ausstattung mit einer ordentlichen Aussteuer verhindern ließe. Diese Annahme empfand Werner als abwertend gegenüber Frauen und vertrat selbst die Auffassung, dass die beste Mitgift für jüdische Frauen eine Berufsausbildung sei.

    In ihrem Kampf konnte die Hamburgerin auch einige Erfolge verbuchen: 1907 bewirkte Sidonie Werner den Beitritt zum "Deutschen Nationalkomitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels" des JFB und richtete eine "Jüdische Bahnhofshilfe" ein.

    Sidonie Werner setzt sich auch für Kinder ein

    Neben ihrem Engagement für die Rechte der Frau initiierte Sidonie Werner auch die Eröffnung verschiedener Wohnheime für Kinder und anderer sozialer Einrichtungen: So entstand 1906 ein Mädchenwohnheim für ledige jüdische Mütter und deren Kinder, ein Mädchenheim 1907, ein Kinderheim 1910, ein Heim für bedürftige Kinder 1908 sowie ein Heim für tuberkulosegefährdete jüdische Kinder 1927.

    Auch nach der Eröffnung betreute und organisierte Sidonie Werner die Heime selbst weiter. Im Jahr 1929 trat sie zudem in die SPD ein, um politisch weitgreifender mitwirken zu können. Am 27. Dezember 1932 starb Sidonie Werner im Alter von 72 Jahren. (AZ)

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