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Goldener Windbeutel: Foodwatch: Clausthaler ist eine Werbelüge

Goldener Windbeutel

Foodwatch: Clausthaler ist eine Werbelüge

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    Clausthaler steht in der Kritik, weil das vermeintlich alkoholfreie Bier
    Clausthaler steht in der Kritik, weil das vermeintlich alkoholfreie Bier

    Hersteller Radeberger nennt "Clausthaler Classic" gerne das „Bier unter den Alkoholfreien“. Das sei jedoch falsch, kritisiert die Verbraucherorganisation Foodwatch. Bei der Wahl zum "Goldenen Windbeutel" 2012 landete Clausthaler deshalb auf Platz 4 der dreistesten Werbelügen.

    Clausthaler enthält 0,45 Prozent Alkohol

    Clausthaler enthalte laut Foodwatch 0,45 Volumenprozent Alkohol. In England werde dasselbe Produkt deshalb auch korrekt als „alkoholarm“ vertrieben, sagt Foodwatch und fordert dasselbe für Deutschland.

    Platz 1 der dreistesten Werbelügen belegt die Firma Hipp für ihre zuckerhaltigen Instant-Tees für Kleinkinder. Diese wurden von zehntausenden Verbrauchern in einer Online-Abstimmung zur "dreistesten Werbelüge" des Jahres gewählt.

    Foodwatch: Tee ist nicht kindgerecht

    Wie die Verbraucherorganisation Foodwatch mitteilte, werde der Firma Hipp deshalb am heutigen Dienstag im bayerischen Pfaffenhofen an der Ilm der "Goldenen Windbeutel" 2012 für Etikettenschwindel überreicht. Die Zuckergranulat-Tees "Früchte", "Waldfrüchte" und "Apfel-Melisse" enthalten den Angaben zufolge umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker je 200 ml-Tasse. "Eltern ein solches Produkt für Kleinkinder zu empfehlen ist unverantwortlich und passt in keiner Weise zu dem so oft betonten Anspruch von Hipp, ,kindgerechte' und ,gesunde' Produkte anzubieten", kritisierte Oliver Huizinga von Foodwatch.

    Knapp 130.000 Verbraucher hatten sich laut Foodwatch an der Abstimmung beteiligt. Auf die Hipp-Tees seien mehr als 44.000 Stimmen oder rund 34 Prozent entfallen. Den Angaben zufolge habe der Hersteller bereits nach der Bekanntgabe der Nominierung für den "Goldenen Windbeutel" angekündigt, die kritisierten Zuckergranulat-Tees bis Ende des Jahres durch neue Produkte ohne Zuckerzusatz ersetzen zu wollen. "Eigentlich gibt es keine Notwendigkeit, andere Produkte zu entwickeln, denn Hipp hat geeignete Kleinkind-Getränke längst im Sortiment: die guten alten Teebeutel", sagte Huizinga.

    Hipp will nach Windbeutel-Nominierung nachbessern

    Bereits im Mai 2012 hatte Foodwatch die Hipp-Tees kritisiert und eine E-Mail-Aktion an den Hersteller gestartet. Mehr als 10.000 Verbraucher beschwerten sich direkt bei Unternehmenschef Claus Hipp. Das Unternehmen kündigte laut Foodwatch daraufhin an, seine Zuckergranulat-Tees nicht länger als „Durstlöscher" zu bewerben. In einer Antwort an Verbraucher habe sie Hipp stattdessen als „Genussmittel", die „gut für die Seele" der Kinder seien, bezeichnet. Nach Bekanntgabe der Nominierung für den Goldenen Windbeutel habe der Hersteller versprochen, die Produkte bis Ende des Jahres durch neue Produkte ohne Zuckerzusatz ersetzen zu wollen.

    Das Unternehmen reagierte hingegen mit Unverständnis auf die Verleihung des "Goldenen Windbeutels" für die dreisteste Werbelüge. Auf der Verpackung werde "transparent und für den Verbraucher deutlich erkennbar der Zuckergehalt der Produkte angegeben", hieß es in  einer Stellungnahme. Zudem entsprächen die Tees den strengen  Vorschriften der Diätverordnung, die alle Produkte für Kinder unter  drei Jahren einhalten müssten. Hipp warf der Verbraucherorganisation eine Verunsicherung der Verbraucher vor.

    Goldener Windbeutel zum vierten Mal vergeben

    Auf dem zweiten Platz in der Foodwatch-Abstimmung landete mit  27,5 Prozent das "Viva Vital Hackfleisch" vom Discounter Netto, das  den Verbraucherschützern zufolge mit Wasser gestreckt ist. Platz drei belegte die laut Werbung den Cholesterinspiegel senkende  Margarine "Becel pro-activ" von Unilever, gefolgt von "Clausthaler  Classic" von Radeberger. Auf den  fünften Platz wählten die Verbraucher in der Internetabstimmung den  Tee "Landlust Mirabelle & Birne" von Teekanne, laut Foodwatch ein  Standard-Industrie-Früchtetee, der nur teurer verkauft werde.

    Foodwatch vergab den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres bereits zum vierten Mal. 2011 wählten die Verbraucher die „Milch-Schnitte" von Ferrero zum Windbeutel-Sieger, 2010 erhielt die Molkerei Zott die Negativ-Auszeichnung für ihren „Monte Drink", 2009 Danone für seinen probiotischen Joghurt „Actimel“. AZ/dpa/afp

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