Genf (dpa) - Der Klimawandel lässt nicht nur das Eis schmelzen, sondern auch Fels bröckeln. Die Gletscherschmelze verändert das Grenzgebiet zwischen Italien und der Schweiz. Eine bilaterale Kommission soll deshalb für Ordnung sorgen.
Die Schweiz will notfalls einer Änderung der Grenze zu Italien wegen schmelzender Alpengletscher zustimmen. Falls die Klimaveränderungen weiterhin die Topographie des Grenzgebiets in der Nähe des berühmten Matterhorns verschieben sollten, sei man zu diesem Schritt bereit, gab die Schweizer Regierung am Mittwoch bekannt. Die Parlamente in Rom und Bern hatten die Frage bereits erörtert.
Die Grenze zwischen den beiden Ländern könnte sich durch Geländeverschiebungen um bis zu 100 Meter ändern. Deswegen wurde bereits eine bilaterale Kommission eingerichtet.
Die Entscheidung der Schweizer Bundesregierung vom Mittwoch gibt dieser Kommission nun grünes Licht für konkrete Schritte zur Grenzkorrektur. Rom hatte schon vorher zugestimmt. Die Vereinbarung sieht einen gleichwertigen Flächenaustausch ohne negative Auswirkungen auf die Bevölkerung vor.
Der entlang der Staatsgrenze verlaufende Hauptkamm der Alpen ist laut Wissenschaftlern erheblich von Klimaveränderungen betroffen. Auch örtliche Gemeindeverwaltungen hatten einen Rückgang der Gletscher registriert.