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Gewitter und Hitze: Heftige Gewitter in NRW - Dach an Uni Wuppertal eingestürzt

Gewitter und Hitze

Heftige Gewitter in NRW - Dach an Uni Wuppertal eingestürzt

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    Eine Straße in Wuppertal ist nach heftigem Regen überflutet. Heftige Unwetter mit starken Regenfällen sind am Dienstagnachmittag über Nordrhein-Westfalen gezogen.
    Eine Straße in Wuppertal ist nach heftigem Regen überflutet. Heftige Unwetter mit starken Regenfällen sind am Dienstagnachmittag über Nordrhein-Westfalen gezogen. Foto: Claudia Otte, dpa

    In großen Teilen Deutschlands drohen weiterhin Unwetter mit Starkregen und Hagel. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet für diesen Mittwoch erneut teils heftige Gewitter, wie sie am Dienstag etwa in Nordrhein-Westfalen schon zu erleben waren.

    Bei einem heftigen Unwetter in Wuppertal stürzte am Dienstag das Dach eines Universitätsgebäudes ein. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen keine, wie die Uni nach dem Unwetter auf ihrer Webseite mitteilte. Demnach stürzten an einem Unigebäude etwa 30 bis 50 Quadratmeter des Daches ein. Zudem stünden der Keller sowie Teile des Erdgeschosses mindestens zweier Gebäude unter Wasser. "Nach ersten Einschätzungen ist der Ausmaß des Schadens erheblich", erklärte Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch. Die Feuerwehr sei im Einsatz.

    In der Wuppertaler Innenstadt knickte nach heftigen Regenfällen auch das Dach einer Tankstelle weg und beschädigte mehrere Autos. Unter dem Dach hätten insgesamt 14 Fahrzeuge geparkt, erklärte die Polizei. "Es ist eine unfassbare Situation gewesen", sagte eine Sprecherin.

    Ein Fahrer habe sein Auto noch rechtzeitig verlassen können, bevor das Dach auf seinen Wagen gestürzt sei. Er wurde leicht verletzt. Das Dach sei einsturzgefährdet, der Ort wurde abgesperrt. Wassermassen drangen auch in ein Wuppertaler Einkaufszentrum ein. In das Tiefgeschoss sei am Nachmittag Wasser gelaufen, sagte ein Polizeisprecher.

    Im Nordosten Deutschlands bleibt es zunächst heiter und trocken. Wie auch in anderen Regionen stöhnen hier viele Menschen unter der Hitze. Am Mittwoch sollen die Höchstwerte bei 32 Grad liegen.

    Über Düsseldorf sind am Dienstagabend dunkle Wolken aufgezogen.
    Über Düsseldorf sind am Dienstagabend dunkle Wolken aufgezogen. Foto: Martin Gerten, dpa

    Gewitter: Wegen der langsamen Verlagerung der Gewitter drohe neben drei Zentimeter dickem Hagel auch heftiger Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit, warnte der DWD. Vereinzelt könnten sogar Regenmengen von mehr als 60 Litern in wenigen Stunden zusammenkommen. Je nach Gelände kann das zu Überschwemmungen führen. Zum Vergleich: Normalerweise liegt das Regen-Soll für den gesamten Monat Mai in Deutschland bei 72 Litern pro Quadratmeter.

    Unwetter hatten in den vergangenen Tagen mehrere Regionen getroffen. Am Dienstag war es in Nordrhein-Westfalen wieder so weit: Wegen Unwetters wurde sogar der Gedenkakt zum 25. Jahrestag des Solinger Brandanschlags abgebrochen. Die Deutsche Bahn stellte im Raum Wuppertal den Zugverkehr ein, nachdem Gleise überspült wurden. An einer Tankstelle in Wuppertal knickte das Dach weg.

    Wo es kracht, kann der Deutsche Wetterdienst kaum genau vorhersagen

    An diesem Mittwoch soll sich die Gewitteraktivität weiter in Richtung Nordosten verlagern. "Dann muss in einem breiten Streifen von der Nordsee und dem Emsland bis zum Bayerischen Wald und dem Oderbruch mit zum Teil schweren Gewittern gerechnet werden", erklärte DWD-Meteorologe Sebastian Schappert. "Auch ganz im Südwesten, besonders über dem Schwarzwald, können sich im Tagesverlauf erneut kräftige Gewitter bilden."

    Wo es kracht, kann der Deutsche Wetterdienst (DWD) kaum genau vorhersagen. Die Wettermodelle können das Gewitterrisiko räumlich nicht genauer auflösen.

    Gewitterblitz über dem Vogtland. Fast überall in Deutschland drohen Gewitter. Nur wo es kracht, kann der Deutsche Wetterdienst nicht genau vorhersagen.
    Gewitterblitz über dem Vogtland. Fast überall in Deutschland drohen Gewitter. Nur wo es kracht, kann der Deutsche Wetterdienst nicht genau vorhersagen. Foto: Andre März, dpa

    Hitze: Die DWD-Meteorologen warnten nicht nur vor Gewitter und Starkregen, sondern auch vor starker Wärmebelastung. Betroffen sei ein breiter Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem Emsland bis nach Südbrandenburg und Sachsen. In der Nacht zum Dienstag hatte der DWD an fünf Stationen Temperaturen über 20 Grad gemessen – Meteorologen nennen das Tropennacht. Spitzenreiter war Frankfurt am Main mit 20,5 Grad.

    Am Dienstagnachmittag lagen die Temperaturen vielerorts bei über 30 Grad – so auch in Hamburg: Bei einem Schulsportfest erlitten hier mehrere Kinder einen Hitzschlag. Acht Schüler und Schülerinnen seien mit akuten Hitzesymptomen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Einige Schüler bekamen Hitzefrei. Allein im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen durften am Dienstag mehr als 2000 Schüler früher nach Hause – meist ab 11.30 Uhr.

    Auch manchen Tieren machte die Hitze zu schaffen: Die Tiere auf dem Elefantenhof Platschow in Mecklenburg-Vorpommern standen am liebsten still im Schatten. "Sie fächeln mit ihren großen Ohren und kühlen damit das Blut in den vielen kleinen Adern darin", sagte Elefantenhof-Chefin Lilian Kröplin. Die Polizei in Baden-Württemberg berichtete derweil von einem Hund, den sie in Lörrach aus einem überhitzten Auto befreit habe: "Er hat gehechelt und machte den Eindruck, dass er dringend aus dem Auto raus muss", sagte ein Polizeisprecher.

    Bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad gönnt sich ein Border Collie im Trepliner See in Brandenburg eine kurze Abkühlung.
    Bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad gönnt sich ein Border Collie im Trepliner See in Brandenburg eine kurze Abkühlung. Foto: Patrick Pleul, dpa

    In Niedersachsen und Bremen wurde ein deutlich höherer Wasserverbrauch registriert. "Wir verkaufen derzeit rund 50 Prozent mehr Wasser als sonst um diese Jahreszeit", sagte Henry Bodnar von den Harzwasserwerken, die zwei Millionen Menschen in den beiden Bundesländern mit Wasser versorgen. 

    Trockenheit: Mehr als ein Dutzend Waldbrände hat es bisher in Sachsen gegeben. Die Ursachen liegen vor allem im fahrlässigen Verhalten von Besuchern, wie der Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst, Renke Coordes, sagte. Er zählte auf: Lagerfeuer, Grillen, Funkenflug oder – "ganz typisch" – weggeworfene Zigaretten.

    Im ebenfalls von Trockenheit betroffenen Mecklenburg-Vorpommern warten die Landwirte dringend auf Regen: Im ganzen Land gibt es nach Angaben des Landesbauernverbands schon Trockenschäden.

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    Sommer im Mai: Bei dem schönen Wetter am Wochenende hat Augsburg viel zu bieten. Wo sich die Augsburger tummeln und die Sonne genießen.

    Sonne: "Das Wetter ist ideal", hieß es bei einem Solarrennen in Langenhagen bei Hannover. Bei strahlendem Sonnenschein traten am Dienstag 80 Schüler-Teams der Klassen 5 bis 11 mit ihren selbstgebauten Solarmobilen gegeneinander an. (dpa)

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