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Gesundheit: Frühstück hilft gegen Bauchspeck

Gesundheit

Frühstück hilft gegen Bauchspeck

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    Frühstücken ist gesund. Bild: CMA/dpa/gms
    Frühstücken ist gesund. Bild: CMA/dpa/gms

    Selten sind die Vorlieben so verschieden wie beim Frühstück. Während die einen am liebsten täglich Eier mit Speck verputzen würden, wird den anderen schon beim bloßen Gedanken daran schlecht. Manche starten dagegen mit einer Schale Schoko-Pops in den Tag, wieder andere schlürfen in der Früh schon Süppchen und Grüntee. Wie sieht ein gesundes Frühstück denn wirklich aus?

    Und: Ist die erste Mahlzeit des Tages denn so wichtig, wie gerne behauptet wird? Eine klare Antwort darauf gibt es nicht. Denn die Meinungen von Ernährungsforschern gehen gründlich auseinander.

    "Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler", heißt ein deutsches Sprichwort. Ganz so üppig muss es morgens nicht zugehen, findet Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Doch sollte das Frühstück immerhin ein Drittel des täglichen Energiebedarfs decken.

    "Um tagsüber leistungsfähig zu sein, ist es wichtig, den Glykogen-Speicher wieder aufzufüllen, der über Nacht teilweise geleert wurde", sagt die Ernährungswissenschaftlerin. Daher raten Experten im Allgemeinen davon ab, das Frühstück ganz auszulassen.

    Inzwischen gibt es Hinweise, dass Menschen, die nicht frühstücken, auch insgesamt ungesünder leben. Sie litten öfter unter Depressionen und Stress und hätten aufgrund eines erhöhten Cholesterinspiegels auch ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, heißt es in einer Metaanalyse von rund 120 Studien zum Thema Frühstück, die im vergangenen August in der Zeitschrift Ernährung im Fokus erschienen ist. Warum dies so ist, bleibt allerdings offen. Dr. Ute Alexy vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) erklärt den Zusammenhang so: "Menschen, die regelmäßig frühstücken, achten auch sonst stärker auf gesunde Ernährung." Das wirkt sich offenbar auch auf das Gewicht aus: Denn in der Metastudie heißt es, dass Menschen, die morgens immer etwas essen, paradoxerweise tendenziell schlanker sind als solche, die das Frühstück auslassen.

    "Obwohl die regelmäßigen Frühstücker mehr Kalorien am Tag zu sich nehmen, sind sie seltener übergewichtig", schreiben die Autorinnen Professor Maria Herrmann und Professor Bettina Hermey. Ursache könnte unter anderem ein höherer Kalziumgehalt der verzehrten Mahlzeiten sein. Es gibt nämlich Hinweise, dass eine hohe Kalziumaufnahme zu einer Verbesserung des Fettabbaus beiträgt.

    Diese Erkenntnisse sind vor allem deshalb von Bedeutung, da immer mehr Menschen ohne Frühstück aus dem Haus gehen. Bei einer repräsentativen Befragung von mehr als 500 Ganztagsschülern ergab sich, dass 20 Prozent während der Schulwoche zumindest gelegentlich mit leerem Magen das Haus verlassen.

    Besonders hoch war der Anteil bei Jugendlichen: Nur jeder zweite Schüler der 11. bis 13. Klasse hatte morgens etwas zu sich genommen. Das, so befürchten Ernährungswissenschaftler, könnte Übergewicht begünstigen: "Irgendwann ist der Hunger so groß, dass man Gefahr läuft, unkontrolliert große Mengen zu essen", sagt Susann-Cathérine Ruprecht vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung. Erschwerend komme hinzu, dass sich unter den Snacks häufig ungesunde Produkte wie Schokoriegel befänden. Angela Stoll

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