Kopfschmerzen sind eine Plage. 70 Prozent der Deutschen leiden gelegentlich oder regelmäßig darunter. Jeder zweite Betroffene führt einer neuen Forsa-Umfrage zufolge sein Leid auf Stress zurück. Beim Deutschen Schmerzkongress in Hamburg werden ab morgen Experten aus der ganzen Bundesrepublik über neue Methoden der Schmerztherapie beraten.
„Wenn jemand ständig gestresst ist, leidet der ganze Körper – und das Risiko steigt, dass er darauf irgendwann mit Kopfschmerzen reagiert“, sagt Prof. Dr. Andreas Straube, Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft und Arzt am Klinikum Großhadern in München, im Interview mit unserer Zeitung.
Rituale können helfen
Um Kopfschmerzen zu verhindern, rät er deshalb zu Ritualen im Alltag: Regelmäßiges Essen und Trinken, geregelte Schlafenszeiten, Sport und immer wieder kleine Pausen senken das Risiko für das quälende Pochen im Kopf.
Für Patienten, die unter schweren chronischen Kopfschmerzen leiden, könnte in Zukunft vor allem die Methode der sogenannten Neuromodulation Hoffnung bringen, sagt Straube. Dabei werden bestimmte Nerven am Hinterkopf oder Kiefer über Elektroden stimuliert, um die Verarbeitung des Schmerzimpulses im Gehirn zu verhindern. Je nach Patient werden die Elektroden dafür operativ implantiert oder einfach auf die Haut aufgelegt.