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Gesundheit: Diabetiker erkranken häufiger an Demenz und Depressionen

Gesundheit

Diabetiker erkranken häufiger an Demenz und Depressionen

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    Demenz und Diabetes, eine gefährliche Kombination, die noch zu wenig beachtet wird. Das betonten nun Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) am Dienstag in Berlin.  Mehrere Studien hatten ergeben: Menschen mit Diabetes mellitus erkranken deutlich häufiger an einer Demenz und haben öfter Depressionen als Gleichaltrige ohne die Stoffwechselstörung.
    Demenz und Diabetes, eine gefährliche Kombination, die noch zu wenig beachtet wird. Das betonten nun Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) am Dienstag in Berlin.  Mehrere Studien hatten ergeben: Menschen mit Diabetes mellitus erkranken deutlich häufiger an einer Demenz und haben öfter Depressionen als Gleichaltrige ohne die Stoffwechselstörung. Foto: Jens Kalaene, dpa

    Demenz und Diabetes, eine gefährliche Kombination, die noch zu wenig beachtet wird. Das betonten nun Experten der Deutschen

    Schwere Unterzuckerungen führen zu Hirnschäden - die Folge: Demenz

    So sei etwa die Gefahr für eine gefäßbedingte Demenz bei Typ 2-Diabetikern bis zu viermal so hoch, eine Alzheimer-Demenz trete 1,5 bis zweimal so häufig auf. So führen schwere Unterzuckerungen - etwa durch fehlerhafte Insulin-Gaben - offenbar zu weiteren Hirnschädigungen, die eine Demenz beschleunigen. Die Fachgesellschaft präsentierte deshalb nun eine weltweit einzigartige Leitlinie "Psychosoziales und Diabetes", die die Therapie der Betroffenen vereinheitlichen und verbessern soll.

    Menschen mit Diabetes sind von Depressionen besonders betroffen

    Auch von Depressionen seien Diabetiker besonders betroffen - mit rund zehn Prozent etwa doppelt so stark wie die Normalbevölkerung, betonte Prof. Johannes Kruse vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM). Oft komme es zu einer Art Teufelskreis: "Einerseits erhöht die Depression das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, andererseits gehen die Belastungen der körperlichen Erkrankung einher mit der Entwicklung von depressiven Symptomen."

    Viele junge Mädchen mit Diabetes leiden auch an Essstörungen

    In all diesen Fällen sei eine frühzeitige psychotherapeutische Unterstützung wichtig, gegebenenfalls auch ergänzt durch Medikamente, fordern die Ärzte. Dies gelte auch für den im Vergleich zur Normalbevölkerung doppelt so hohen Anteil junger Typ-1-Diabetikerinnen, die an Essstörungen leiden. "Schwanken Blutzuckerwert und Gewicht bei einer jungen Patientin stark, sollte eine Bulimia nervosa in Betracht gezogen werden", sagte Prof. Stephan Herpertz von der Ruhr-Universität Bochum. Viele Patientinnen spritzten sich auch bewusst zu wenig Insulin, um dadurch abzunehmen. Doch die Folgen der starken Blutzuckerschwankungen, die somit entstehen, können für Augen, Nieren und Nerven langfristig dramatisch sein. (dpa)

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