Geschichte

Sagenumwobener "Nazi-Zug": Genauer Fundort bleibt weiter geheim

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    Nahe des polnischen Orts Walbrzych finden sich jede Menge unterirdischer Stollen, die die Nazis bauen ließen. Hier wird der sagenumwobene, etwa 150 Meter lange "Nazi-Zug" vermutet.
    Nahe des polnischen Orts Walbrzych finden sich jede Menge unterirdischer Stollen, die die Nazis bauen ließen. Hier wird der sagenumwobene, etwa 150 Meter lange "Nazi-Zug" vermutet. Foto: Janek Skarzynski, AFP

    Seit Tagen ist der spektakuläre "Nazi-Fund" nahe des niederschlesischen Orts Walbrzych in den Schlagzeilen. Vor etwa einer Woche haben ein Deutscher und ein Pole offenbar Hinweise auf Relikte des Nazi-Projekts "Riese" in den unterirdischen Stollen nahe Walbrzych gefunden. Die Existenz des Funds wurde bereits offiziell bestätigt. Die vielen Schatzsucher, die nun begeistert in die Gegend kommen, warnt die polnische Regierung aber vor Minen. 

    "Nazi-Zug": Genauer Fundort bleibt weiter geheim

    "Der Ort bleibt geheim", sagte Zygmunt Nowaczyk, Vize-Bürgermeister von Walbrzych in Niederschlesien, aber am Mittwoch. Er vermied es zudem, von einem Zug zu sprechen, und benutzte stattdessen das Wort "Fund". Ein Deutscher und ein Pole hatten vor einer Woche über einen Anwalt mitteilen lassen, sie hätten Hinweise auf einen 120 bis 150 Meter langen gepanzerten Zug.

    In der Nähe von Walbrzych gibt es eine ganze Reihe unterirdischer Stollen, die die Nazis unter dem Codenamen "Riese" hatten bauen lassen. Geschützt vor Luftangriffen der Alliierten sollten dort ursprünglich Waffen produziert werden. Ein Teil der Stollen ist heute für Touristen offen. Das Tunnelsystem zieht aber auch viele Schatzsucher an.

    Polnische Regierung warnt Schatzsucher vor Minen

    Nach dem Bekanntwerden von Informationen über die Entdeckung des Zuges in der Region von Walbrzych in Niederschlesien sei dort eine "verstärkte Aktivität von Schatzsuchern" zu beobachten. Er rufe dazu auf, alle Nachforschungen solange einzustellen, bis der "Fund" offiziell gesichert sei, fügte Zuchowski hinzu. In dem versteckten Zug könnten sich "gefährliche Stoffe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs" befinden, erklärte der nationale Denkmalkonservator Pjotr Zuchowski am Donnerstag.

    Die Berichte über den Fund heizten in Polen die Gerüchte um einen Nazi-Zug voller Gold und Schmuck an, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Region verschwunden sein soll. Nowaczyk stellte klar, dass der "Fund" unabhängig von seinem Wert dem polnischen Staat gehöre. Der Anwalt der beiden Finder, Jaroslaw Chmielewski, sagte, die "staatlichen Instanzen" müssten entscheiden, was aus dem Fund werde. AFP

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