21.30 Uhr: Gedenken an Opfer bei Echo-Verleihung
Mit einem Moment des Gedenkens an die Opfer des Flugzeugabsturzes über den französischen Alpen hat am Donnerstagabend die Verleihung des Musikpreises Echo in Berlin begonnen. "Unsere Gedanken sind heute bei den Opfern und ihren Angehörigen", sagte die Moderatorin der Preisverleihung, Barbara Schöneberger, nachdem zunächst Violinistin Lindsey Stirling zwischen zahlreichen brennenden Kerzen eine Melodie gespielt hatte.
20.24 Uhr: Suche mit Einbruch der Dunkelheit unterbrochen
Mit Einbruch der Dunkelheit ist die Bergung der Opfer des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen unterbrochen worden. Bis in die Dämmerung hinein waren noch Hubschrauber gestartet und gelandet. Rund 50 bis 70 Experten waren den ganzen Tag an der Absturzstelle des Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings im Einsatz, auch um den zweiten Flugschreiber zu suchen. Fünf Spezialeinsatzkräfte sollten auch in dieser Nacht die Absturzstelle sichern.
19.05 Uhr: Mehrere Airlines ändern Vorschriften
Mehrere Fluglinien haben ihre Sicherheitsvorschriften geändert. Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet erklärte, dass die neuen Vorschriften "ab morgen" gelten würden. Ähnliche Vorkehrungen trafen die Airlines Norwegian Air Shuttle und Icelandair.
Für Norwegian Air Shuttle erklärte ein Unternehmensvertreter, künftig müsse das Cockpit immer von mindestens zwei Menschen besetzt sein. "Es kann das Cockpit nur verlassen werden, wenn noch zwei Menschen darin bleiben", sagte Thomas Hesthammer der Nachrichtenagentur afp.
18.18 Uhr: Pilotengewerkschaft zweifelt an Selbstmord-Theorie
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) warnt davor, den Absturz bereits als Selbstmord des Co-Piloten einzustufen. Bei den neuen Erkenntnissen der Ermittler handele es sich um "einen ersten Zwischenbericht", sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg dem "Handelsblatt". "Viele Fragen sind noch offen."
"Woran macht man beispielsweise fest, dass der Sinkflug vorsätzlich eingeleitet wurde?", sagte Handwerg dem "Handelsblatt". "Aus unserer Sicht sind noch andere Möglichkeiten als Vorsatz denkbar." So sei noch nichts über den technischen Zustand des Flugzeugs bekannt. "Deshalb brauchen wir eine Auswertung des Flugdatenschreibers", mahnte Handwerg vor vorschnellen Schlüssen.
17.20 Uhr: Wohnung des Co-Piloten wird durchsucht
Ermittler haben mit der Durchsuchung der Düsseldorfer Wohnung des Co-Piloten begonnen. Mehrere Ermittler betraten das Haus am Stadtrand, in dem der 27-Jährige wohnte.
17.03 Uhr: Co-Pilot mehrfach überprüft: Keine belastenden Erkenntnisse
Bei den routinemäßigen Sicherheitsüberprüfungen des Co-Piloten Andreas Lubitz hat die Luftaufsicht keine Auffälligkeiten festgestellt. Das teilte die Düsseldorfer Bezirksregierung mit. Zuletzt sei dem 27-Jährigen Ende Januar bescheinigt worden, dass keine strafrechtlichen oder extremistischen Sachverhalte gegen ihn vorliegen. Die Luftaufsicht habe ihn im Jahr 2008 zum ersten Mal sicherheitsüberprüft und zum zweiten Mal 2010, auch die beiden vorigen Male ohne jede belastende Erkenntnis. Die Sicherheitsüberprüfungen finden jetzt alle fünf Jahre statt, früher alle zwei Jahre.
Die Luftaufsicht überprüft sämtliches Boden-, Kabinen- und Cockpitpersonal der im Rheinland ansässigen Airlines, sowie alles Personal, das den Sicherheitsbereich der Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Weeze betreten darf.
16.47 Uhr: Auswärtiges Amt: 75 Deutsche unter Absturzopfern
Nach neuesten Informationen sind 75 Deutsche ums Leben gekommen. Dies teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Bislang war man von 72 getöteten Bundesbürgern ausgegangen.
16.44 Uhr: Angehörige in französischen Alpen eingetroffen
Etwa 40 Familienangehörige der Opfer sind in Seyne-les-Alpes eingetroffen. Sie waren am Vormittag vom Flughafen Marignane bei Marseille per Bus in die Absturzgegend gefahren worden.
In Seyne-les-Alpes und dem Nachbarort Le Vernet wurden Kapellen für die Trauernden eingerichtet. Zahlreiche Psychologen sind vor Ort, um die Familien zu betreuen.
16.40 Uhr: Haltener Bürgermeister "fassungslos" und "wütend"
Der Haltener Bürgermeister Bodo Klimpel reagiert schockiert auf die neuen Erkenntnisse zum Germanwings-Flug, wonach der Co-Pilot die Maschine offensichtlich bewusst abstürzen ließ. Er sei "fassungslos, wütend, sprachlos und zutiefst geschockt über diese neuen Nachrichten", sagte Klimpel. "Ich frage mich, wann der Alptraum, in dem wir uns befinden, endlich aufhört."
16.35 Uhr: Ermittler bereiten Hausdurchsuchungen vor
Ermittler haben die Durchsuchung der beiden Wohnsitze des Co-Piloten vorbereitet. Sowohl vor seinem Elternhaus in Montabaur im Westerwald als auch vor seiner Wohnung am Stadtrand von Düsseldorf war die Polizei aufgezogen.
Allerdings suche die Polizei nach dpa-Informationen auch generell die Wohnsitze von getöteten Passagieren und Besatzungsmitgliedern auf, um DNA-Material für die Identifizierung sicherzustellen.
16.34 Uhr: Bundeskanzlerin: „Schier unfassbare Dimension“
Pressekonferenz zu den neuen Erkenntnissen in Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von einer „schier unfassbaren Dimension“. Das Unglück gehe "über jedes Vorstellungsvermögen hinaus“.
16.23 Uhr: Pilotenvertreter: Psychologische Test reichen aus
Die psychologischen Tests für Piloten der Lufthansa reichen nach Ansicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) völlig aus. Bei der Einstellung gebe es anerkanntermaßen einen der härtesten Aufnahmetests der Welt, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
"Man kann ja nicht jeden Piloten vor jedem Umlauf zu einem psychologischen Gespräch oder Test schicken. Es ist in der Verantwortung des Piloten selbst, dass er sich medizinische Hilfe holt", sagte der Airbus-Kapitän. Zudem achteten die Kollegen gegenseitig aufeinander. Wenn sich jemand ungewöhnlich benehme, werde er angesprochen und aufgefordert, sich Hilfe zu besorgen.
16.21 Uhr: FBI bietet europäischen Ermittlern Hilfe an
Die US-Bundespolizei FBI hat den europäischen Behörden Hilfe bei den Ermittlungen abgeboten. Zuvor hatte der TV-Sender CNN berichtet, dass Frankreich formell das FBI um Hilfe gebeten habe. Unter den Opfern sind auch drei US-Staatsbürger.
15.59 Uhr: Nur noch zu zweit im Cockpit: Norwegische Fluggesellschaft ändert Regeln
Die Fluggesellschaft Norwegian will keine Piloten mehr allein im Cockpit erlauben. "Ab sofort müssen immer zwei Leute im Cockpit sein", sagte eine Sprecherin der norwegischen Fluglinie der Deutschen Presse-Agentur. "Das bedeutet, dass wenn einer der Piloten das Cockpit verlässt, etwa um auf Toilette zu gehen, eines der Crewmitglieder ins Cockpit gehen muss."
15.55 Uhr: Weitere Bergung könnte noch bis zu 15 Tage dauern
Die weitere Bergung der Leichen am Unglücksort könnte nach Angaben der Gendarmerie noch 10 oder 15 Tage dauern. Das sagte ein Sprecher in Seyne-les-Alpes. Die bisher geborgenen Leichen würden in einem in der Nähe provisorisch eingerichteten Labor auf ihre Identität untersucht. Mehr als 30 DNA-Spezialisten und Rechtsmediziner arbeiten an der Identifizierung.
15.18 Uhr: Franzosen bitten Düsseldorfer Ermittler um Rechtshilfe
Französische Staatsanwälte haben die Ermittler in Düsseldorf um Rechtshilfe im Fall der abgestürzten Germanwings-Maschine gebeten. Das bestätigte die Düsseldorfer Polizei. Vor der Wohnung des Copiloten am Stadtrand von Düsseldorf war am Donnerstag die Polizei präsent. Ermittlerkreisen zufolge wird die Durchsuchung des Wohnsitzes vorbereitet. Die Wohnung des Piloten, der ebenfalls in Düsseldorf wohnte, war von der Polizei weiträumig abgeriegelt worden. In seinem Fall gebe es aber keinen Anlass für eine Durchsuchung, hieß es. Die Maßnahme diene vor allem dem Schutz seiner trauernden Familie.
15.12 Uhr: Pressekonferenz beendet
Die Pressekonferenz von Lufthansa und Germanwings in Köln-Bonn ist beendet.
15.07 Uhr: "Ein anderes Wort als Selbstmord"
Spohr auf der Pressekonferenz weiter: "Wenn ein Mensch 149 Menschen mit in den Tod nimmt, ist das ein anderes Wort als Selbstmord." Die Angehörigen befänden sich seit dem Zeitpunkt des Unfalls in Betreuung. Und: "Wir haben dafür gesorgt, dass sie es nicht aus dem Medien erfahren."
15.00 Uhr: Vertrauen in Piloten bleibt
"Wir werden uns hinsitzen und sehen: Was können wir besser machen bei der Ausbildung?", sagte Lufthansa-Chef Spohr. Das Unglück könne jedoch nicht sein Vertrauen in seine Piloten erschüttern. "Trotz dieses fürchterlichen Einzelfalles haben ich und meine Kollegen im Vorstand und bei der Germanwings festes Vertrauen in dieses seit Jahren erprobte Verfahren."
Spohr ist nicht bekannt, dass es laut Passagieren schon Hinweise auf auffälliges Verhalten des Copiloten beim Hinflug gegeben habe.
14.58 Uhr: Flugzeug "willentlich gesteuert"
Auf Fragen, ob es sich um einen Selbstmord des Copiloten gehandelt habe, sagte Spohr bei der Pressekonferenz: "Dazu kann ich nicht mehr sagen, als der französische Staatsanwalt heute gesagt hat. Wir müssen davon ausgehen, dass das Flugzeug willentlich gesteuert wurde."
14.54 Uhr: Keine Anzeichen für einen Terror-Akt
Lufthansa-Chef Carsten Spohr: "Ich kann mich nur dem Bundesinnenminister anschließen, es gibt keinerlei Anzeichen, (...) auch der Nachrichtendienste und von uns, dem Arbeitgeber des jungen Mannes, dafür."
Was das Verlassen des Cockpits durch den Piloten betrifft, gebe es Prozeduren, die eingehalten wurden. "Der Kollege hat vorbildlich gehandelt, er hat das Cockpit verlassen, als die Reiseflughöhe erreicht war."
14.49 Uhr: Bestürzung im Heimatort des Co-Piloten
In der Heimatstadt des Co-Piloten hat die Nachricht, dass der 27-Jährige den Germanwings-Airbus offensichtlich mit Absicht in die Katastrophe gesteuert hat, große Bestürzung ausgelöst. Eine Nachbarin im rheinland-pfälzischen Montabaur sagte: "Das kam für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Das ist tragisch." Sie habe keinen Kontakt zu dem Copiloten gehabt. "Aber wenn es Nachbarn sind, berührt es einen ganz besonders, egal wie gut man sich kennt. Ich denke ständig daran." Die Bewohner der Straße haben sich jedoch in ihre Häuser zurückgezogen. Einige schauten hinter Gardinen oder halb heruntergelassenen Läden nach draußen.
14.47 Uhr: Das Thema Sicherheit bei der Lufthansa
Egal wie hoch das Thema Sicherheit hänge - und die Lufthansa habe wirklich hohe Standards - könne man solche Einzelereignisse nicht ausschließen. "Es galt immer die Regel, Safety ist Nummer Eins, und dass das gerade uns passiert, tut uns sehr, sehr leid." Spohr zur verschlossenen Cockpit-Tür: Für den Fall der Bewusstlosigkeit gebe es einen eigenen Code und dann ein Klingelzeichen. Wenn dannauch keine Antwort komme, gehe die Tür auf. Der Kollege im Cockpit könne dies durch Umstellen des Schalters auf Lock verhindern. Dann seit die Tür für fünf Minuten verschlossen.
14.32 Uhr: Germanwings-Pressekonferenz in Köln
Germanwings gibt eine Pressekonferenz in Köln. Bei Lufthansa und Germanwings sei man Lufthansa-Chef Carsten Spohr zufolge "fassungslos", was die neuesten Entwicklungen betreffe. Bordpersonal werde "sehr, sehr sorgfältig" ausgewählt. Beide Piloten hätten die gängigen Tests durchlaufen. Der Co-Pilot sei zu 100 Prozent flugtauglich gewesen. Es habe keine Auffälligkeiten gegeben, aber eine längere Unterbrechung seiner Ausbildung. Über Motive könne man nur spekulieren. Spohr spricht von einem "tragischen Einzelfall". Er wirkte sichtlich bewegt.
14.13 Uhr: Zufahrtswege zu Unglücksstelle abgeriegelt
Nach dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen sind die Zufahrten in Richtung Unglücksort gesperrt worden. Die Gendarmerie riegelte am Donnerstag die Wege in die Täler ab. Es soll wohl verhindert werden, dass Unbefugte zur Absturzstelle in unwegsamem Gelände steigen.
14.10 Uhr: Polizisten schützen Haus der Eltern von Co-Pilot Andreas Lubitz
Andreas Lubitz, 27, hat den aktuellen Erkenntnissen zufolge Flug 4U 9525 bewusst zum Absturz gebracht. Mittlerweile wird das Haus seiner Eltern von Polizisten bewacht. Sie sollen Journalisten fernhalten.
13.55 Uhr: De Maizière schließt terroristischen Hintergrund aus
Der Co-Pilot, der die Germanwings-Maschine zum Absturz brachte, hatte nach Darstellung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière kein terroristisches Motiv. Es gebe nach derzeitigem Erkenntnisstand "keine Hinweise auf einen irgendwie gearteten terroristischen Hintergrund", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten bereits am Tag des Absturzes routinemäßig in den Informationenssystemen von Polizei und Nachrichtendiensten eine Abfrage vorgenommen, um die Besatzung mit Blick auf mögliche terroristische Verbindungen zu überprüfen. "Wir haben alle überprüft." Die Ergebnisse seien allesamt negativ ausgefallen. Dies betreffe auch den Co-Piloten, sagte de Maizière.
13.53 Uhr: Experte: Strenge Eignungstests für Piloten nur zu Berufsbeginn
Verkehrspiloten werden nach Einschätzung des Luftverkehrsexperten Gerold Wissel nur zu Beginn ihres Berufslebens intensiv auf ihre psychische Eignung und Stabilität getestet. Später folgten regelmäßige medizinische Checks, in denen auch Gespräche über die allgemeine Lebenssituation der Piloten geführt würden. Regelmäßige Persönlichkeitstests gebe es aber nicht. Es gebe bei der Lufthansa wie auch bei anderen Fluggesellschaften klare Vorgaben an die Crews, auffälliges Verhalten bei Kollegen zu melden, was auch anonym geschehen könne.
13.45 Uhr: Pilot darf grundsätzlich kurze Zeit allein im Cockpit sein
Ein Pilot darf laut Luftfahrtbundesamt das Cockpit verlassen, um auf die Toilette zu gehen. Der andere Pilot darf vorübergehend allein im Cockpit bleiben, um das Flugzeug zu fliegen. Auf dem Unglücksflug verließ nach den bisherigen Ermittlungen der Flugkapitän das Cockpit. Als er allein war, soll der Co-Pilot den Sinkflug eingeleitet haben. Wenige Minuten zerschellte die Maschine mit 150 Menschen an Bord in den französischen Alpen.
13.36 Uhr: Fliegerverein trauerte um Co-Piloten von Germanwings
Der Fliegerverein LSC Westerwald hatte bereits am Mittwoch eine Traueranzeige für den Co-Piloten Andreas Lubitz im Netz geschaltet. "Er konnte sich seinen Traum erfüllen, den Traum, den er jetzt so teuer mit seinem Leben bezahlte", heißt es darin. Am Donnerstagnachmittag war die Webseite nur schwer zu erreichen. Der Co-Pilot des in Südfrankreich abgestürzten Germanwings-Flugs wird in der Anzeige lediglich Andreas genannt, es heißt aber, er sei als erster Offizier bei dem Flug im Einsatz gewesen. Er sei bereits seit seiner Jugend Mitglied in dem Verein gewesen.
13:22 Uhr: Bergung der Opfer über mehrere Wochen
Die Bergung und Identifizierung der Opfer könne mehrere Wochen dauern, sagte Staatsanwalt Brice Robin.
13:15 Uhr: Angehörige in Frankreich angekommen
"Die Familien des Piloten und des Co-Piloten sind auch hier angekommen", sagte der Staatsanwalt. "Aber wir haben sie nicht mit den anderen Familien zusammengebracht." Die Familie des Co-Piloten haben er selbst noch nicht getroffen.
13.04 Uhr: Co-Pilot nicht als Terrorist erfasst
Der Co-Pilot sei nicht als Terrorist erfasst, sagte der zuständige Staatsanwalt Brice Robin. Und weiter: "Die Angehörigen sind über alle Erkenntnisse informiert worden." Die Informationen zum Stimmrekorder seien seit Mitternacht bekannt. Der Name des Co-Piloten wurde mit Andreas Lubitz angegeben. Er war 27 Jahre alt. Nach den derzeitigen Ermittlungen gebe es keinen Hinweis auf einen terroristischen Anschlag, so die Ermittler. Bekannt war bereits, dass der Mann seit 2013 bei Germanwings beschäftigt war und aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur stammte.
13.00 Uhr: Der Code an der Kabinentür
Der Code an der Cockpit-Tür der Unglücksmaschine war nach Angaben des Staatsanwalts kein Code zum Öffnen, sondern einer, mit dem sich der jeweils Zugangsberechtigte identifiziert. Die Tür verriegele sich ganz automatisch und werde dann von innen geöffnet.
12.58 Uhr: Staatsanwalt spricht von einer "willentlichen Tötung"
"Ich kann nur wiederholen, dass der Co-Pilot den Sinkflug mit Vorsatz eingeleitet hat", sagte der Staatsanwalt. Es habe keine Veranlassung für ihn gegeben, das zu tun. Er habe keine Veranlassung gehabt, dem Piloten den Zugang zu verweigern. Er habe keinerlei Veranlassung, nicht auf Ansprache des Towers zu reagieren. "Wir müssen von einer willentlichen Tötung ausgehen", sagte Brice Robin. Er wisse aber nicht, welcher Religion der Mann angehörte.
12:53 Uhr: Schreie, Atemgeräusche: Bandaufnahmen ausgewertet
Der Absturz ging laut Staatsanwalt zurück auf ein "bewusstes Handeln". Brice Robin reagierte darauf auf die Nachfrage eines Journalisten auf der Pressekonferenz. Der Mann sei Deutscher gewesen. Ethnische Hintergründe seien weiter nicht bekannt. "Er war Deutscher. Punkt", so Robin auf eine weitere Nachfrage. Während der ersten 20 Minuten habe es eine normale Kommunikation zwischen den beiden Piloten gegeben. "Die Schreie der Passagiere hören wir erst in den letzten Sekunden auf dem Band", hieß es weiter. Der Co-Pilot habe kein Wort gesprochen, es seien nur Atemgeräusche zu hören gewesen.
12.43 Uhr: Co-Pilot löste Sinkflug bewusst aus
Nach Angaben von Brice Robin hat der Co-Pilot im Cockpit den Sinkflug der Maschine bewusst ausgelöst. Es habe überhaupt keine Notfallmeldung gegeben. Kein Notsignal, kein Mayday an den Tower. Und es gab keinerlei Reaktion auf alle Kontaktversuche, so Robin. Der Co-Pilot, so heißt es auf der Pressekonferenz, habe bewusst nicht auf die Aufforderung reagiert, die Kabinentür zu öffnen. Die Crew und der ausgesperrte Kapitän hätten in den letzten Minuten des Fluges gegen die Cockpit-Tür gehämmert. Es würden weitere Ermittlungen durchgeführt. Zu etwaigen Durchsuchungen der Wohnungen der deutschen Piloten wollte er sich nicht äußern.
12.41 Uhr: Pressekonferenz in Marseille begonnen
Der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin hat am Donnerstag eine Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen zum Germanwings-Absturz begonnen. Robin hatte zuvor die aus Düsseldorf und Barcelona angereisten Hinterbliebenen der 150 Todesopfer informiert.
12.31 Uhr: Staatsanwalt: Ein Pilot war aus Germanwings-Cockpit ausgesperrt
Einer der beiden Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine war zum Zeitpunkt der Katastrophe aus dem Cockpit ausgesperrt. Das hat ein Düsseldorfer Staatsanwalt am Donnerstag bestätigt.
12.24 Uhr: Experten wollen nach Airbus-Absturz DNA-Proben von Angehörigen nehmen
Für die Identifizierung der Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine wollen französische Experten DNA-Proben der Angehörigen nehmen. Mit der Analyse solle noch am Donnerstag begonnen werden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittler in Seyne-les-Alpes nahe der Absturzstelle im Südosten des Landes. Am Donnerstagmorgen waren Angehörige der Opfer mit zwei Flugzeugen aus Düsseldorf und Barcelona in Marseille gelandet.
11.55 Uhr: War ein Pilot ausgesperrt? Ermittler kündigen Informationen an
Die französischen Untersuchungsbehörde BEA wollte sich zunächst nicht zum genauen Ablauf in der Unglücksmaschine äußern. Von der Lufthansa gab es weder eine Bestätigung noch ein Dementi. Der Staatsanwalt von Marseille wollte um 12.30 Uhr auf einer Pressekonferenz informieren. Die Chefs von Lufthansa und Germanwings kündigten für 14.30 Uhr eine Pressekonferenz am Flughafen Köln/Bonn an.
Zu Beginn des Flugs hätten sich die Piloten noch normal auf Deutsch unterhalten, berichtete AFP unter Berufung auf die Ermittler. "Dann hört man das Geräusch, wie ein Sitz zurückgeschoben wird, eine Tür, die sich öffnet und wieder schließt, Geräusche, die darauf hindeuten, dass jemand gegen die Tür klopft", zitierte die New York Times ihre Quelle. "Und von diesem Moment an bis zum Crash gibt es keine Unterhaltung mehr."
11.21 Uhr: Bergrettung: "Arbeit ist extrem schwierig"
Die Ermittler des Absturzes haben mit dem schwer zugänglichen Gelände zu kämpfen. "Die Arbeit ist extrem schwierig, das Gelände ist gefährlich. Es ist steil und rutschig", sagte der Chef der Bergrettungskräfte, Olivier Cousin, am Donnerstag. Insgesamt waren am Donnerstag rund 70 Menschen an der Unglücksstelle. Rund zwölf Ermittler waren unterwegs, um die Spuren zu sichern und die zweite Blackbox zu finden. Etwa sechs weitere suchten die Leichen. Die Ermittler werden von erfahrenen Bergrettern an einem Seil gesichert. Sie sind mit Steigeisen und Eispickel unterwegs - obwohl es kein Eis gibt. Auch am Donnerstag sollten Opfer ins Tal gebracht werden.
11.10 Uhr: NRW hält inne: Schweigeminute in Schulen, Betrieben, Behörden
Tödliche Abstürze mit deutschen Opfern
11. Januar 1959: Eine Lockheed Super Constellation (Flug LH 502) aus Hamburg stürzt beim Landeanflug auf den Flughafen Rio de Janeiro/Galeão ab. 36 der 39 Flugzeuginsassen sterben.
28. Januar 1966: Eine Convair CV 440 Metropolitan der Lufthansa (Flug LH 005) stürzt nach einem Durchstartmanöver hinter der Startbahn des Flughafens Bremen ab. Alle Insassen – 42 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder – kommen ums Leben.
3. Dezember 1972: Während des Starts auf dem Flughafen Santa Cruz auf Teneriffa stürzt ein Convair-Charterjet der spanischen Fluggesellschaft Spantax mit deutschen Touristen an Bord ab. 144 Bundesbürger kommen ums Leben.
20. November 1974: Eine Boeing 747 der Lufthansa (Flug LH 540) stürzt kurz nach dem Start in Nairobi ab. Von den 157 Insassen kommen 59 ums Leben. Der Jumbo war nur halb besetzt gewesen.
10. September 1976: Bei Zagreb in Kroatien stoßen eine DC-9 der jugoslawischen Linie Inex und eine Trident der British Airways im Flug zusammen. 107 deutsche Urlauber an Bord der jugoslawischen Chartergesellschaft sterben.
2. Januar 1988: Eine Boeing 737-200 der Condor (Flug 3782) kollidiert beim Anflug auf den Flughafen Izmir mit einem Berg. Keiner der elf Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord überleben.
6. Februar 1996. Eine hauptsächlich mit Reisenden des deutschen Anbieters Öger Tours besetzte Boeing 757 der türkischen Airline Birgenair stürzt nach dem Start in Puerto Plata in der Dominikanischen Republik ins Meer. Von den 189 Toten an Bord stammen 165 aus Deutschland.
25. Juli 2000: Eine von einer Kreuzfahrtreederei aus Deutschland gecharterte Concorde der Fluggesellschaft Air France stürzt nach dem Start in Paris ab. An Bord sind 113 Menschen, darunter 97 Deutsche. Alle sterben.
2. Juli 2002: Über Überlingen am Bodensee stoßen eine russische Tupolew einer baschkirischen Fluggesellschaft und ein Frachtflugzeug des deutschen Logistikkonzerns DHL in der Luft zusammen. 71 Menschen kommen uns Leben.
6. November 2002: Eine Fokker der Gesellschaft Luxair verunglückt beim Anflug auf den Flughafen Luxemburg und stürzt auf ein Feld. Unter den 20 Toten sind 15 Deutsche.
1. Juni 2009: Über dem Südatlantik stürzt ein Airbus der französischen Fluglinie Air France auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris ab. An Bord sind 28 Deutsche.
24. März 2015: In Südfrankreich stürzt ein Airbus A320 der Germanwings ab. 150 Menschen sterben. Den Ermittlungen zufolge hatte der Copilot den Absturz bewusst herbeigeführt. (AZ/afp)
Ein Land hält inne: Genau um 10.53 Uhr hat die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in aller Stille der 150 Todesopfer gedacht. Viele Behörden, Schulen und Unternehmen beteiligten sich an der Schweigeminute, zu der die Landesregierung aufgerufen hatte. Mancherorts stand auch der Verkehr still. Genau um 10.53 Uhr war die Funkverbindung zu der Germanwings-Maschine mit der Flugnummer 4U 9525 am Dienstag abgebrochen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die am Mittwoch noch am Unglücksort in Frankreich gewesen war, gedachte der Opfer mit ihren Mitarbeitern in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Unter den 72 deutschen Opfern stammen mehr als 50 aus NRW.
11.00 Uhr: Angehörige dürfen nicht bis zur Absturzstelle
Für die Angehörigen gibt es nach Angaben der Behörden keine Möglichkeit, an den Ort der Katastrophe zu gelangen. "Das ist nicht möglich, das ist viel zu gefährlich", sagte am Donnerstag der Unterpräfekt von Aix-en-Provence, Serge Gouteyron. Zusammen mit der Polizei und Helfern vor Ort bereitete er die Ankunft von Angehörigen in Le Vernet vor. Diese Siedlung liegt in unmittelbarer Nähe der Absturzstelle.
10.53 Uhr: Hinterbliebene von Absturz-Opfern in Marseille gelandet
Hinterbliebene von Todesopfern des Absturzes sind auf dem südfranzösischen Flughafen Marseille-Provence gelandet. Das hat die Lufthansa in Frankfurt bestätigt. Die rund 50 Angehörigen waren am Donnerstagmorgen vom Flughafen Düsseldorf gestartet, um in die Nähe des Absturzortes zu gelangen. Außerdem ist ein zweiter Sonderflug mit einer Germanwings-Maschine für Angehörige der Crew am Donnerstagvormittag ab Düsseldorf geplant. Auch aus Barcelona wurde am Vormittag ein Flieger mit Angehörigen spanischer Opfer erwartet.
Germanwings-Absturz in Frankreich: Der Tag nach dem Unglück live
10.38 Uhr: Co-Pilot der Germanwings-Maschine kam aus Montabaur
Der Co-Pilot der verunglückten Germanwings-Maschine stammte aus Montabaur in Rheinland-Pfalz. Das sagte Stadtbürgermeisterin Gabriele Wieland (CDU) am Donnerstag. Er habe bei seinen Eltern in Montabaur gewohnt und auch einen Wohnsitz in Düsseldorf gehabt.
10.14 Uhr: Kritik an CDU-Abgeordnetem wegen Warnung vor Germanwings-Flügen
Die Unionsfraktionsspitze ist verärgert über eine Warnung des CDU-Abgeordneten Karl-Georg Wellmann vor Flügen mit Germanwings nach dem Absturz über Frankreich. Wellmann sei deswegen am Donnerstag von der Rednerliste für eine Debatte im Bundestag direkt nach der Schweigeminute für die 150 Opfer des Absturzes gestrichen worden, hieß es in Fraktionskreisen. Die Fraktionsführung habe überhaupt kein Verständnis für Wellmanns Eintrag auf seiner Facebook-Seite: "Vor Germanwings kann man nur noch warnen. Überalterte Maschinen und miserabler Service. Mit denen werde ich nicht mehr fliegen." Wellmann löschte inzwischen den Eintrag. Dazu hatte ihn dem Vernehmen die Fraktion aufgefordert. Scharfe Kritik kam zuvor von SPD und Grünen.
10.02 Uhr: Lufthansa und Germanwings geben heute Pressekonferenz
Lufthansa und die Tochter Germanwings wollen am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekonferenz über die Ursachensuche nach dem Absturz informieren. Um 14.30 Uhr wollen am Flughafen Köln/Bonn Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Thomas Winkelmann, Sprecher der Germanwings-Geschäftsführung, weitere Informationen mitteilen, wie Germanwings bekanntgab.
09.45 Uhr: Hinterbliebene der Opfer nach Frankreich unterwegs
Hinterbliebene der 150 Toten des Flugzeugabsturzes sind zur Unglücksstelle in Südfrankreich unterwegs. Vom Flughafen Düsseldorf sei am Donnerstag kurz nach 9 Uhr ein Lufthansa-Airbus mit rund 50 Angehörigen gestartet, sagte ein Sprecher des Airports. Mit an Bord reise auch ein Betreuer-Team, bestehend aus Seelsorgern, Ärzten und Psychologen. fla/axhe mit dpa/afp
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