18.03 Uhr: Angehörige bitten Medien um Respekt
Angehörige und Freunde der verunglückten Germanwings-Passagiere haben darum gebeten, ungestört und in Ruhe trauern zu können. Unabhängig voneinander hätten sich viele Betroffene an die Lufthansa und Germanwings gewandt und um Zurückhaltung der Medien gebeten, sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Samstag in Frankfurt. Dies habe die Airlines dazu bewogen, in einer Mitteilung darum zu bitten, von einer aktiven Kontaktaufnahme mit trauernden Angehörigen abzusehen. Da das große Interesse der Öffentlichkeit nachvollziehbar sei, seien Lufthansa und Germanwings für Medien-Anfragen aber rund um die Uhr erreichbar.
17.28 Uhr: Pilot soll Sehstörungen gehabt haben
Der Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine litt nach einem Pressebericht unter massiven Sehstörungen. Wie Bild am Sonntag vorab meldete, hatte sich der 27-Jährige deswegen in ärztliche Behandlung begeben. Ob diese Probleme organischer oder psychosomatischer Natur waren, sei derzeit unklar und Gegenstand von Ermittlungen. Eine offizielle Bestätigung dieser Meldung gibt es bislang nicht.
17.02 Uhr: Gedenkgottesdienste in Nordrhein-Westfalen
In mehreren nordrhein-westfälischen Städten haben Menschen bei Gedenkgottesdiensten der Opfer des Flugzeugabsturzes gedacht. In Kirchengemeinden in Meerbusch und Wuppertal kamen Hunderte zusammen, um gemeinsam zu beten. In Haltern soll es am Mittwoch (1. April) einen öffentlichen Trauergottesdienst geben. Der Halterner Bürgermeister Bodo Klimpel sowie die Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirche laden dazu in die St. Sixtus-Kirche in der Innenstadt ein, wie die Stadt und die Kirchengemeinde auf ihren Internetseiten mitteilten. 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des örtlichen Gymnasiums waren bei dem Absturz der Germanwings-Maschine ums Leben gekommen.
16.50 Uhr: Französische Polizei bewacht die Absturzstelle
Seit dem Absturz am Dienstag bewachen Mannschaften von je vier französischen Gendarmen jede Nacht den Ort des Unglücks. Ihre Aufgabe ist es, Neugierige davon abzuhalten, die Ermittlungen zu behindern. "Wir haben neben einem Friedhof für 150 Menschen geschlafen", sagte der stellvertretende Chef der Hochgebirgs-Gendarmerie, Philippe Thomy der Nachrichtenagentur afp. Die Präsenz der Polizei ist notwendig. Den Ermittler zufolge deuten Fußabdrücke darauf hin, dass sich Unbefugte im Bereich der Unfallstelle aufgehalten hatten. "Man sieht Fußspuren, dass dort in der Nähe Leute herumgelaufen sind", berichtete ein Gendarm.
16.15 Uhr: Französische Ermittler schließen technischen Defekt noch nicht aus
Französische Ermittler untersuchen nach dem Absturz der auch die Möglichkeit eines technischen Defekts. "Derzeit kann die Hypothese eines technischen Fehlers nicht ausgeschlossen werden", sagte der Chef der in Düsseldorf eingesetzten französischen Ermittler, Jean-Pierre Michel, am Samstag dem französischen Sender BFMTV. Die Ermittlungen gingen voran, es fehlten aber noch "technische Details". Bei den gemeinsamen Ermittlungen sollten Erkenntnisse vom Absturzort und dem Flugverlauf mit Ergebnissen der deutschen Ermittler verbunden werden, sagte Michel. Obwohl nach Informationen der Staatsanwaltschaft alles darauf hindeutet, dass der Copilot die Maschine zum Absturz brachte, gehen die Ermittlungen noch in alle Richtungen.
14.43 Uhr: Start der Osterferien - Deutsche Reisende haben Vertrauen ins Verkehrsmittel Flugzeug
Zum Start der Osterferien herrscht an vielen deutschen Flughäfen reger Reiseverkehr. Obwohl bei vielen Reisenden die Bestürzung über das Germanwings-Unglück groß ist, ist das Vertrauen in das Flugzeug als Verkehrsmittel nach wie vor groß. Am Flughafen Düsseldorf, wo sich viele Passagiere nach wie vor in die ausliegenden Kondolenzbücher eintragen, sagte ein Fluggast der Nachrichtenagentur dpa: "Wir gehen voller Vertrauen an Bord unseres Flugzeugs."
13.46 Uhr: Stiefbruder von Michael Schumacher nur knapp dem Absturz entgangen
Wie der Kölner Express meldet, ist der Stiefbruder von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, Sebastian Stahl, dem Absturz nur knapp entgangen. Der Rennfahrer hatte sich für einen Werbedreh in Barcelona aufgehalten. Aufgrund schlechten Wetters hätten die Dreharbeiten um einen Tag verlängert werden sollen. Da die Rennstrecke aber nicht mehr gemietet gewesen sei, sei Stahl dann doch wie geplant einen Tag vor dem Unglück von Barcelona nach Düsseldorf geflogen.
13.29 Uhr: Copilot kannte Unglücksregion
Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine soll die Unglücksregion in den Alpen als Jugendlicher gut gekannt haben. Seine Eltern seien dort mit ihrem Flugverein hingereist, sagte Francis Kefer vom Flugfeld in Sisteron dem französische Sender iTele. Sisteron liegt gut 40 Kilometer westlich der Absturzstelle in den südostfranzösischen Alpen. "Zwischen 1996 und 2003 ist der Club aus Montabaur regelmäßig hierhergekommen", sagt Kefer in dem Bericht vom Samstag. Auch der Copilot sei damals mit seinen Eltern dabei gewesen. Der Verein sei zum Segelfliegen gekommen.
11.32 Uhr: Gedenken in Digne-les-Bains
In der Kathedrale Notre-Dame-du-Bourg der französischen Gemeinde Digne-les-Bains haben am Vormittag Einwohner der Opfer des Flugzeugabsturzes vom Dienstag gedacht. In dem voll besetzten romanischen Bau versammelten sich mehrere Hundert Menschen zur Andacht. Vor dem Altar brannten 150 Kerzen zur Erinnerung an die Opfer. Digne-les-Bains liegt nur wenige Kilometer von der Unglücksstelle entfernt, wo der Germanwings-Airbus am Dienstag abgestürzt war.
10.55 Uhr: Helfer hoffen auf gutes Wetter
Im französischen Seyne-les-Alpes versuchen die Helfer weiterhin, die Leichen aller Absturz-Opfer möglichst schnell zu bergen und zu identifizieren. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Wetter an der Unfallstelle. In diesen Tagen herrschen perfekte Bedingungen für die Helikopterflüge: Sonne, wenig Wind. Aber wenn Wind, Regen oder Schnee kommen, könnten die Helikopter, die täglich Dutzende Helfer auf den Berg bringen, womöglich nicht mehr starten, so David Girodet. Er ist verantwortlich für die Einsätze der Gendarmeriehubschrauber und den sicheren Ablauf der Flüge. Girodet fürchtet vor allem den Schnee - "weil die Wolken dann tief hängen". Und dann ist es zu gefährlich für Flüge in den zerklüfteten Gebirgszug.
10.12 Uhr: Zentrale Trauerfeier am 17. April in Köln
Am 17. April findet im Kölner Dom eine zentrale Trauerfeier für die Opfer des Absturzes statt. Wie eine Sprecherin der nordrhein-westfälischen Landesregierung am Samstag sagte, werden an dem "Gottesdienst und staatlichen Trauerakt" auch Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen. Eingeladen seien Familien und Freunde der Opfer sowie Vertreter aus den anderen Ländern, die von der Katastrophe betroffen sind. Nach Angaben der Sprecherin soll auch die "anteilnehmende Bevölkerung" zu der Trauerfeier in den Dom kommen können. Bereits am Freitag hatte im westfälischen Haltern ein Trauergottesdienst für die bei dem Absturz getöteten Schüler und Lehrer des dortigen Gymnasiums stattgefunden. Daran hatte auch Gauck teilgenommen. In dem in Frankreich abgestürzten Germanwings-Airbus saßen 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums aus der Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen.
09.40 Uhr: Lufthansa schaltet Traueranzeigen
Mit ganzseitigen Anzeigen in großen deutschen Tageszeitungen haben die Lufthansa und ihre Tochter Germanwings den Hinterbliebenen der Absturzopfer ihre Anteilnahme bekundet. "Der unfassbare Verlust von 150 Menschenleben erfüllt uns mit tiefster Trauer. Unser aufrichtiges Beileid, unsere Gedanken und Gebete gelten allen Angehörigen und Freunden unserer Gäste und Kollegen", hieß es in der am Samstag erschienenen Anzeige. Zugleich dankten Lufthansa und Germanwings den "vielen tausenden von Helfern" aus zahlreichen Ländern. Unterzeichnet ist die Anzeige von Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Chef Thomas Winkelmann.
Samstag, 08.30 Uhr: Suche an der Unfallstelle geht weiter - Mediziner identifizieren die Leichen
In den französischen Alpen hat der fünfte Tag der Suche nach Opfern des Germanwings-Absturzes begonnen. Die Arbeiten waren über Nacht unterbrochen worden. Bilder des französischen Fernsehens zeigten, wie Hubschrauber erneut in den Einsatz flogen. Die Retter konzentrieren sich neben der Bergung und Identifizierung der Leichen weiter auf die Sicherung der Unfallstelle in dem schwierigen Gelände. Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der sterblichen Überreste, die schon ins Tal gebracht wurden. Weiter gesucht wird nach dem zweiten Flugschreiber des Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings. Er soll weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern.
20:10 Uhr: Auch Air France und KLM führen Zwei-Personen-Regel ein
Auch die Allianz von Air France und KLM will die ständige Präsenz zweier Crew-Mitglieder in ihren Cockpits sichern. Eine entsprechende Regelung solle so schnell wie möglich umgesetzt werden, hieß es in einer Erklärung. Zur Begründung wurde auf eine Empfehlung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA verwiesen.
19:45 Uhr: Suche im Absturzgebiet für die Nacht unterbrochen
In den französischen Alpen ist die Suche nach Opfern für die Nacht unterbrochen worden. Mit der Dämmerung kehrten die Hubschrauber mit den Einsatzkräften zurück. Spezialeinsatzkräfte sollen erneut über Nacht die Absturzstelle sichern. Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der Leichen, die schon ins Tal gebracht wurden. Am Samstag soll die Bergungsaktion fortgesetzt werden. Noch immer wird nach dem zweiten Flugschreiber der A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings gesucht.
18:28 Uhr: Lufthansa zahlt Hinterbliebenen bis zu 50.000 Euro
Die Lufthansa bietet den Hinterbliebenen der Opfer eine Überbrückungshilfe von bis zu 50.000 Euro an. Eine Germanwings-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht des Berliner "Tagesspiegel". Den Angaben der Sprecherin zufolge wird den Hinterbliebenen das Geld unabhängig von möglichen weitergehenden Ansprüchen als Ersthilfe angeboten. Dieser Betrag müsse nicht zurückgezahlt werden.
Nach Einschätzung von Luftfahrtexperten könnten auf den Konzern deutlich höhere Entschädigungsansprüche zukommen. "Die Lufthansa haftet unbegrenzt", zitierte der "Tagesspiegel" den Privatdozenten für Luftverkehrsrecht, Wolf Müller-Rostin. Entschädigungen dürften sich zwischen mehreren zehntausend und mehreren hunderttausend Euro pro umgekommenem Passagier bewegen, sagte demselben Blatt der auf dieses Fachgebiet spezialisierte Wiesbadener Rechtsanwalt Holger Hopperdietzel.
17:43 Uhr: Zahl der Stornierungen nicht auffällig gestiegen
Bei der Fluggesellschaft Germanwings treten kaum mehr Passagiere von ihren Flügen zurück als sonst. Die Zahl der Stornierungen sei nicht signifikant gestiegen, teilte ein Germanwings-Sprecher mit. Das Unternehmen biete seit dem Unglück eine "großzügige Kulanzregelung" für Kunden an, die erst einmal nicht mehr fliegen wollen.
Auch Air Berlin, Condor, Lufthansa und TuiFly verzeichnen nach dem Absturz des Fluges 4U 9525 nicht mehr Stornierungen, wie das Handelsblatt berichtet. Allerdings seien die Nachfragen besorgter Fluggäste gestiegen. Normalerweise ist Angst - rein rechtlich gesehen - kein Grund, um einen gebuchten Flug kostenlos stornieren zu können.
16:27 Uhr: EU prüft Einführung von Zwei-Personen-Regel
Die EU prüft die europaweite Einführung der Zwei-Personen-Regel im Cockpit. Die Europäische Luftsicherheitsbehörde (Easa) untersuche diese Frage, sagte eine Kommissionssprecherin in Brüssel. Zuerst sollten aber die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen zu dem Absturz abgewartet werden. Ob oder wann es zu möglichen Änderungen bei den Bestimmungen komme, sei aber offen. In Deutschland führten die Fluggesellschaften bereits freiwillig die Zwei-Personen-Regel ein.
Die europäische Luftfahrtbehörde Easa kann in dringenden Fällen kurzfristig bindende Empfehlungen erlassen. Diese könnten sich aber nur auf technische Bestimmungen zu den Flugzeugen und ihre Flugtauglichkeit beziehen, hieß es aus EU-Kreisen. In anderen Feldern seien die Empfehlungen nicht bindend. Aber auch sie hätten "ein gewisses Gewicht" und würden dann in den Mitgliedstaaten vielfach befolgt. Um die EU-weit geltenden rechtlichen Bestimmungen dauerhaft zu verändern, ist ein Gesetzgebungsverfahren nötig, das normalerweise mindestens mehrere Monate dauert.
15:55 Uhr: Copilot nicht wegen Depressionen behandelt
Der Copilot war Patient der Universitätsklinik Düsseldorf. Das bestätigte das Klinikum in einer Mitteilung. "Meldungen, wonach Andreas L. wegen Depressionen in unserem Haus in Behandlung gewesen sei, sind jedoch unzutreffend", erklärte eine Sprecherin. Auskünfte über eventuelle Krankheiten des Mannes machte die Klinik nicht, auch nicht, in welcher Abteilung er Patient war.
Der Copilot sei erstmals im Februar 2015 und zuletzt am 10. März als Patient am Uni-Klinikum vorstellig geworden. "Es handelte sich um diagnostische Abklärungen", teilte die Klinik mit. Einzelheiten unterlägen der ärztlichen Schweigepflicht. Die Krankenakten würden noch am Freitag der ermittelnden Staatsanwaltschaft Düsseldorf übergeben. Die Klinik werde die Ermittlungen nachdrücklich und vorbehaltlos unterstützen, sagte der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Klaus Höffken.
15:34 Uhr: Gebürtiger Ingolstädter unter den Opfern
Nach von offizieller Seite nicht bestätigten Meldungen befindet sich unter den Opfern des Absturzes auch ein gebürtiger Ingolstädter. Es soll sich um einen 56 Jahre alten Mann handeln, der seit längerer Zeit mit seiner Familie in Spanien lebt. Medienberichten zufolge sei der Mann auf der Reise nach Ingolstadt gewesen, um dort Verwandte zu besuchen. Das Kriseninterventionsteam betreut die Angehörigen.
14:58 Uhr: Facebook-Userin dankt Germanwings-Piloten für beruhigende Ansprache
Viele Passagiere steigen in diesen Tagen mit einem mulmigen Gefühl in ein Flugzeug. Auf Facebook hat sich eine Frau nun bei einem Germanwings-Piloten für seine einfühlsame Begrüßung bedankt und dafür große Aufmerksamkeit im Netz erfahren. Am Mittwochmorgen sei sie von Hamburg nach Köln geflogen. Vor dem Start sei der Pilot in die Kabine gekommen, habe jeden persönlich begrüßt und eine kleine Ansprache gehalten, so beschreibt sie es auf Facebook.
"Darüber, wie ihn und die Crew das Unglück getroffen hat. Darüber, dass auch die Crew ein flaues Gefühl hat [...] dass auch er Familie hat [...] und dass er alles dafür tut, abends wieder bei ihnen zu sein." Der ganze Flieger habe daraufhin applaudiert. "Ich möchte diesem Kapitän danken. Dafür dass er verstanden hat, was alle dachten. Und dafür, dass er es schaffte, dass zumindest ich danach ein gutes Gefühl bei dem Flug hatte." Der Eintrag wurde auf Facebook knapp 16 000 Mal geteilt, rund 290 000 Leser klickten auf "like".
14:20 Uhr: Keine Angaben von Germanwings zur Krankschreibung des Copiloten
Die Fluggesellschaft Germanwings hat sich inhaltlich nicht zu den Ermittlungsergebnissen geäußert, dass der Copilot am Unglückstag krankgeschrieben war. Wenn der 27-Jährige die Krankschreibung nicht von sich aus beim Arbeitgeber eingereicht habe, habe Germanwings davon keine Kenntnis bekommen, sagte ein Sprecher am Freitag. Das sei wie bei anderen Berufen auch. Die Ermittler hatten in der Wohnung des Copiloten nach eigenen Angaben eine zerrissene Krankschreibung für den Absturztag gefunden.
13:43 Uhr: Hummels will Tor einem Opfer des Flugzeugabsturzes widmen
Fußball-Weltmeister Mats Hummels will sein nächstes Tor einer beim Flugzeugabsturz in Frankreich ums Leben gekommenen Lehrerin widmen. Damit kommt er der Bitte eines Schülers des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern nach. "Unsere geliebte Spanischlehrerin ist beim Flug 4U9525 ums Leben gekommen. In unserem Kurs hat sie viel von Ihnen geschwärmt! Sie sind ihr Lieblings Fußballspieler", schrieb der Schüler in einer bewegenden Facebook-Nachricht an den Kapitän des Bundesligisten Borussia Dortmund.
13:37 Uhr: Deutsche Airlines führen Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein
Nun ist es offiziell: Die deutschen Fluggesellschaften führen ab sofort die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein. Die Airlines hätten die freiwillige Vereinbarung als Reaktion auf das tragische Flugzeugunglück in Frankreich beschlossen, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Freitag in Berlin mit. Danach müssen immer zwei autorisierte Crewmitglieder im Cockpit eines Flugzeuges sein.
13:00 Uhr: Erklärung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut
Die Erklärung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vom Freitag im Wortlaut:
"Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat am gestrigen Abend die Durchsuchung der Wohnungen des verstorbenen Co-Piloten in Düsseldorf und Rheinland-Pfalz abgeschlossen.
Die Maßnahmen haben nicht zur Auffindung eines sog. Abschiedsbriefes oder Bekennerschreibens geführt. Ebenso wenig haben sich Anhaltspunkte für einen politischen oder religiösen Hintergrund des Geschehens ergeben.
Allerdings wurden Dokumente medizinischen Inhalts sichergestellt, die auf eine bestehende Erkrankung und entsprechende ärztliche Behandlungen hinweisen. Der Umstand, dass dabei u.a. zerrissene, aktuelle und auch den Tattag umfassende Krankschreibungen gefunden wurden, stützt nach vorläufiger Bewertung die Annahme, dass der erstorbene seine Erkrankung gegenüber dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld verheimlicht hat. Vernehmungen hierzu sowie die Auswertung von Behandlungsunterlagen werden noch einige Tage in Anspruch nehmen. Sobald belastbare Erkenntnisse vorliegen, werden wir die Angehörigen und die Öffentlichkeit weiter informieren.
Die Kolleginnen und Kollegen in Frankreich sind vom Dezernenten des Verfahrens über die vorläufigen Ergebnisse der auch von französischer Seite angeregten Maßnahmen in Kenntnis gesetzt worden."
12:27 Uhr: Staatsanwaltschaft: Copilot war am Flugtag krankgeschrieben
Der Copilot des abgestürzten Germanwings-Fluges hat nach Erkenntnissen der Ermittler eine Erkrankung verheimlicht. In seiner Wohnung gefundene Dokumente wiesen auf eine bestehende Erkrankung und eine entsprechende Krankschreibung hin, die auch für den Tag des Fluges gegolten habe, teilte die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf mit.
Um welche Krankheit es sich handelte, blieb zunächst offen. Die Ermittler nehmen an, dass der 27 Jahre alte Copilot "seine Erkrankung gegenüber dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld verheimlicht hat". In seiner Düsseldorfer Wohnung seien weder ein Abschiedsbrief noch Bekennerschreiben gefunden worden, es gebe keine Anhaltspunkte für einen politischen oder religiösen Hintergrund.
11:47 Uhr: Wegen des Absturzes: ZDF nimmt "heute-show" aus dem Programm
Aus Rücksicht auf die Opfer der Germanwings-Katastrophe fällt an diesem Freitagabend die "heute-show" im Zweiten aus. Darauf haben sich Oliver Welke und das ZDF verständigt, wie der Sender mitteilte. "Die "heute-show" ist ein Wochenrückblick. Und auf diese Woche satirisch zurückzublicken, ist unserer Meinung nach nicht angebracht", wird Welke zitiert. Auch Jan Böhmermanns Satiresendung "Neo Magazin Royale" in der Nacht zum Samstag wurde aus dem Programm genommen. Es war zuvor auch bei ZDFneo nicht über den Sender gegangen. Allerdings ist es im Netz verfügbar.
11:32 Uhr: Hatte der Co-Pilot psychische Probleme?
Es mehren sich die Hinweise auf mögliche psychische Probleme bei dem Co-Piloten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte bereits am Donnerstag von einer mehrmonatigen Ausbildungsunterbrechung des Co-Piloten berichtet, ohne die Gründe dafür zu nennen. Der "Bild"-Zeitung zufolge pausierte der Mann damals wegen einer "schweren depressiven Episode". Auch zuletzt war er demnach in regelmäßiger medizinischer Behandlung. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Co-Piloten fanden Ermittler laut Spiegel online Hinweise darauf, dass der 27-Jährige psychisch krank war.
11:08 Uhr: Fliegerarzt: Jährliche Psychotests für Piloten wären überzogen
Der Vizepräsident des Deutschen Fliegerarztverbands, Uwe Beiderwellen, hält psychologische Tests bei jeder Routineuntersuchung von Piloten für überzogen. In der Regel müssten sie alle zwölf Monate zu einer körperlichen Untersuchung. "Das ist ein rein internistischer Check-up, wobei auf dem Fragebogen, den die Piloten vorher ausfüllen müssen, natürlich auch nach dem psychischen Befinden der Piloten gefragt wird", sagte Beiderwellen am Freitag dem SWR.
Es sei schwierig, psychische Störungen vorherzusagen: Ein Pilot könne bei einem jährlichen Test völlig gesund und gut drauf sein; einen Monate später könne eine Trennung oder der Tod der Eltern die Situation ändern. "Und wie wollen Sie das vorhersagen, vier Wochen vorher?", fragte der Experte. Er schloss nicht aus, dass ein Psychologe eher auf psychische Erkrankungen stoßen könnte. "Aber die Implementierung einer grundsätzlichen psychologischen Untersuchung bei jeder Routineuntersuchung halte ich dann doch für überzogen."
10:57 Uhr: Dobrindt: Vier-Augen-Prinzip im Cockpit richtige Überlegung
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die geplanten Konsequenzen der großen deutschen Fluggesellschaften aus dem Germanwings-Absturz begrüßt. "Das Vier-Augen-Prinzip im Cockpit ist eine richtige Überlegung", sagte Dobrindt. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft soll sich künftig kein Pilot während des Fluges mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen. Noch am Freitag sollte dies mit dem Luftfahrt-Bundesamt besprochen werden.
nos/axhe mit dpa/afp