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Generalgouverneurin Michaelle Jean: Kanadas Staatsoberhaupt isst rohes Robbenfleisch

Generalgouverneurin Michaelle Jean

Kanadas Staatsoberhaupt isst rohes Robbenfleisch

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    Kanadas Generalgouverneurin Michaelle Jean
    Kanadas Generalgouverneurin Michaelle Jean

    Toronto (AZ) - Die ranghöchste Kanadierin, Generalgouverneurin Michaelle Jean, hat sich mit dem Verzehr von rohem Robbenfleisch vor laufenden Kameras demonstrativ in die Debatte um Kanadas Robbenjagd eingemischt. Bei einer Zeremonie in Nunavut, dem arktischen Territorium von

    Ihre Solidarität mit den traditionellen Robbenfängern drückte Jean, die die britische Queen Elizabeth II. als Staatsoberhaupt in Kanada vertritt, auch durch ihre Kleidung aus: Sie ließ sich in einer Jacke mit reichem Besatz aus weißem Robbenpelz fotografieren.

    Das EU-Parlament hatte Anfang Mai den Import aller Robbenprodukte verboten. Der Bann, der im kommenden Jahr in Kraft treten soll, wird von der kanadischen Regierung heftig kritisiert. Bürger des Landes bewerteten die Geste ihrer Generalgouverneurin in Online-Kommentaren teils als "blutrünstig" und "schockierend", teils aber auch als "vorbildlich" und "bewundernswert".

    Robbenfelle der Inuits sind von dem Importverbot der Europäer ausdrücklich ausgenommen. Betroffen sind die kommerziellen Fischer in den Provinzen New Brunswick, Newfoundland und Labrador entlang der Atlantikküste, die sich mit dem Robbenfang während des Winters zusätzliches Einkommen verdienen.

    Dennoch fürchten die Inuits, dass der Markt für Robbenprodukte infolge des EU-Beschlusses noch tiefer einbricht als bisher schon durch die globale Wirtschaftskrise. Der Verkauf der Felle und des Robbenöls, das unter anderem zu Kosmetik und Medikamenten verarbeitet wird, macht etwa 20 Prozent des Einkommens im Nunavut-Territorium aus, wie einer der führenden Inuits, Paul Kaludjak, dem Sender sagte.

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