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Geiselnahme in Viernheim: Der Geiselnehmer im Kino war ein 19-jähriger Mannheimer

Geiselnahme in Viernheim

Der Geiselnehmer im Kino war ein 19-jähriger Mannheimer

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    Beamte eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei (SEK) verlassen das Kinopolis-Kinocenter in Viernheim.
    Beamte eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei (SEK) verlassen das Kinopolis-Kinocenter in Viernheim. Foto: Boris Roessler (dpa)

    Bei dem Geiselnehmer von Viernheim handelte es sich der Staatsanwaltschaft zufolge um einen 19-jährigen in Mannheim geborenen Deutschen. Dieser habe in Norddeutschland gewohnt, teilte die Behörde am Freitag in Darmstadt mit. Sein Motiv und die genauen Hintergründe sind bislang offen. Hinweise auf einen politischen oder terroristischen Hintergrund gebe es nach jetzigem Stand nicht.

    Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der Mann am Donnerstagnachmittag in dem Kinokomplex vier Angestellte und 14 Besucher als Geiseln genommen und sie bedroht. Darunter seien auch Kinder gewesen.

    Aus Sicherheitskreisen hatte es geheißen, es handele sich um einen verwirrten Einzeltäter. Die Staatsanwaltschaft wollte sich zu möglichen Beweggründen des Mannes nicht äußern.

    Viernheim: War der Geiselnehmer verwirrt?

    Die Mitarbeiter und Kinogäste, die von dem Mann festgehalten wurden, konnten das Kinocenter am Donnerstag laut Polizei unverletzt verlassen. Ein Kassierer des Kinos sagte, der Angreifer sei jung gewesen und habe "verwirrt" gewirkt.

    Die Polizei war am Donnerstagnachmittag alarmiert worden. Der Mann habe das Kino "maskiert und bewaffnet" betreten, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei. Es habe eine "akute Bedrohungslage" bestanden. Spezialeinsatzkräfte der Polizei erschossen den Mann, nachdem sie das Kino gestürmt hatten. Später wurde bekannt, dass der Geiselnehmer Schreckschusswaffen und Attrappen von Stabhandgranaten bei sich trug. Scharfe Waffen habe er nicht mit sich geführt, teilte die Staatsanwaltschaft Darmstadt mit.

    Ein Polizeibeamter bereitet sich in Viernheim auf seinen Einsatz vor.
    Ein Polizeibeamter bereitet sich in Viernheim auf seinen Einsatz vor. Foto: Rene Priebe (dpa)

    Der 21-jährige Student Guri Blakaj, der in dem Kino als Kassierer arbeitet, sagte, der wohl zwischen 18 und 22 Jahre alte Angreifer sei mit einem "langen Gewehr" bewaffnet gewesen. "Ich habe erst mal gedacht, das wäre ein verkleideter Kunde", sagte Blakaj. Dann aber sei ihm der Ernst der Lage klar geworden.

    Als der Mann ihn ins Büro des Kinos geschickt habe, habe er im Aufzug stehend mehrere Schüsse gehört, berichtete Balkaj. Der Täter ging dem Kassierer zufolge konfus vor, Geld habe er nicht gefordert. "Verwirrt hat er auf mich gewirkt", sagte Blakaj.

    Geiselnehmer hat Kino gestürmt und Menschen bedroht

    Zunächst habe er sich mit seinen Kollegen auf den Boden legen müssen, dabei habe er heimlich mit einem dafür vorgesehenen Knopf Alarm ausgelöst. Der Täter habe ihn dann aufgefordert, die Türen des Kinos zu verschließen, sei mit ihm danach bis kurz vor die Kinosäle gegangen und habe ihn schließlich ins Büro geschickt.

    Der Geschäftsführer der Kinopolis GmbH, Gregory Theile, sagte hessenschau.de, der Website des Regionalmagazins des Hessischen Rundfunks, zum Zeitpunkt der Tat hätten sich angesichts der Hitze nur "etwa 30 Gäste und neun Mitarbeiter" in dem Kino aufgehalten. Das Kino bleibe bis auf Weiteres geschlossen. "Diesen Schock müssen wir alle erst mal verarbeiten", sagte Theile.

    Die Einsatzkräfte waren nach dem ersten Notruf am Donnerstagnachmittag schnell vor Ort. Spezialeinsatzkräfte wurden mit einem Hubschrauber aus Frankfurt eingeflogen. Das Kino ist rund zehn Kilometer von Mannheim entfernt - es liegt am Autobahnkreuz Viernheim. afp/dpa

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