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Gefängnis: Aufruhr bei "Tatort"-Dreh in Stadelheim

Gefängnis

Aufruhr bei "Tatort"-Dreh in Stadelheim

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    Udo Wachtveitl (links) und Miroslav Nemec beim Dreh in Stadelheim.
    Udo Wachtveitl (links) und Miroslav Nemec beim Dreh in Stadelheim. Foto: dpa

    Bislang durften im Gefängnis Stadelheim nahe München nur Dokumentarfilme gefilmt werden. Nun wird dort aber auch ein "Tatort" gedreht. Die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) stehen bis Ende dieser Woche für den Film "Die Heilige" (Arbeitstitel, voraussichtlich am 19. Dezember im Ersten) vor der Kamera.

    Man habe dem Bayerischen Rundfunk etwas "Besonderes" gestattet, sagte der stellvertretende Leiter Jochen Mezel gegenüber Augsburger Allgemeine Online. Es werde aber in Zukunft keine Wiederholungen geben, so Menzel.

    Der Empfang für die beliebten Ermittler war in Stadelheim aber nicht sehr warmherzig. Voller Inbrunst riefen die Insassen "Bullen raus", pfiffen und buhten nach Leibeskräften. "Ich fand's gut, dass da Gitter waren", sagte Nemec der Abendzeitung. Am Anfang habe er sich wie ein Eindringling gefühlt, gegen den sich die Gefangenen nur mit Rufen hätten wehren können.

    Menzel erklärt den Aufruhr: "Die Gefangenen dachten, dass tatsächlich die Polizei kommt, als das Filmteam am Samstag auf dem Hof eine (fiktive) Geiselnahme filmte. Und sie haben ein mordsmäßiges Theater gemacht." Samstagmittag wurde gedreht, da ist es bei uns normalerweise sehr ruhig", erklärt Menzel. Alles in allem laufe der Dreh aber gut.

    Der Tatort wird bis zum Ende dieser Woche in einem leer stehenden Teil des Gefängnisses gedreht, der derzeit renoviert wird. Der Fall dreht sich um einen Gefangenen, der mit Gewalt aus dem Gefängnis will und die Kommissare um Hilfe bittet. Kurz darauf ist er tot und ein anderer Gefangener entflohen. Batic und Leitmayr stehen, wie immer, vor einem Rätsel.

    Während der Dreharbeiten war den Schauspielern und ihrem Team jeder Kontakt zu den Insassen strikt verboten. Eigens abgestellte Aufpasser bewachten die Arbeiten. Allerdings nicht, weil echte und kostümierte Insassen verwechselt werden könnten. "Die Gefangenen werden von uns hermetisch abgeriegelt, da gibt es keine Verwechslungen", stellt Menzel klar.

    Nemec und Leitmayr waren jedenfalls trotzdem erleichtert, als sie nach dem Dreh wieder gehen durften. "Wir waren wirklich froh. Da bekommt Freiheit gleich eine ganz neue Dimension", sagte Nemec am Drehort. (AZ/bs)

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