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Gefährlicher Erreger im Bach: Forscher: EHEC-Erreger nistet sich in Umwelt ein

Gefährlicher Erreger im Bach

Forscher: EHEC-Erreger nistet sich in Umwelt ein

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    Darmkeim EHEC.
    Darmkeim EHEC.

    Aggressive EHEC-Erreger sind in einem Bach in Frankfurt gefunden worden. Wird dies kein Einzelfall bleiben? Der renommierte EHEC-Forscher Helge Karch befürchtet, dass der gefährliche Darmkeim sich im Moment vermehrt in der Umwelt ablagert.

    EHEC: Menschen scheiden derzeit Erreger aus

    Während des Besuchs von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) an der Universitätsklinik Münster sagte der Wissenschaftler: "Viele Menschen scheiden derzeit den Erreger aus". Über die Fäkalien von EHEC-Patienten könne der Keim in die Umwelt gelangen und sich dort einnisten. Der Erreger bilde eine Schleimschicht, in der er sich einniste und auch längere Zeiträume gut überstehe, sagte Karch.

    "Dass der Keim jetzt im Wasser gefunden wurde, hat mich nicht überrascht", sagte Karch. In einem Bach in Frankfurt war am Freitag der aggressive Erreger vom Serotyp 0104:H4 nachgewiesen worden, der zu dem großen Ausbruch geführt hatte. Es müssten Strategien entwickelt werden, den Darmkeim dauerhaft zu beseitigen. "Wir müssen verhindern, dass kontaminiertes Wasser zur Berieselung von Gemüsefeldern eingesetzt wird", sagte der EHEC-Experte.

    Minister Bahr informierte sich bei dem Besuch in Münster über Karchs Forschungsarbeit und lobte den Wissenschaftler für die schnelle Identifizierung des EHEC-Stammes. Er gehe trotz allem davon aus, dass der Höhepunkt der Epidemie überwunden sei. "Wir haben das Schlimmste hinter uns", sagte Bahr. Die rückläufigen Zahlen an Neuinfektionen gäben "Anlass zu verhaltenem Optimismus". Dennoch sei nicht auszuschließen, dass weitere Menschen an den Folgen der gefährlichen Darminfektion sterben.

    Wie Forscher in Münster herausgefunden haben, ist der EHEC-Erreger extrem widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Er überstehe selbst längere Zeit in saurem Milieu und sei kälteresistent. In den Laborkühlschränken des Instituts für Hygiene überlebe er bereits seit Wochen bei Temperaturen von fünf Grad Celsius, sagte Karch. dpa

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